Von: Martin Weissenboeck [martin.weissenboeck@aon.at] Gesendet: Sonntag, 13. Februar 2000 12:57 An: pcnews@pcnews.at Betreff: AGTK 00041: Echelon AGTK 00041: Echelon. 10.02.00 http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=000209022 pte000209022 Computer/Telekommunikation, Politik/Soziales "Echelon" Thema im Europaparlament Vier Berichte ueber geheimes Abhoersystem im Ausschuss fuer Buergerrechte Bruessel (9. Februar 00/12:17) - Erstmals befasst sich die Europaeische Union mit dem Ueberwachungssystem Echelon. Im Rahmen einer Anhoerung am 22. und 23. Februar zum Thema Datenschutz befasst sich der Ausschuss fuer Freiheiten und Rechte der Buerger mit dem geheimen Abhoersystem. Als Grundlage der Anhoerung dienen vier Studien, die vom Referat der Generaldirektion fuer Forschung des Europaeischen Parlaments in Auftrag gegeben wurden. Dabei handelt es sich zum einen um den Bericht von Duncan Campbell ueber die elektronische Ueberwachung durch das Echelon-System. Es ermoeglicht das Abhoeren und Ueberwachen internationaler Telefongespraeche und ist vor allem auf nichtmilitaerische Ziele gerichtet. Besonders aktuell ist in diesem Zusammenhang, dass geheime Vermerke der NSA veroeffentlicht wurden und so erstmals die Existenz des Echelon-Systems offiziell bestaetigt wurde. Das amerikanische "National Security Archives" erhielt sie aufgrund eines Antrages bei der amerikanischen Behoerde auf Basis des "Freedom of Information Act". (vgl. pte-Meldung http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=000126027 ) Die Abgeordneten beschaeftigten sich zudem mit dem Bericht von Chris Elliot ueber die Legalitaet der Ueberwachung von Nachrichtenuebermittlung. Er untersuchte die in Europa bestehenden Politiken hinsichtlich der legalen Ueberwachung von Telekommunikation. Demnach bieten zwar Menschenrechtskonventionen ausreichenden Schutz vor der illegalen Ueberwachung der Kommunikation, nicht aber dann, wenn die Ueberwachung von aussereuropaeischen Laendern aus erfolgt. Er fordert Massnahmen, um eine solche Ueberwachung einzuschraenken. Die EU koennte beispielsweise verlangen, dass die Netzwerkbetreiber eine bessere Vertraulichkeit durch Verschluesselung bieten. Thema der Anhoerung ist auch Bericht, der sich in diesem Zusammenhang mit Verschluesselung und Verschluesselungssystemen beschaeftigt. Schliesslich steht auch eine Studie von Nikos Bogonikilos zu wirtschaftlichen Risiken in Verbindung mit der Schwaeche der Nachrichtenuebermittlung auf der Tagesordnung. Er bezieht sich auf die wirtschaftlichen und kommerziellen Gefahren, die sich aus der legalen Ueberwachung des Nachrichtenverkehrs ergeben. Nicht zuletzt daraus ergebe sich eine "sehr grosse Anfaelligkeit" der modernen Kommunikationssysteme fuer die elektronische Ueberwachung im Rahmen der anglo-amerikanischen Spionage. (telepolis) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=000207025 pte000207025 Computer/Telekommunikation, Unternehmen/Finanzen Telekom Austria haelt sich nicht an Gerichtsentscheid Die Telekom Austria wirbt weiterhin faelschlich mit "durchschnittlichen Minutentarifen" und muss dafuer Strafe zahlen Wien (7. Februar 00/12:18) - Presseinformation Die Telekom Austria haelt sich nicht an die vom Wiener Handelsgericht im Herbst vergangenen Jahres erlassene einstweilige Verfuegung, mit der der Telekom Austria verboten wird, mit ihren Tarifen zu werben, wenn sie nicht gleichzeitig darauf hinweist, dass die angegebenen Tarife aufgrund der Impulsabrechnung der Telekom Austria signifikant unter den tatsaechlich verrechneten Tarifen liegen. UTA hat daher gegen die TA bereits mehrfach Exekution gefuehrt. "Sollte die Telekom Austria diese fuer die Konsumenten irrefuehrende Tarifwerbung nicht unterlassen, werden wir auch weiterhin Exekutionen beantragen", heisst es dazu seitens UTA in einer Aussendung. "Mit Unverstaendnis" reagiert UTA Telekom AG, Oesterreichs fuehrender alternativer Festnetzanbieter, auf die weiterhin geuebte Praxis der Telekom Austria, den Konsumenten trotz einstweiliger gerichtlicher Verfuegung nicht reinen Wein bezueglich der Telefonie-Tarife einzuschenken. "Wir koennen ueberhaupt nicht verstehen, warum die TA die Entscheidung eines ordentlichen Gerichtes nicht akzeptiert und die Kunden nicht in der gebotenen Deutlichkeit ueber die wahren Kosten des Telefonierens informiert", unterstreicht ein UTA-Sprecher in der Aussendung. UTA hat seit 26. November vergangenen Jahres insgesamt bereits neun Antraege auf Exekution gestellt, gegen die Telekom Austria wurden bereits Strafen in der Hoehe von rund 300.000 Schilling verhaengt. Die vom Gericht untersagte Werbepraxis hat die Telekom dennoch nicht eingestellt und wirbt in ihrem aktuellen Katalog weiterhin mit ihren Tarifen, ohne dazuzusagen, dass die Kunden