Von: owner-agtk-info@ccc.at im Auftrag von martin@weissenboeck.at Gesendet: Sonntag, 5. März 2000 16:48 An: agtk-info@ccc.at Betreff: AGTK 00065: Modem AGTK 00065: Modem. 05.03.00 http://www.pressetext.at/show.php?pta=000304009 [Foto] pte000304009 Computer/Telekommunikation, Produkte/Innovationen Faxmodem mit Infrarot-Fernbedienung SmartMemory von Olitec eignet sich auch als Freisprechtelefon Nancy (pte, 4. Maerz 00/12:05) - Der franzoesische Hersteller Olitec http://www.olitec.com bringt ein Modem auf den Markt, dass mit einer Fernbedienung gesteuert werden kann und sich so sogar als Freisprecheinrichtung eignet. Das Modem mit dem Namen "SmartMemory" unterstuetzt den V.90-Standard fuer Uebertragungsraten bis zu 56.000 Bits pro Sekunde. Der Name "Smart" kommt von der mitgelieferten SmartMedia-Karte mit 4 MByte Speicher. Damit ist es dem Modem moeglich, Funktionen wie Faxe oder Anrufe auch bei ausgeschaltetem PC zu empfangen. Als Zubehoer ist eine Infrarot-Fernbedienung lieferbar, mit der das Modem als Freisprechtelefon benutzt werden kann. Mit der Fernbedienung kann man waehlen, auflegen und Telefonnummern speichern. Der Preis soll bei rund 2.000 Schilling liegen. (com) http://www.pressetext.at/show.php?pta=000303001 [Foto] pte000303001 Computer/Telekommunikation, Recht/Steuer Protest gegen Amazon-Web-Patent Allgemein verwendetes Internet-Patent koennte E-Commerce beeintraechtigen New York (pte, 3. Maerz 00/07:00) - Beruehmte Internet-Herausgeber und hunderte weitere Besorgte protestieren gegen Amazon.com http://www.amazon.com . Dem Online-Buchhaendler wird vorgeworfen, durch den Erwerb von Patenten auf allgemein verwendete Web-Technologien seine Marktposition ausnuetzen zu wollen. Experten meinen, dass dadurch die schnelle Weiterentwicklung und die Innovationsfaehigkeit des Internet gefaehrdet werden koennten. Tim OGReilly (Foto), Herausgeber von Technologie-Buechern http://www.ora.com, schrieb in einem offenen Brief an Amazon.com: "Wir glauben, dass die rasante Weiterentwicklung im World Wide Web abgewuergt wird, wenn Unternehmen so kurzsichtig sind und allgemein anerkannte und offensichtliche Technologien zum Patent anmelden." Ueber 1.000 Leute hatten diesen Brief unterzeichnet, darunter auch Danny Goodman, dessen Titel ueber Amazon.com verkauft werden. Das sogenannte "Kundenreferenzsystem" ermoeglicht es Partner-Unternehmen, ihre Produkte gegen Provision ueber die Website ihrer Partner zu vermarkten. Viele Websites verwenden diese Technik, daher besteht Grund zur Besorgnis, dass Amazon.com seine Mitbewerber beschraenken moechte. Das Unternehmen hat noch keinen Kommentar bezueglich der Verwendung des neuerworbenen Patents abgegeben. Nachdem Amazon.com seinen Mitbewerber Barnes and Noble http://www.barnesandnoble.com nach der Gewaehrung des Patents fuer die sogenannte Ein-Klick-Technik auf Patentverletzung geklagt hatte, scheinen die Befuerchtungen berechtigt. Kritiker meinen, dass auch das US-Patentamt http://www.uspto.gov nicht richtig gehandelt haette. Durch die Flut von Patentantraegen durch Internet-Firmen sei es ueberlastet und koenne nicht alle Bewerbungen auf ihre Gueltigkeit pruefen. Einer der Unterzeichner des Briefs an Amazon.com meinte: "Vielleicht sollte man ein Patent fuer "aerobe Oxidation", besser bekannt als