Von: owner-agtk-info@ccc.at im Auftrag von martin@weissenboeck.at Gesendet: Mittwoch, 7. Juni 2000 17:35 An: agtk-info@ccc.at Betreff: AGTK 00159: Handys AGTK 00159: Handys. 07.06.00 http://www.pressetext.at/show.php?pta=000607020 [Foto] pte000607020 Computer/Telekommunikation, Unternehmen/Finanzen Mobilfunklobby: "UMTS-Versteigerung ist oekonomischer Wahnsinn" Forum Mobilkommunikation ist finanzielle Belastung fuer Netzbetreiber zu hoch - Infokampagne zu Handyfragen startet Wien (pte, 7. Juni 00/12:50) - Die Versteigerung der UMTS-Mobilfunklizenzen dient nur zum Stopfen von Budgetloechern. Zu diesem Schluss kam Lothar Roitner, Vorstandssprecher des Forum Mobilkommunikation (FMK) http://www.fmk.at heute, Mittwoch, anlaesslich der Jahrespressekonferenz der Interessensvertretung. "Dieser oekonomische Wahnsinn ist nicht im Sinne der Netzbetreiber", so Roitner, "die Betreiber zahlen die Betraege nicht freiwillig, sondern nur unter dem wirtschaftlichen Zwang, sich auch an UMTS beteiligen zu muessen." Die Netzbetreiber haetten bisher ohnehin schon 40 Mrd. Schilling Investitionskosten zu tragen gehabt, sagte Roitner. Erfreut zeigte er sich hingegen ueber die Zahl der heimischen Handy-User, die innerhalb eines Jahres von 2,4 Mio. auf 4,5 Millionen anstieg und zu Jahresende bei 5,6 Mio. Usern liegen soll (siehe Grafik). Mit einer Marktpenetration von 57,9% liegt Oesterreich hinter den vier nordischen Staaten Finnland (68,2%), Daenemark (67,6%), Norwegen (65,2%) und Schweden (61,3%) an fuenfter Stelle in Westeuropa. 1999 wurden in dieser Branche 46,9 Mrd. Schilling umgesetzt, davon entfielen 17,2 Mrd. auf die Industrie und 29,7 Mrd. auf die Betreiber. "7.000 Menschen haben durch den Mobilfunk einen Arbeitsplatz gefunden", so FMK-Geschaeftsfuehrerin Michaela Reeh. Das rasante Wachstum und die vielfaeltigen technischen Moeglichkeiten wuerden aber auch zu einem verstaerkten Informationsbedarf in der Bevoelkerung fuehren, so Reeh. Daher hat das FMK das so genannte "Elektronische Dialog Forum" http://www.fmk.at/edf eingerichtet, ueber das Interessierte Fragen an Experten richten koennen, deren Antworten auf der Homepage veroeffentlicht und so jedem Besucher zugaenglich gemacht werden. Darueber hinaus wird in den naechsten Tagen an alle Handy-Vertragsbesitzer der bereits im Februar vorgestellte "Handy-Knigge" ergehen (vgl. pte-Meldung http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=000223021 ), ein Folder ueber den richtigen sozialen Umgang mit Mobiltelefonen. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des FMK wird so wie bereits im vergangenen Jahr das Thema "Mobilkommunikation und Gesundheit" sein. Darueber hinaus zeigt sich das FMK erleichtert ueber die juengste Absichtserklaerung von Infrastrukturminister Michael Schmid zur Klaerung der rechtlichen Rahmenbedingungen im Netzausbau. "Derzeit ist es so, dass es in einzelnen Laendern und Gemeinden unterschiedliche Rahmenbedingungen fuer Funkanlagen und deren Strahlungsleistung gibt", erklaert Reeh. Mit der von Schmid in Aussicht gestellten Verordnung sollen bundesweit einheitliche, den EU-Werten entsprechende Richtlinien festgelegt werden. "Fuer die Einfuehrung von UMTS ist die Klaerung dieser Gesetzeslage die notwendige Voraussetzung", so Reeh. Die Verordnung soll vor der Sommerpause des Parlaments in Begutachtung gehen und noch heuer beschlossen werden. (rk) http://www.pressetext.at/show.php?pta=000607021 [Foto] pte000607021 Unternehmen/Finanzen, Computer/Telekommunikation Sundt verordnet Telekom Austria rigiden Sparkurs "Dramatische Abflachung" des Gewinnes 1999 @ Tarifreform und Boersengang im Herbst Wien (pte, 7. Juni 00/12:52) - Eine "dramatische Abflachung" (Telekom-Chef Sundt) des Gewinnes hat die Telekom Austria im abgelaufenen Geschaeftsjahr hinnehmen muessen: Der Umsatz stieg zwar von 46,6 Mrd. Schilling im Jahr 1998 auf 51,2 Mrd. Schilling an, der Gewinn sackte aber beinahe um die Haelfte von 6,3 Mrd. auf 3,2 Mrd. Schilling ab. Telekom-Generaldirektor Heinz Sundt wollte anlaesslich der Bilanzpressekonferenz heute, Mittwoch, die schlechten Zahlen auch gar nicht beschoenigen: "Es ist kein Geheimnis, dass rasch ein Kostensenkungsprogramm her muss", so Sundt, der vor allem bei den operativen Kosten und den Personalaufwand ansetzen will, ohne jedoch naehere Einzelheiten nennen zu wollen. Die Bilanzzahlen sind auf der Telekom-Homepage abrufbar: http://www.telekom.at/ag/kennzahlen/berichte/1999/index.html Als eine der "Kostenfallen" nannte der Ex-Mobilkom-Chef den Bereich Interconnection, wo man wider erwarten "mehr bezahlt als kassiert" habe. So weist am Ende des Jahres die Bilanz ein Minus von 1,6 Mrd. Schilling aus. In Anspielung auf die von der Telekom Control festgesetzten Entbuendelungstarife meinte Sundt: "Die Regulierungsbehoerden haben da eher die Gewinn- als die Marktregulierung im Auge gehabt." Am fuer November geplanten Boersengang will der Telekom-Vorstand trotz der schlechten Zahlen festhalten: "Intern stehen alle Weichen auf November, derzeit wird gerade der Zeitrahmen geprueft." Anders lautenden Meldungen zufolge hiess es zuletzt, dass die Telekom selbst im Gegensatz zur OeIAG einen Termin im kommenden Jahr bevorzuge. Naehere Details zu Boersengang und Zukunftsstrategie will Sundt "sicher noch im Juni" der Oeffentlichkeit praesentieren. Dementsprechend vage formulierte er bei der Pressekonferenz, an der auch der neue Finanzvorstand Stefano Colombo und Technikvorstand Rudolf Fischer als Statisten teilnahmen. Die Telekom Austria hielt 1999 einen Marktanteil bei der Sprachtelefonie von 85%, Tendenz weiter fallend. Die Mobilfunktochter Mobilkom Austria erreichte 53% (Tendenz fallend), die Datakom 30% (steigend) und Internetanbieter A-Online 22%. Im Jahr 1999 stellte die Telekom knapp 370.000 Telefonanschluesse weniger her als im Vorjahr, dafuer legte der ISDN-Anteil von 152.000 auf 247.000 zu, Mobilnetz- (2,2 Mio.) und Internetkunden (107.000) verdoppelten sich fast. Sundt: "Die Zahlen zeigen, dass wir in Zukunft verstaerkt auf die Wachstumsmaerkte Mobilfunk und Internet setzen werden." Fuer den Herbst kuendigte der Telekom-Chef eine umfassende Tarifreform an, "die eine voellige Abkehr unserer bisherigen Politik darstellen wird." Eine Vielzahl an Aktivitaeten werde gerade vorbereitet, das Preis-Leistungs-Verhaeltnis soll noch aggressiver dargestellt werden. Heftige Kritik uebte Sundt an der Art und Weise der UMTS-Lizenzvergabe in Oesterreich. "Aufgrund der ungewissen Lotteriesituation sind wir sehr nervoes geworden. Durch die Versteigerung hohe Erloese zu erzielen kann nicht das alleinige Ziel sein. Noch sind die Deckungsbeitraege aus dem UMTS-Geschaeft voellig unsicher, ich appelliere daher an die Zustaendigen, die Wirtschaftlichkeit nicht ausser Acht zu lassen." Sundt sprach sich fuer einen "Beauty-Contest" wie in Frankreich oder Spanien aus. Die Mobilkom