wegen der Impulsabrechnung in Wahrheit je nach Gespraechsdauer signifikant mehr bezahlen muessen, als in den Minutentarifen angegeben. UTA bietet den Kunden Telefonie oesterreichweit um einheitlich 88 Groschen pro Minute an und rechnet sekundengenau ab, waehrend die Konsumenten bei der Telekom wegen der Impulsabrechnung in jedem Fall immer einen vollen Impuls bezahlen muessen, auch wenn ein Gespraech nur wenige Sekunden dauert. http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=000207043 pte000207043 Unternehmen/Finanzen, Computer/Telekommunikation Corel und Borland schliessen sich zusammen Geballte Kraft fuer Linux-Anwendungen New York (7. Februar 00/16:52) - Grafik-Softwarehersteller und Linux-Distributor Corel http://www.corel.com hat sich mit Inprise/Borland http://www.inprise.com , einem Anbieter von Entwicklungsumgebungen fuer Linux, zusammen geschlossen. Wie Corel heute, Montag, in einer Aussendung mitteilt, uebernimmt Corel die Inprise-Aktien im Tausch gegen eigene Aktien im Wert von knapp 2,5 Mrd. Dollar. Das neue Unternehmen wird unter dem Namen Corel firmieren, die Leitung uebernimmt der bisherige Corel-Chef Michael Cowpland. http://www.corel.com/news/2000/february/february_7_2000.htm Laut Cowpland will man mit der Kombination aus Borlands Entwicklungstools und Corels Linux-Distribution und -Anwendungen "alle Facetten des explodierenden Linux-Marktes" erreichen. Ziel der Verschmelzung sei es, der gemeinsamen Kundenbasis von Corel und Borland die Migration nach Linux zu erleichtern, so Borland-Praesident Dale Fuller. Borland ist Computer-Pionieren duch sein Produkt Turbo Pascal ein Begriff. Allerdings konnte Borland seit einiger Zeit mit den aktuellen Entwicklungen der Branche nicht mehr mithalten und geriet in Schwierigkeiten - auch die Entmachtung des ehemaligen Borland-Chefs Phillipe Kahn, der die Firma 1982 gegruendet hatte, und die Namensaenderung in Inprise, die sich nicht so recht durchsetzen konnte, aenderte daran nicht viel. Durch den ueberraschenden Schritt zieht Corel mit dem amerikanisches Distributor Red Hat http://www.redhat.com gleich, der im vergangenen Jahr mit Cygnus http://www.cygnus.com ebenfalls einen Hersteller von Linux-Entwicklungstools gekauft hatte. Offenbar erwarten die Linux-Distributoren, dass mit dem Linux-Boom auch die Nachfrage nach neuen Linux-Anwendungen und damit auch Entwicklungstools ansteigt. (heise) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=000206014 [mit LowRes-Bild] pte000206014 Computer/Telekommunikation, Produkte/Innovationen Playstation 2: Gefahr fuer PC-Hersteller? Neue Konsole besticht durch Schnelligkeit und Benutzerfreundlichkeit Berlin/New York (6. Februar 00/14:32) - Mikroprozessor-Ingenieure, Analysten und Journalisten in den USA fuehren derzeit heisse Diskussionen ueber Sonys PlayStation 2 Konsole. http://www.playstation.com/news/ps2.asp Der Emotion Engine Prozessor der 400 Dollar teuren Konsole soll naemlich eine Rechenleistung ermoeglichen, die im PC-Markt bisher ihresgleichen sucht: MicroDesign Resources berichtet, die mit 300 MHz getaktete Emotion Engine bietet eine Rechenleistung von 6,2 Gigaflops http://www.netlexikon.de/query;q=FLOPS und schafft damit knapp zweimal so viel als ein 733 MHz Pentium III und sogar 15 mal mehr als ein 400 MHz Celeron. Bereits seit letztem Jahr machen sich Hersteller von PC-Grafikchips, darunter auch Nvidia, ernsthafte Gedanken, ob sie in naechster Zeit Grafikprozessoren liefern koennen, die wie die Emotion Engine 75 Millionen 3D-Transformationen pro Sekunde bei 2,4 Milliarden Pixeln/Sekunde verarbeiten koennen. Selbst Nvidias GeForce256 ist davon in der derzeitigen Version weit entfernt. Doch noch demonstriert Sony die Playstation 2 nur hinter verschlossenen Tueren. Wie gross Sonys Vorsprung wirklich ist, steht daher noch nicht fest. Die im Maerz in Japan auf den Markt kommende und von Sony und Toshiba entwickelte "DVD-3D-Superkonsole" wird fuer 400 Dollar zwar unter Preis verkauft, doch dank Internet, Onlinespielen und sonstigen Extras wird Sony das leicht kompensieren koennen. Langsam faengt die PC-Industrie an, die Playstation 2 als Bedrohung anzusehen, denn im Gegensatz zu preiswerten PC-Einstiegssystemen kann die Konsole neben ihrer hoeheren Leistung durch einfache Bedienung ueberzeugen, bietet DVD- und Breitband-Faehigkeiten und ist damit auch ideal als Netz- und Familiencomputer einsetzbar. Hintergrund: http://www.playstation.com/news/press_example.asp?ReleaseID~37 (newsboard) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 -- Diese Nachricht wurde ueber den Listserver des Computer Communications Club verteilt. Um von sich von der Liste streichen zu lassen, senden Sie eine Nachricht an majordomo@ccc.at mit dem Nachrichtentext "unsubscribe agtk-info".