Von: owner-agtk-info@ccc.at im Auftrag von martin@weissenboeck.at Gesendet: Sonntag, 16. Januar 2000 09:50 An: agtk-info@ccc.at Betreff: AGTK 00015: IP-Telefonie AGTK 00015: IP-Telefonie. 15.01.00 http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=000115010 pte000115010 Computer/Telekommunikation, Medien/Kommunikation Telefonie/IP/H i n t e r g r u n d IP-Telefonie wird Wachstumsrakete Frost-Studie rechnet mit Verzehnfachung des Volumens binnen fuenf Jahren New York (pte) (15. Jaenner 00/12:34) - Die Oeffnung der Telekommunikationsmaerkte durch Deregulierung und Privatisierung hat einen weltweiten Boom in der Kommunikationstechnik ausgeloest. Besonders dynamisches Wachstum verspricht die Internettelefonie, wie eine neue Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan berichtet. http://www.frost.com Die Autoren erwarten eine Umsatzexplosion von 1,183 Milliarden Dollar (1999) auf ueber 10 Milliarden Dollar bis zum Jahr 2005. Pete Dailey, Research Manager bei Frost & Sullivan, sieht in der IP-Telefonie (auch Voice over Internet Protocol) den wichtigsten Fortschritt seit der Einfuehrung der Mobilkommunikation. Besonders interessant ist VoIP derzeit wegen der Moeglichkeit zur Gebuehrenvermeidung, denn Unternehmen, die ihre Gespraeche ueber eigene Datennetze abwickeln, koennen hierzu das gebuehrenfreie Internet nutzen. Als langfristige Hauptwachstumsmotoren nennt die Studie die geringen Implementierungskosten sowie das wachsende Engagement von Kabelfirmen im VoIP-Markt, allen voran AT&T. Langfristig will AT&T den Privatnutzern ein preiswertes Servicepaket mit mehreren VoIP-Ports, TV-Kabelnutzung und Hochgeschwindigkeitszugang zum Internet bieten. Die E-Commerce-Anwendungen im VoIP-Bereich sind derzeit technologisch noch nicht ganz ausgereift, sollen jedoch dem Markt gegen Ende des Prognosezeitraums weiteren Auftrieb geben. Der Weltmarkt fuer IP-Telefonieanlagen teilt sich in die Sektoren Enterprise Gateways, Carrier Gateways und Gatekeepers. Nachdem die Umsaetze in den Bereichen Enterprise Gateways und Carrier Gateways in den vergangenen Jahren regelrecht explodiert sind, sind die Wachstumsraten derzeit eher ruecklaeufig. Bis 2005 sollen die Umsaetze im Enterprise Gatewaysektor von 345 Millionen Dollar (1999) aber dennoch auf 2,2 Milliarden Dollar steigen. Hier spielen VoIP-Anwendungen zur Effektivitaetssteigerung fuer Unternehmen eine grosse Rolle. Fuer den Carrier Gatewaysektor wird ein Anstieg von 697,5 Millionen Dollar auf 4,1 Milliarden Dollar im Jahr 2005 erwartet. Der Sektor profitiert von den sinkenden Anschlusspreisen, die die IP-Telefonie auf breiter Basis erschwinglich machen. Bis 2005 soll der stetig wachsende Gatekeeper-Sektor einen Marktanteil von 39 Prozent erreichen und mit dem Carrier-Bereich gleichziehen. Der Marktanteil der Enterprise Gateways nimmt dabei weiter ab. Weltweit war Nordamerika 1999 fuer 62 Prozent der Gesamtumsaetze im VoIP-Bereich verantwortlich. Bis 2005 soll der Anteil allerdings auf 38 Prozent schrumpfen, dafuer sollen sich Europa auf 32 Prozent und der Raum Asien-Pazifik auf 19 Prozent steigern. Trotz des enormen Wachstumspotentials sieht sich die Telefonie-Industrie grossen Risiken ausgesetzt. So fuehrt etwa die Konvergenz von Internet und traditionellem Telefonnetz zu grossen Unsicherheiten bei den Marktteilnehmern, die ihre Strategien und ihre Produktentwicklung entsprechend ausrichten muessen. Im weltweiten Massenmarkt fuer IP-Telefonieanlagen wird es vor allem auf die Sicherstellung eines globalen Standards fuer VoIP ankommen. Zudem sind in der Sprachuebertragung noch technische Schwierigkeiten zu ueberwinden. Auch bei den Kostenvorteilen