weise derzeit eine stabile Ertragslage auf, jedoch wird aufgrund des Markteintritts von tele.ring ein weiterer Marktanteilsrueckgang erwartet. Dennoch sei auch im Mobilbereich u.a durch die Null-Schilling-Handyangebote der Materialaufwand enorm gestiegen. (as) http://www.pressetext.at/show.php?pta=000606014 pte000606014 Computer/Telekommunikation Erstmals Handys von Viren befallen Wurm versendet unzaehlige SMS-Nachrichten an diverse Empfaenger Madrid (pte, 6. Juni 00/12:01) - Virenspezialisten melden das Erscheinen des neuen Virus "I-Worm.Timofonica", der erstmals Mobiltelefone als Angriffsziel hat. Timofonica attackiert mit SMS-Nachrichten bereits die Handys von Teilnehmern des spanischen Telekom-Anbieters "Moviestar". Der Wurm verbreitet sich zunaechst durch von ihm infizierte E-Mails ueber das Internet. Wie auch von anderen Wuermern bekannt, nutzt "Timofonica" dazu das Adressbuch von MS Outlook, indem er sich an alle eingetragenen Empfaenger verschickt. Das bedeutet bei einem befallenen Computer, dass alle Kontakte dieses Adressbuchs eine Kopie des Wurms per E-Mail erhalten. Zusaetzlich generiert der Wurm zu jeder einzelnen infizierten Nachricht eine weitere an (numerische) Adressen des Hosts "correo.movistar.net." Dieser Dienst ist ein spanisches SMS-Gateway, das SMS-Nachrichten an Mobiltelefone von Kunden dieses Anbieters versendet. Die betroffene Nummer ist jene, welche in der generierten E-Mail als Praefix (Zeichen vor dem @) verwendet wird. Das Ergebnis ist, das der Wurm Massensendungen von SMS-Nachrichten an diverse Empfaenger schickt. Der Wurm sendet exakt jene Anzahl von Nachrichten an zufaellig gewaehlte Nummern, wie Eintraege im Adressbuch von Outlook vorhanden sind. Timfonica ist mit der Script-Sprache "Visual Basic Script" (VBS) entwickelt, die in letzter Zeit massiv Verwendung in der Virenprogrammierung findet. Insofern ist er nur auf jenen PCs aktiv, auf welchen der Windows Scripting Host (WSH) installiert ist. In Windows 98 und Windows 2000 ist der WHS bereits in den Voreinstellungen vorhanden. Die komplette technische Beschreibung des Wurmes ist unter http://www.viruslist.com/eng/VirusList.asp?page=0&mode=1&id=4044&key=00001000130000100027 abrufbar. http://www.pressetext.at/show.php?pta=000607025 pte000607025 Computer/Telekommunikation Enquete "Mensch und Mobilfunk" - Die Ergebnisse Vorstellung der neuen Seibersdorf-Studie ueber elektromagnetische Felder im ORF-Radiokulturhaus Wien (pts, 7. Juni 00/13:46) - Folgende Experten nahmen an der Enquete teil: Dr. Ulf Bergqvist Forscher am National Institute for Working Life, Solna, Schweden, und Assistenzprofessor an der Universitaet Linkoeping, Abt. Industrielle Ergonomie am Institut fuer Maschinenbau. Studium der Physik und Medizin. Mitglied zahlreicher schwedischer und internationaler Arbeitsgruppen zu Strahlungen im Arbeitsbereich, unter anderem der WHO-Arbeitsgruppe zum Thema "Occupational Aspects in the Use of Visual Display Terminals", sowie seit 1992 der "International Commission of Non-Ionizing Radiation Protection (ICNIRP)". Mitarbeit an zahlreichen, von der Europaeischen Kommission zum Thema elektromagnetische Felder beauftragten Forschungsprojekten. Prof. Michael Kundi Leiter der Abteilung fuer Arbeits- und Sozialhygienie des Instituts fuer Umwelthygienie der Medizinischen Fakultaet der Universitaet Wien. Studium der Psychologie, Medizin und Mathematik an der Universitaet Wien. Lehrtaetigkeit