From: martin@weissenboeck.at To: agtk-info@ccc.at Subject: AGTK 99256: TA und Y2K Date: Montag, 29. November 1999 22:28 AGTK 99256: TA und Y2K. 29.11.99 http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1129015 pte991129015 Computer/Telekommunikation, Medien/Kommunikation Telefonie/Y2K/Vorkehrungen Telekom Austria gibt Gruenes Licht fuer Y2K Wer nicht muss, sollte aber kurz nach Mitternacht nicht telefonieren - Kein Gratis-Call am 25.12. Wien (pte) (29. November 99/12:50) - Das Telefonnetz in Oesterreich ist fuer den Jahrtausendwechsel geruestet. Wie Telekom Austria-Vorstandsdirektor Rudolf Fischer heute, Montag, auf einer Pressekonferenz in Wien mitteilte, wurden alle Jahr 2000-Zeitreisen und Checkprogramme abgeschlossen, so dass fuer die gesamte Telekom Austria-Gruppe "Gruenes Licht fuer den Jahrtausendwechsel gegeben werden kann." Insgesamt investierte die Telekom http://www.telekom.at 230 Mio. Schilling in die Jahr 2000-Tauglichkeit ihrer Systeme. Am Christtag, 25.12., wird es heuer erstmals keinen Gratis-Telefontag der Telekom fuer Inlandsgespraeche geben. Die Tarifreform im Fruehjahr 2000 wurde als Begruendung genannt. Die Telekom hat vor kurzem den sogenannten "General Final Test" fuer den Jahreswechsel erfolgreich durchgefuehrt. Seit 1997 waren 1.200 Mitarbeiter damit beschaeftigt, u.a. 35.000 Module zu ueberpruefen, 12.000 Schnittstellen zu checken, 45.000 Nebenstellenanlagen zu kontrollieren und 1,2 Mio. Codezeilen fuer das Billing zu korrigieren. Fischer: "Wir bitten unsere Kunden, sich am Silversterabend so zu verhalten, wie sie es immer tun. Bitte probieren Sie nicht gleich nach Mitternacht, ob das Telefonnetz noch funktioniert, denn dadurch koennte das Netz ueberlastet werden." Wenig spaeter erklaerte Fischer jedoch, dass ein "normaler Jahreswechsel" lediglich das Telefonaufkommen eines Montagmorgen darstelle und von einer Ueberlastung daher keine Rede sein koenne. Sollte der Y2K-Bug dennoch zuschlagen, hat die Telekom Vorkehrungen getroffen. Fuer die Silvesternacht wurde ein spezieller Dienstplan erstellt, ueber 2.000 Mitarbeiter stehen bei Stoerfaellen bereit. Bei etwaigen Stromausfaellen, die Fischer nicht ganz ausschliessen wollte @ "wir koennen fuer die Energieversorger keine Garantie abgeben" @ koenne die Telekom auf ein Notaggregat zurueckgreifen, dass den Netzbetrieb fuer einige Tage aufrecht erhalte. Fuer Kunden, die sich ueber die Y2K-Tauglichkeit ihrer Endgeraete informieren moechten, hat die Telekom die Hotline 0800/100 801 eingerichtet. Technik-Chef Fischer kuendigte in dem Zusammenhang auch an, dass die kuerzlich aufgetretenen Ausfaelle bei den Telefondiensten und im Bereich der Einwahlknoten ins Internet "nun endgueltig behoben sein sollten." Der zunehmende Internetverkehr, Mehrwertdienste sowie Voting-Spiele haetten erhoehte Kapazitaetserfordernisse gebracht. Die Software wurde daher umgestellt, so dass die Systeme nun stabiler seien. Auch die beiden Telekom-Toechter, Mobilkom http://www.mobilcom.at und Datakom http://www.datakom.at , haben am Montag die Jahr 2000-Sicherheit ihrer Systeme garantiert. Die Mobilkom baute ihr gesamtes System, A1 und D-Netz, im Labor nach und simulierte den Jahrtausendwechsel. Nach einigen erforderlichen Upgrades koenne Mobilkom nun die Garantie abgeben, dass alle Systeme funktionieren werden, sagte Vorstand Riccardo Todini. Datakom-Chef Kurt Martinek erklaerte, dass seit 1998 rund 900 Mitarbeiter mit Y2K-Checks beschaeftigt waren. Das endgueltige Aus des Projektes 2000 erfolgt bei der Datakom jedoch