Atmen, beantragen." (wired) http://www.pressetext.at/show.php?pta=000303011 pte000303011 Computer/Telekommunikation, Medien/Kommunikation Freeware-Anbieter unter Datenmissbrauchsverdacht Aureate.com liefert Software, die User ausspionieren kann New York (pte, 3. Maerz 00/10:24) - Seit kurzem tobt in Amerika eine heftige Diskussion um den Schutz der Privatspaere im Netz. Nach dem Werbenetzwerk Doubleclick trifft es nun den werbefinanzierten Freeware-Anbieter Aureate.com, der bei Tausenden nichtsahnenden Usern Software auf den Rechner eingeschleust haben soll, die nicht nur das Surfverhalten ueberwacht, sondern auch noch das System ausspioniert und ohne Wissen oder Einverstaendnis der Betreffenden Daten uebermitteln kann. Aureate.com http://www.aureate.com bietet eine Vielzahl von Anwenderprogramme an, die ueber Freeware-Sites kostenlos aus dem Netz geladen werden koennen, darunter das beliebte FTP-Programm Cute FTP. http://www.cuteftp.com/ Der Haken an der Sache: der Anwender wird um persoenliche Daten gebeten. Diese wiederum bilden die Basis fuer sogenanntes targeted banner advertising: Werbebanner, die gezielt auf das individuelle Profil zugeschnitten sind und deshalb hoehere Click-Through-Raten versprechen. Der Vorwurf gegen Aureate.com bezieht sich allerdings auf einen anderen Aspekt der Transaktion: Gleichzeitig mit dem Anwendungsprogramm bekommt der User Software, die, wie Cnet berichtet, in der Lage ist, Systemdaten wie Verzeichnisse oder Passwoerter zu uebermitteln und die nach der Installation nicht mehr geloescht werden kann, selbst wenn das Anwenderprogramm, beispielsweise Cute FTP, deinstalliert wird. Aureate selbst bestreitet die Vorwuerfe. http://www.aureate.com/privacy/falserumors.html Allerdings gibt es dem Bericht von Cnet zufolge bisher keinerlei Hinweise, das Aureate diese Moeglichkeiten missbraucht hat. Dennoch waren die Reaktionen in den USA sehr vehement. Erst vor kurzem war bekannt geworden, dass der Bannervermarkter Doubleclick Cookies setzte, die das Surfverhalten registrierten. Diese Daten wurden immer dann, wenn der Benutzer eine Website ansteuerte, bei der er unter seinem Namen bekannt war - etwa E-Commerce-Sites mit Registrierung - mit einer bestehenden Datenbank aus Personendaten abgeglichen, um genaue Kundenprofile zu erhalten, die Namen, Anschrift und demographischer Werte mit den Surfpraeferenzen kombinierte. Aufgrund breiter Proteste hat DoubleClick dieses Projekt inszwischen gestoppt. Eine Liste der Programme, die den "Aureate Spy" enthalten, findet sich auf der Website der Society of Sharing. Das Spy-Programm laeuft, soweit bisher bekannt ist, nur unter Windows. http://www.elitetoplist.com/sosboard/board/Forum1/HTML/001076.html (Newsboard) Siehe auch http://www.zdnet.de/news/artikel/2000/03/03010-wc.html http://www.pressetext.at/show.php?pta=000303025 pte000303025 Computer/Telekommunikation, Recht/Steuer Weltweites Verbot von Hackertools geplant Abkommen gegen Online-Kriminalitaet soll mit Jahresende in Kraft treten Strassburg/Amsterdam (pte, 3. Maerz 00/13:43) - Nach den juengsten Angriffen auf die Webserver grosser US-Unternehmen erwaegt die europaeische Expertengruppe fuer Cyberkriminalitaet, PC-CY, ein generelles Verbot fuer Hacker-Tools. Die Kommission erarbeitet gegenwaertig ein internationales Abkommen fuer den Europarat http://www.europarat.at