im Rahmen der arbeitsmedizinischen Ausbildung, Gruendungsmitglied der International Society of Environmental Medicine, Leiter des Arbeitskreises Toxikologie der Innenraumarbeitsgruppe des Umweltministeriums. Zahlreiche Veroeffentlichungen zu den Themen Arbeits- und Umwelthygiene, Umwelttoxikologie und Epi-demiologie. Derzeitige Arbeitsschwerpunkte: Gesundheitliche Auswirkungen von Feinstaub, Auswirkungen protrahierter UV-Strahlung unter der DNA-Reparatur, Auswirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder auf Gesundheit und Wohlbefinden. DI Georg Neubauer Stellvertretender Leiter des Geschaeftsfeldes Elektromagnetische Vertraeglichkeit (EMV) sowie Projektleiter und Forscher im Bereich industrielle Elektronik der Austrian Research Centers Seibersdorf. Studium der Elektrotechnik an der TU Wien. Arbeitsschwerpunkte: Forschung und Projektmanagement zur Exposition von Personen im Bereich elektromagnetischer Felder. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft "Mikrowellen und Hochfrequenzstrahlen" des Oesterreichischen Normungsinstituts. Mitglied der Bioelectromagnetics Society. Dr. Michael H. Repacholi Leiter der Forschungsgruppe Strahlenschutz und globale Risiken, World Health Organization (WHO), Genf. Studium der Physik, Strahlenbiologie und Biologie an der University of Western Australia, der London University und der Ottawa University. Ehemaliger Vorsitzender der International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection. Fellow und ehemaliger Praesident der Australian Radiation Protection Society und des Australasian College of Physical Scientists and Engineers in Medicine. Mitglied der Health Physics Society und der Bioelectromagnetics Society. Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen. Dr. Thomas Tenforde Wissenschaftler und Manager des Hanford Radioisotopes Program, Abteilung Umwelt-technologie, Pacific Northwest National Laboratory (USA). Studium der Physik und Biophysik, Harvard University und University of California, Berkeley. Forschungen auf den Gebieten der biologischen Wirkung von ionisierender und nicht-ionisierender Strahlung, der medizinischen Strahlungsanwendungen, der Zell- und Molekularbiologie, und der biologischen Spektroskopie. Zahlreiche Publikationen zum Thema. Dr. Helga Tuschl Forschungstaetigkeit an den Austrian Reserach Centers Seibersdorf in den Bereichen Strahlenbiologie und Immuntoxikologie. Studium der Zoologie und Botanik und im Lehrfach Biologie, Physik und Chemie an der Universitaet Wien. Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen; Arbeitsschwerpunkte: Strahlenbiologie (Untersuchungen zur DNA Reparatur, Chromosomenaberrationen) und Immuntoxikologie. Dr. Bernard Veyret Directeur de Recherche am Laboratoire de Physique des Interactions Ondes-Matiere, Ecole Nationale Superieure de Chimie et Physique Bordeaux. Arbeitsschwerpunkte: biologische Auswirkungen elektromagnetischer Felder, Mechanismen von Bio-Effekten und ihre moegliche therapeutische Anwendung. Zahlreiche Veroeffentlichungen zum Thema. Vize-Praesident der Kommission K der URSI (Union Radio Scientifique Internationale) im Bereich "Elektromagnetismus in Biologie und Medizin"; Mitglied der Expertengruppe der Europaeischen Kommission zur Vorbereitung des Programmes "Radiotelephonie und Gesundheit" (1996). Gruendungsmitglied der European Bioelectromagnetics Association (EBEA). Mitglied der Hauptkomission der ICNIRP (International Commission on Non Ionizing Radiation Protection). Direktor des Bioelektromagnetischen Labors der Ecole Pratique des Hautes Etudes an der Sorbonne, Paris. Zusammenfassung Ausgangspunkt der Veranstaltung "Mensch und Mobilfunk" war die Praesentation der kuerzlich fertiggestellten "Studie der dokumentierte Forschungsresultate der Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder". Das Autorenteam, bestehend aus Experten des Austrian Research Centers Seibersdorf und Wissenschaftern der Universitaeten in Innsbruck und Wien sowie der Technischen Universitaeten Wien und Graz wurde am Podium durch Frau Dr. Tuschl und DI Neubauer, die zunaechst die nachfolgende Zusammenfassung der Inhalte praesentierten, vertreten. Zusammenfassung der "Studie der dokumentierte Forschungsresultate der Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder" Im Rahmen der Studie wurde eine Bewertung der aktuellen, internationalen wissenschaftlichen Literatur in den Bereichen EMF-Exposition und Dosimetrie, Technologie verschiedener Kommunikationssysteme, Tierexperimente ueber nicht-kanzerogene Effekte, Krebs und EMF, Wirkungen auf den Menschen, elektromagnetische Vertraeglichkeit von Implantaten sowie der internationalen wie nationalen Grenzwertsetzung vorgenommen. EMF-Exposition Messungen in der Umgebung von Basisstationen ergaben, dass die Werte weit unterhalb der in Oesterreich geltenden Grenzwerte liegen. Ebenso werden diese bei bestimmungsgemaessen Gebrauch von Mobiltelefonen nicht ueberschritten. Lediglich im Bereich von leistungsstaerkeren Funkgeraeten sind weitere Untersuchungen notwendig, da es hier zu Grenzwertueberschreitungen kommen kann. Vor allem aber widmet sich die Arbeit auch den Diebstahlssicherungsanlagen, wobei an wenigen der zahlreichen Typen Grenzwertueberschreitungen nachgewiesen werden konnten. EMF und Krebs Versuche mit Zellkulturen, wie auch jene mit Tieren ergeben ein stark inkonsistentes Bild und lassen keine Schlussfolgerungen zu. Die Energie der elektromagnetischen Feldern reicht allerdings sicher nicht aus, um direkt genetische Schaeden an der Erbsubstanz auszuloesen. Die Frage ist, ob elektromagnetische Felder als Promotoren das Wachstum eines Tumors beeinflussen. Vor allem aeltere Arbeiten zeigen positive Befunde, die jedoch in den neunziger Jahren nicht bestaetigt werden konnten. Eine neuere Studie mit transgenen Maeusen zeigt einen Effekt, der allerdings von den Autoren bis zu einer Replikation der Studie mit konsistenten Ergebnissen angezweifelt wird. Schlaf und Gehirnaktivitaet Eine Forschergruppe in Mainz untersuchte in einer Reihe von drei Versuchen den Schlaf des Menschen bei Exposition gegenueber den Signalen eines Mobiltelefons, wobei die Ergebnisse der dritten Untersuchung mit hoeheren Pegeln im Gegensatz zu den vorangehenden keine Effekte zeigen. Urspruenglich beobachtete Einfluesse auf die Aktivitaet des Gehirns im Wachzustand konnten in nachfolgenden Laborversuchen ebenso nicht bestaetigt werden. Auch hier fehlt ein etabliertes Wirkungsmodell und die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse. Epidemiologische Studien Ueber die Nutzung von Mobiltelefonen liegen erst wenige epidemiologische Studien vor, wobei diese tendenziell zeigen, dass zwischen der Nutzung von Mobiltelefonen und Krebs kein Zusammenhang besteht. Aus frueheren Untersuchungen in der Umgebung von Rundfunksendern ergaben sich Hinweise auf einen