Von: owner-agtk-info@ccc.at im Auftrag von martin@weissenboeck.at Gesendet: Mittwoch, 29. Dezember 1999 15:55 An: agtk-info@ccc.at Betreff: AGTK 99285: E-Commerce AGTK 99285: E-Commerce. 28.12.99 http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1227020 pte991227020 Computer/Telekommunikation, Politik/Soziales Internet/E-Commerce/Privatsphaere E-Commerce-Anbieter missachten Privacy-Standards US-Studie zeigt Verstoesse gegen Regeln zum Schutz der Privatsphaere auf Washington (pte) (27. Dezember 99/16:12) - Zur Vorsicht beim Einkauf uebers Internet raet das Electronic Privacy Information Center (EPIC). Nach Meinung von EPIC-Chef Marc Rotenberg wuerde keines der im Rahmen einer Studie untersuchten E-Commerce-Angebote allen Anspruechen an fairen Handel gerecht. Die Regeln zum Schutz der Privatsphaere, nach denen die Anbieter handeln, waeren haeufig nicht komplett und verwirrend formuliert. Bei 18 der 100 meistbesuchten amerikanischen Shopping-Sites fehlten sie gaenzlich. http://www.epic.org/reports/surfer-beware3.html Auch das haeufige Setzen von Cookies, mit deren Hilfe Surf- und Einkaufsgewohnheiten abgespeichert werden koennen, sei nur selten im Interesse des Verbrauchers. In die Pflicht genommen hat Rosenberg dabei auch die US-Regierung, deren Laissez-Faire-Politik wesentlich zur derzeitigen Situation beigetragen habe. Er plaediert fuer neue Gesetze, mit denen die Anbieter zur Einhaltung von Privacy-Standards gezwungen werden sollen. "Wir glauben, dass die Konsumenten heute einem hoeheren Risiko ausgesetzt sind als noch 1997. Die Anbieter versuchen intensiver, Kundenprofile zu gewinnen. Ihre Marketing-Massnahmen werden immer aufdringlicher," so Rotenberg. (firstsurf) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1227017 pte991227017 Unternehmen/Finanzen, Computer/Telekommunikation E-Commerce/E-Cash/Banken Schweiz stoppt E-Cash-Pilotprojekt Internet-Bezahlsystem CyberCash auf dem Vormarsch Bern/Frankfurt (pte) (27. Dezember 99/15:00) - Ein schwerer Rueckschlag fuer das elektronische Bezahlverfahren E-Cash kommt aus der Schweiz: Dort wurde ein Feldversuch zum elektronischen Bezahlen mittels E-Cash, an dem auch die Credit Suisse http://www.credit-suisse.com beteiligt war, vorerst beendet. Damit setzt, wie die Wirtschaftswoche meldet, im Wesentlichen in Europa nur mehr die Deutsche Bank http://public.deutsche-bank.de auf E-Cash, waehrend ein Dutzend anderer Banken das Konkurrenz-Produkt CyberCash favorisiert. s. auch http://www.pte.at/show.pl.cgi?pta(TM)1116018 Das Ende des schweizerischen E-Cash-Feldversuches meldete die Schweizer Swissnetpay AG http://www.swissnetpay.ch auf ihrer Homepage. Zwar beteuert das Unternehmen, dass die Ziele des Pilotprojektes erreicht worden seien und weitere Verhandlungen ueber die landesweite Verbreitung laufen. Gleichzeitig erfahren die Kunden, wie sie die E-Cash-Software von ihren Rechnern loeschen koennen. E-Cash ist ein Micropayment-Verfahren, das dem Bezahlen kleiner Betraege im Internet dient. Hierbei werden virtuelle Muenzen als digitale Zeichenketten erzeugt und ueber das Netz uebertragen. Die Bezahlung erfolgt anonym, es muessen aber umfangreiche Vorkehrungen getroffen werden, damit die Muenzen nicht kopiert werden oder bei einem Schaden der Festplatte verloren gehen koennen. Beim Konkurrenzprodukt CyberCash, auf das derzeit rund ein Dutzend Banken setzt, steht hinter den digitalen Transaktionen ein reales Verrechnungskonto. Die so genannten CyberCoins gelten nicht als bare Muenze, sondern verweisen auf Geldbetraege auf dem Guthaben im Hintergrund. Der Kunde bleibt auch hier anonym, die Bank kann aber - anders als bei E-Cash - die Zahlungen nachvollziehen. Die Deutsche Bank will sich durch den Schweizer Ausstieg aus E-Cash nicht entmutigen lassen und das Bezahlkonzept auf der naechstjaehrigen Cebit verstaerkt promoten. "Auf der Cebit wird der Vorhang fuer das elektronische Bezahlkonzept der Deutschen Bank gelueftet", sagt Peter-Oliver Wagner, bei der Deutschen Bank fuer E-Commerce und Neue Geschaeftsfelder zustaendig. Zeitgleich wird die gemeinsame Kreditkarte mit Yahoo verfuegbar sein. Technisch hat die Yahoo-Kreditkarte zwar nichts mit E-Cash zu tun, dennoch werden die beiden Produkte gemeinsam angeboten. Ausser Yahoo will die Deutsche Bank bis zur Cebit weitere namhafte Haendler mit in ihr E-Cash-Boot ziehen. (wiwo) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1227018 