von VoIP besteht keine Sicherheit, da zahlreiche traditionelle Telekommunikationsunternehmen Niedrigpreise fuer ueberregionale Verbindungen bieten und damit Druck auf die Preise ausueben. Zudem locken niedrige Markteintrittsbarrieren eine Vielzahl unterkapitalisierter und technisch schlecht ausgestatteter Unternehmen auf den Markt. Auf lange Sicht duerften diese Firmen allerdings den wachsenden Marktanteilen der grossen Konzerne weichen. Nach Ansicht der Studie heissen die wichtigsten Anbieter auch weiterhin Cisco und Motorola (im Carrier-Markt auch Ascend). Mittelfristig, so die Studie abschliessend, bleiben Qualitaet und Zuverlaessigkeit aber die entscheidenden strategischen Kriterien fuer den Markterfolg. (hightext) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=000114005 pte000114005 Produkte/Innovationen, Computer/Telekommunikation Scanner/Supermarkt/Datenschutz/Gewerkschaft Miniscanner soll Warteschlangen ein Ende machen Kunden rechnen mit "Scanny" selbst ab - Kritik von Datenschuetzern und Gewerkschaft Hamburg (pte) (14. Jaenner 00/08:00) - Mit einer Innovation namens "Scanny" sollen Warteschlangen an der Supermarktkassa bald der Vergangenheit angehoeren. Das Geraet, das Strichcodes auf Verpackungen lesen kann, funktioniert wie eine moderne Scannerkassa, mit dem Unterschied, dass der Kunde es selbst direkt beim Regal an das gewuenschte Produkt haelt. Jedes Produkt und jeder Preis wird so registriert, spaeter an der Kasse wird die Gesamtsumme ausgedruckt. Selbst wer mit einem vollen Einkaufswagen vorfaehrt, braucht deshalb fuer das Bezahlen nur wenige Sekunden. Scanny wird derzeit bei der deutschen Karstadt-Kette http://www.karstadt.de in Berlin, Frankfurt und Luebeck getestet. "Wenn Scanny sich bewaehrt, werden wir es vom Sommer an bundesweit in unseren Filialen einfuehren", sagt eine Konzernsprecherin. Das Ziel: Jeder fuenfte Kunde soll mit der Maschine einkaufen. Reiner Schierholz, Leiter der Berliner Test-Filiale, gibt sich schon jetzt begeistert: "Bei uns benutzen nach einem Monat bereits rund 2600 Kunden Scanny." 96 der kuenstlichen Kassierer stehen in der Lebensmittelabteilung bereit. Das Prinzip: Der Kunde nimmt das Geraet von einer Aufladestation und befestigt es am Einkaufswagen. Jeder Artikel wird beim Einpacken eingescannt, der Computer rechnet die Preise der einzelnen Produkte automatisch zusammen. "So kann man jederzeit sehen, wie viel man schon ausgegeben hat", so Schierholz. Nach dem Einkauf wird der Scanny an einer Ladestation abgegeben, ein Bon ausgedruckt und an einer eigenen Kasse wird bezahlt. Schierholz sieht folgenden Vorteil: "Die Waren muessen nicht mehr aufs Band gelegt werden, das spart viel Zeit. Und langes Warten an der Kasse ist damit auch vorbei." Vor allem deshalb biete sich die neue Methode fuer jeden Supermarkt und jedes Warenhaus an. Christiane Zerfas von der Gewerkschaft Handel, Banken, Versicherungen (HBV) sieht das anders. Sie befuerchtet, dass Konzerne wie Karstadt mit dem elektronischen Hilfsmittel nicht nur die Zeit der Kunden, sondern auch Mitarbeiter einsparen wollen: "Das ist nur ein weiterer Versuch des Einzelhandels, seine Personalkosten zu druecken", sagt Zerfas. Karstadt widerspricht solchen Vorwuerfen: Am Hermannsplatz seien sogar zusaetzlich drei Mitarbeiter eingestellt worden, um den Kunden das neue System zu erklaeren. Kritik an Scanny kommt auch von Datenschuetzern. Diese stossen sich an der kostenlosen Kundenkarte, die man benoetigt, um das Geraet benuetzen zu koennen. Dass auf dieser nicht nur der Name, sondern auch die Einkaeufe des Kunden gespeichert werden, ist fuer Karstadt von Vorteil, da mit Hilfe der so