erst am 1. Maerz, nach dem heiklen Schaltjahr-Datum 29.2.2000. (as) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1123023 pte991123023 Computer/Telekommunikation, Recht/Steuer Softwarepiraterie/Schadensbilanz 666 Mio. Schilling Schaden durch illegale Software Raubkopienangebot im Internet nimmt zu Wien (pte) (23. November 99/13:19) - 666 Mio. Schilling sind Softwareherstellern 1998 in Oesterreich durch Verkauf bzw. Nutzung illegaler Softwarekopien entgangen. Weltweit belief sich der Schaden auf umgerechnet 143 Mrd. Schilling. Diese Bilanz zog die Business Software Alliance (BSA) http://www.bsa.or.at , eine internationale Interessensvertretung von Softwareproduzenten, heute, Dienstag, vor Journalisten in Wien. Im kommenden Jahr will die Vereinigung sich staerker der Softwarepiraterie im Internet widmen. Mit 38 Prozent illegal kopierter Software liegt Oesterreich an achter Stelle in Westeuropa und um knapp ueber dem europaweiten Durchschnitt von 36 Prozent. Damit ist die "Raubkopierrate" zwar um zwei Prozent gegenueber 1998 gefallen, der Schaden der Softwarehersteller stieg jedoch aufgrund des Umsatzzuwachses um fast ein Viertel. Die meisten Raubkopien laufen europaweit in Spanien und Irland (57 bzw. 56 Prozent), die wenigsten in Deutschland: Nur 28 Prozent der Firmen verwenden illegale Softwareprodukte. Private Konsumenten werden von der BSA nicht verfolgt. Georg Herrnleben, in der BSA fuer Zentraleuropa zustaendig: "Die Taeter finden sich eher unter den kleineren Betrieben." Dies gelte sowohl fuer Firmen, die illegale Software nutzen als auch fuer EDV-Haendler, die diese vertreiben. Stark gestiegen ist in juengster Zeit der illegale Softwarevertrieb ueber das Internet. Unter dem Stichwort "warez" - z.B. http://www.warez.com @ finden sich weltweit mehr als 900.000 Websites, auf denen derartige Produkte angeboten werden. 94.000 davon sind europaeische Seiten, 641 werden derzeit von Oesterreichern betrieben. "Das Angebot besteht zu 50 Prozent aus Spielen und zu 50 Prozent aus Business-Software", erklaerte BSA-Mann Herrnleben gegenueber pressetext.austria. Acht von zehn inlaendischen Betreibern seien semiprofessionelle "Hacker", die als die "Robin Hoods der EDV-Branche auftreten", so Herrnleben, der Rest bestehe aus gewerbsmaessigen Verbrechern. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres verzeichnete die BSA-Hotline (gebuehrenfrei unter Tel. 088000 80-1234) 159 Anrufe, aus denen 77 Hinweise auf den Einsatz illegaler Software resultierten. 28 davon entfielen auf gewerbliche Nutzer, 26 auf EDV-Haendler und 22 auf Betreiber illegaler Websites. Bis Oktober beliefen sich die Schadenersatzzahlungen fuer 1999 auf 1,08 Mio. Schilling, das sind um 20 Prozent mehr als im gesamten Jahr 1998. In 13 Faellen wurden Strafverfahren eingeleitet. Oesterreich ist das einzige Land, in dem die BSA ihre Untersuchungen auch bei anonymen Hinweisen aufnimmt. Handelt es sich um einen EDV-Haendler, so folgt ein Testkauf, ist ein gewerblicher Nutzer verdaechtig, so kommt es zu einer Hausdurchsuchung und in beiden Faellen zur Beschlagnahme der illegalen Softwareprodukte. Da die Beweislage meist stark gegen die Verdaechtigen spricht, schliessen diese in der Regel Vergleiche mit den Softwarefirmen ab. (hpn) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 -- Diese Nachricht wurde ueber den Listserver des Computer Communications Club verteilt. Um von sich von der Liste streichen zu lassen, senden Sie eine Nachricht an majordomo@ccc.at mit dem Nachrichtentext "unsubscribe agtk-info".