pte991227018 Computer/Telekommunikation, Unternehmen/Finanzen Telefonie/Digitaliserung/Investitionen/J a h r e s r ue c k b l i c k Oberoesterreichs Telefonnetz vollstaendig digitalisiert Nach 12 Jahren und 9,3 Mrd. Schilling Investitionen Umstellung abgeschlossen Linz (pte) (27. Dezember 99/15:20) - Die Telekom Austria http://www.telekom.at/ hat die Volldigitalisierung des Telefonnetzes in Oberoesterreich abgeschlossen. "Mit der Umschaltung der Vermittlungsstelle in Traberg sind nun alle rund 540.000 oberoesterreichischen Kunden an das digitale Telefonnetz angeschlossen," erklaerte Rudolf Fischer, TA-Vorstandsdirektor, heute, Montag, in Linz. Die Investitionen in die Digitalisierung betrugen 9,3 Mrd. Schilling. Die 260 digitalen Vermittlungsstellen in Oberoesterreich betreuen rund 501.565 Einzel-, mehr als 34.146 ISDN- und 664 Multianschluesse. Die Digitalisierung hat seit dem Start am 12. Jaenner 1988 in Linz knapp 12 Jahre gedauert. "Bei Start der Digitalisierung in den 80er-Jahren ist man von einer Realisierung weit nach der Jahrtausendwende ausgegangen", sagte Fischer. Oesterreichweit hat die TA insgesamt mehr als 41 Mrd. Schilling in die Digitalisierung investiert. Mehr als 99% der oesterreichischen Telefonanschluesse sind bereits umgestellt. In wenigen Wochen sollen flaechendeckend alle Anschluesse digitalisiert sein. Jahresrueckblick ueber Innovationen bei der Telekom Austria: ADSL-Pilotprojekt im Waldviertel http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)0408016 8. April 99 "Oesterreich ans Internet": Telekom Austria will Nr. 1 bleiben http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)0811011 11. August 99 ADSL vor Markteinfuehrung in Oesterreich http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)100502 25. Oktober 99 Telekom Austria startet ADSL-Technologie http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1108018 8. November 99 ISPA fordert ADSL fuer alle Provider http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1125027 25. November 99 ADSL fuer alle Provider verfuegbar http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1213024 13. Dezember 99 http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1227002 pte991227002 Computer/Telekommunikation, Produkte/Innovationen Internet/Software/Mitarbeiter/H i n t e r g r u n d Boom bei Software zur Mitarbeiterueberwachung Kritiker fragen: Wie weit darf die notwendige Kontrolle gehen? Berlin (pte) (27. Dezember 99/09:00) - Immer mehr Bueroarbeiter verfuegen an ihrem Arbeitsplatz ueber einen Internet-Zugang. Dass einige diesen nutzen, um in Erotikseiten zu blaettern oder Witze zu verschicken, ist ein offenes Geheimnis. Zu den arbeitsvertraglichen Pflichten von Arbeitnehmern gehoeren diese Aktivitaeten jedenfalls nicht. Nimmt dieses Verhalten ueberhand, kann sich dies fuer ein Unternehmen, neben der Rechtsproblematik, zu einem nicht zu unterschaetzenden Kostenfaktor entwickeln. Von wenigen Ausnahmen wie AT&T, Exxon oder Delta Airlines abgesehen, sind nur wenige Firmen bereit, oeffentlich einzugestehen, dass sie Software zur Mitarbeiterueberwachung einsetzen. Doch aktuelle Studien bestaetigen, dass es immer mehr werden. Eine Umfrage der Computerworld ermittelte, dass gegenwaertig rund 31 % unter den 75 befragten Unternehmen Monitoring-Systeme zumindest fuer die Ueberwachung des Mailverkehrs in ihrer Firma einsetzen. http://www.computerworld.com/home/print.nsf/idgnet/991018C7D2 Weitere 21 % wollen solche Systeme in Zukunft verwenden. In der Mehrzahl gaben die Befragten als Grund der Massnahme an, die Ueberwachung diene dem Schutz geistigen Eigentums und der Vorbeugung vor Rechtsstreitigkeiten. Doch es geht auch um Arbeitsproduktivitaet und die Nutzung von Firmenressourcen fuer private Zwecke: In Einzelfaellen wurde ermittelt, dass bei bis zu einem Drittel der Mails innerhalb eines Unternehmens kein Bezug zur Arbeit besteht. Hauptinhalte solcher E-Mails: Witze sowie "unangemessene" Dateianhaenge, z.B. in Form von Fotos. Eine weitere Untersuchung von IDC Research stuetzt sich auf die 1000 groessten US-Unternehmen als Grundgesamtheit und kommt zu sehr interessanten Zahlen: Zwar sollen laut dieser Studie gegenwaertig erst 17 % der Unternehmen Monitoring-Software einsetzen, doch gehen die Analysten von IDC von einem wesentlichen staerkeren Wachstum aus: Schon in 2001 werden 80 % der groessten Unternehmen Emails und Arbeitsplatzrechner scannen