ermittelten Daten der Konzern seine Sortimente optimieren kann. Die stellvertretende Berliner Datenschutzbeauftragte, Claudia Schmidt, haelt es dagegen fuer "problematisch, wenn Kaufprofile von Menschen entstehen, die ueber einen laengeren Zeitraum gespeichert werden". Deshalb werde ihre Behoerde das neue System demnaechst ganz genau pruefen. Weniger Sorgen muessen sich die Karstadt-Haeuser offensichtlich ueber Kunden machen, die mit Scanny bei der Abrechnung schummeln. "Wir haben bisher niemanden bei einem Betrugsversuch erwischt", sagt Hartmut Bormann, Chef von Karstadt in Luebeck. Sicherheitshalber gebe es jedoch Stichproben, vor allem bei Kunden, die noch nicht so oft mit den Geraeten eingekauft haben. In Luebeck haben inzwischen schon fast 6.000 Menschen eine Kundenkarte beantragt. Trotzdem liegt der Anteil der ueber Scanny erzielten Einnahmen am Gesamtumsatz nur bei zwei Prozent. Was auch Bormann erstaunt. "Vermutlich ist gerade aelteren Kunden das System noch etwas suspekt." (hamburgerabendblatt) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=000114021 pte000114021 Politik/Soziales, Computer/Telekommunikation Hacker/Geheimdienst Britischer Geheimdienst will Hacker engagieren Einstiegsmoeglichkeiten nach Entschluesselung der Regierungshomepage London (pte) (14. Jaenner 00/13:15) - Die britische Regierung sucht Hacker, die eine auf der Regierungs-Site http://www.gchq.gov.uk versteckte Nachricht entschluesseln koennen. Bei erfolgreicher Loesung des "Web-Raetsels" steigen die Chancen einer Beschaeftigung beim Geheimdienst. Die versteckte Nachricht ist in fuenf Teilen von jeweils fuenf Zeichen aufgeteilt. Die Loesung des Puzzles ist zwar keine Bedingung einer erfolgreichen Bewerbung bei der GCHQ, der britischen Geheimdienstzentrale. Der Beweis ausgepraegter Fachkenntnisse ist, laut einem Regierungssprecher, "wahrscheinlich mehr als wir zu diesem Zeitpunkt erwarten koennen". GCHQ ist aber natuerlich "sehr interessiert" daran, Gespraeche mit Bewerbern zu fuehren, die die versteckte Nachricht finden und entschluesseln. Das Puzzle sei, so der Regierungssprecher, nicht unbedingt als Test zu verstehen, sondern als "Spass, um das Interesse potenzieller Bewerber zu erwecken". Kurz nach der Machtuebernahme von Blairs Labour-Partei in 1997 sorgte eine Zeitungsannonce, ueber die neue Mitarbeiter fuer GCHQ gesucht wurden, fuer grosse Aufmerksamkeit. Damals fuehrte der Run auf die Telefone nur zur Ueberbelastung des Netzes. Heutzutage koennte ein solcher "Spass" seitens der Regierung ganz andere Probleme entfachten, wenn die Loesung in die Haende von Hackern aus aller Welt landet. Die Notwendigkeit, das Fachwissen von Hackern zum Nutzen statt zum Schaden des Staates anzuwenden, wird nicht nur von der britischen Regierung erkannt. Vorige Woche kuendigte US-Praesident Clinton Stipendien fuer Studenten an, die sich verpflichten, fuer die Regierung als Sicherheitsexperten zu arbeiten. Diese Massnahme, so Clinton, wird "eine neue Generation von Computerspezialisten schaffen, die die Computers unseres Landes verteidigen werden". Die britische Regierung bietet derweil keine Stipendien an, sondern wirbt um Akademiker aus diversen Studienrichtungen. Interessierte, die aufgefordert sind, "nicht der Menge, sondern dem Herzen" zu folgen, koennen sich per E-Mail recruitment.gchq@dial.pipex.com bewerben. (independent/chronicle) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 -- Diese Nachricht wurde ueber den Listserver des Computer Communications Club verteilt. Um von sich von der Liste streichen zu lassen, senden Sie eine Nachricht an majordomo@ccc.at mit dem Nachrichtentext "unsubscribe agtk-info".