und die USA, Japan, Kanada und Suedafrika. Zukuenftig wollen die Laender gemeinsam gezielt gegen Online-Kriminalitaet vorgehen. Das Abkommen soll Ende des Jahres in Kraft treten. Der niederlaendische Buergerrechtler Maurice Wesseling bezeichnet ein solches Verbot jedoch als "schlechte Idee". Die Oeffentlichkeit wuerde dadurch ein falsches Sicherheitsgefuehl erhalten, die Software-Hersteller und Systemverwalter einen wichtigen Anreiz zur Verbesserung ihrer Datensicherheit verlieren. Wesseling veroeffentlichte einen Brief des niederlaendischen Justizministers an das niederlaendische Parlament. Darin werden die Verhandlungspunkte des internationalen Abkommens genannt. So sieht die Uebereinkunft unter anderem detaillierte Vorgehensweisen zur Ueberpruefung der Inhalte von E-Mails vor. Mit einem Durchsuchungsbefehl sollen Strafverfolger auf gespeicherte E-Mails zugreifen koennen. Ein Gerichtsbeschluss soll es ermoeglichen, Telekommunikationsleitungen anzuzapfen. Beim grenzueberschreitenden Telekommunikationsverkehr sieht der Entwurf vor, das Land des Empfaengers mit der Durchsuchung zu beauftragen. Dazu sollen nationale Kontaktstellen eingerichtet werden, die schnell auf derartige Anfragen reagieren koennen. Sollte jedoch das europaeische Rechtshilfeabkommen wie vorgesehen am 27. Maerz verabschiedet werden, wuerden der derzeit diskutierte Entwurf ueberfluessig - zumindest innerhalb der Europaeischen Union. Denn das Rechtshilfabkommen erlaubt den Strafverfolgungsbehoerden, bei begruendetem Verdacht direkt auf Server in einem anderen EU-Mitgliedsstaat zuzugreifen. Erst nach spaetestens 96 Stunden muss der betroffene Staat unterrichtet werden. Dieser muss dem Zugriff nachtraeglich zustimmen, anderenfalls duerfen die Daten nicht verwendet werden. Ebenso diskutiert wird die Einfuehrung einer so genannten Preservation Order. Durch sie sollen Internet-Service-Provider auf Bitte der Strafverfolger Kommunikationsdaten des Verdaechtigen sofort einfrieren und speichern. Mit einer richterlichen Genehmigung koennte die Polizei dann die Daten beschlagnahmen und auswerten. In diesem Fall kamen die EU-Datenschuetzer den Strafverfolgern bereits Anfang September vergangenen Jahres entgegen: Sie empfahlen, die Speicherfristen fuer Logfiles, die die Bewegungen eines Internet-Users im Web dokumentieren, zu harmonisieren. Die Frist soll so lang sein, dass Verbraucher ihre Rechnungen anfechten koennen, gleichzeitig aber so kurz, um "Betreiber und Provider nicht zu ueberlasten" und dem "Recht auf Schutz der Privatsphaere Genuege zu tun". Dabei soll der Zeitraum nicht laenger als drei Monate betragen. Unumstritten ist das internationale Vorgehen gegen Kinderpornographie. Die Laender konnten sich jedoch nicht darauf einigen, wie mit anderen Inhalten verfahren werden soll: Waehrend die europaeischen Staaten auch rassistische Aeusserungen verfolgen wollen, lehnen die USA dies ab. Die Europaeer sind wiederum gegen eine generelle Kriminalisierung von Pornographie, die andere Staaten gefordert hatten. (spiegel) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 -- Diese Nachricht wurde ueber den Listserver des Computer Communications Club verteilt. Um von sich von der Liste streichen zu lassen, senden Sie eine Nachricht an majordomo@ccc.at mit dem Nachrichtentext "unsubscribe agtk-info".