sowie die Internetnutzung von Mitarbeitern beobachten. http://www.idc.com Auch von IDC wurde nach den Gruenden fuer den Einsatz der Software gefragt: Genannt wurde hier der Schutz vor Computerviren bzw. Software, die nicht Jahr-2000 kompatibel ist. Doch einige der Befragten gaben auch an, mittels dieser Software Anhaltspunkte ueber das Produktivitaetsniveau in ihrem Unternehmen erhalten zu wollen. Weitere Gruende: Ausschoepfung aller Moeglichkeiten, um rassistische, sexistische oder sonstige unerwuenschte Inhalte in der elektronischen Post oder beim Besuch von Websites durch Mitarbeiter auszuschliessen. Was kann Monitoring-Software leisten? Software, die zur Ueberwachung von Mitarbeitern geeignet ist, gibt es in den verschiedensten Varianten. Einige Tools zielen speziell darauf, die Aktivitaeten der Webnutzung zu ueberwachen wie etwa Internet Manager von Elron Software. http://www.elronsw.com/imindex.html Dieser erfasst den Datenverkehr in Echtzeit und schreibt die anfallenden Informationen in eine Datenbank, aus der heraus auch das Reporting erfolgt. Ein anderes Programm kommt von Surfwatch: http://www1.surfwatch.com/products/swwork.html Auch fuer das Monitoring des Mailverkehrs gibt es spezielle Werkzeuge. Dazu gehoert etwa Mailsweeper von Content Technologies Ltd. http://www.mimesweeper.com/ Dieses Programm scannt die Inhalte von Mails auf ausgewaehlte Schluesselbegriffe oder Kombinationen von Begriffen. Werden solche Keywords gefunden, werden die entsprechenden Botschaften blockiert und eine Mitteilung darueber an die verantwortliche Person gesendet. Andere Tools koennen noch wesentlich mehr, aus rechtlicher Sicht oft zuviel. Der Investigator 2.0 ist sogar in der Lage, jeden einzelnen Tastendruck eines Users aufzuzeichnen, jedes verwendete Programm zu ermitteln und jede aufgerufene URL zu dokumentieren. http://www.winwhatwhere.com/ Die Ergebnisse des Ueberwachungsvorgangs koennen als Attachment verdeckt an eine vordefinierte Mail-Adresse geschickt werden. Auch der Export von Daten in Exceldateien oder HTML ist moeglich. Die rechtlichen Grenzen Auch wenn die Software zur Mitarbeiterueberwachung nicht ausdruecklich in der arbeitsrechtlichen Gesetzgebung erwaehnt wird, so bestehen doch Regelungen, die Ueberwachungsmechanismen im Allgemeinen reglementieren, so etwa die Zustimmung durch den Betriegsrat. Die blosse Information des Betriebsrates reicht nicht aus. Keine Pflicht zur Mitbestimmung besteht dagegen dort, wo der Arbeitgeber arbeitsvertragliche Pflichten erlaeutert bzw. konkretisiert, z.B. indem er Mitarbeitern die private Nutzung des Internet generell untersagt. Gruende fuer den Einsatz von Softwaretools zur Mitarbeiterueberwachung gibt es jedenfalls genug, z.B. die Verwendung von Arbeitszeit fuer private Taetigkeiten oder fuer gewerbliche Nebentaetigkeiten, die Nutzung von Firmenressourcen fuer private oder auch rechtswidriger Aktivitaeten (Pornographie, Beleidigung, Rassismus) und eine daraus resultierende Haftung des Unternehmens; der Schutz geistigen Eigentums der Firma, Verhinderung des Verrats von Geschaeftsgeheimnissen Schutz vor Computerviren und Spam-Mails. Was bei der Einfuehrung von Monitoring-Tools beachtet werden sollte Empfehlenswert ist eine Internet-Policy fuer Mitarbeiter, in der die Bedingungen der Nutzung von Internet, E-Mail, Telefon und Fax erlaeutert werden. Zu klaeren ist, ob man mit einer entsprechenden Konfiguration der bestehenden Software die unerlaubte Webnutzung ausreichend unterbinden kann und so ganz auf Monitoring-Tools verzichten kann. Spielen Sie mit offenen Karten. Informieren Sie ihre Mitarbeiter ueber die Einfuehrung von Kontrollmassnahmen. Schon die Ankuendigung hat meist zur Folge, dass sich Mitarbeiter einschraenken. Beachten Sie ausserdem die Vorschriften bei der Einfuehrung von Ueberwachungsmassnahmen Beschraenken Sie sich beim Einsatz der Software auf Stichproben, genauere Analysen sollten nur bei begruendeteter Annahme eines individuellen Missbrauchs erfolgen. Die Implementierung von Monitoring-Software kann zu einer nicht unwesentlichen Belastung der Hardware- und Netzwerkressourcen fuehren und erfordert eine gewisse Feinabstimmung, um die gewuenschte Funktion zu erfuellen. (pte/ecin) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 -- Diese Nachricht wurde ueber den Listserver des Computer Communications Club verteilt. 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