Zusammenhang mit Leukaemie, die in neueren Arbeiten nur bedingt bestaetigt wurden. Die Schwaeche der Studien liegt in der zumeist mangelhaften Bestimmung der Exposition aber auch in der Beachtung anderer Einflussfaktoren, wie z.B. der Verkehrsdichte. Elektromagnetische Vertraeglichkeit von Implantaten Aus dokumentierten, moeglichen Beeinflussungen von Herzschrittmachern durch Mobiltelefone lassen sich klare Empfehlungen fuer Herzschrittmachertraeger ableiten. Z.B. sollten Herzschrittmachertraeger ein eingeschaltetes Mobiltelefon nicht in der Brusttasche tragen. Fuer andere Implantate hingegen wird weitere Forschung benoetigt. Grenzwerte-Personenschutz Die 1998 erschienen ICNIRP-Guidelines beinhalten Grenzwerte fuer die Exposition gegenueber elektromagnetischen Feldern im Frequenzbereich von 0 bis 300 GHz. Die Werte basieren auf wissenschaftlich etablierten Kurzzeiteffekten. Die vorliegenden Forschungsarbeiten ueber Langzeiteffekte wie z.B. Einfluesse auf das Krebsgeschehen bieten nach Ansicht der Kommission keine Basis fuer die Ableitung von Grenzwerten. In einigen Laendern wurden Grenzwerte festgelegt, die unterhalb jenen der ICNIRP liegen und meist auch auf politischen und sozialen Grundlagen basieren. Im Anschluss an die Zusammenfassung der Studie wurden die anwesenden bzw. durch Video-Konferenz life nach Wien verbundenen Experten eingeladen, ihre Standpunkte und Erfahrungen zum Thema Mobilfunk mitzuteilen, diese zu diskutieren sowie Fragen aus dem Publikum zu beantworten. Exposition & Dosimetrie Sowohl die Aussagen der Experten am Podium als auch Wortmeldungen aus dem Publikum bestaetigen, dass die elektromagnetischen Felder im Bereich von Basisstationen sehr schwach sind. Dr. Veyret (Laboratoire de Physique des Interactions Ondes-Matiere) gibt zu bedenken, dass der Betrieb eines Mobiltelefons im Saal weitaus hoehere Leistungsflussdichten erzeugen wuerde als die Basisstationen in der Umgebung. DI Neubauer weist darauf hin, dass die von Basisstationen ausgesendeten Signale sich von jenen die von einem Handy ausgehen vor allem hinsichtlich des Frequenzspektrums stark unterscheiden. Dr. Walter Ehrlich Schuppiter, von der TU-Wien (einer der Mitautoren der Studie) erinnert in seiner Wortmeldung daran, dass ORF-Sendeanlagen in deren Umgebung seit Jahrzehnten wesentlich hoehere Leistungsflussdichten als Basisstationen erzeugen und daher der Betrieb dieser Anlagen als Langzeitexperiment mit negativem Befund zu werten sei. Biologische Effekte Dr. Veyret erlaeutert in seinem Statement die Bedeutung der Methode und des Modells fuer die Qualitaet eines Experimentes. Mehrfach wird auch die Differenzierung zwischen der Beobachtung eines biologischen Effektes und gesundheitlichen Auswirkungen betont. Als Beispiel bringt Veyret eine Studie nach deren Ergebnissen nach 35 min Telefonieren mit einem Mobiltelefon sich ein signifikanter Anstieg des Blutdrucks zeigt, wobei das Ausmass in diesem Fall nicht gesundheitsgefaehrdend ist. Nach langjaehriger, gut dokumentierter Forschungsarbeit sind die thermischen Effekte unumstritten. Dr. Repacholi, WHO verweist darauf, dass das Interesse der WHO wie auch vieler nationaler Behoerden vor allem in der Erforschung nicht-thermischer Effekte, die in der Zusammenfassung der Studie genannt werden, liegt. Prof. Kundi kritisiert die Vorgangsweise positive mit negativen Befunden aufzuwaegen sowie die Tatsache, dass im allgemeinen Studien mit einem positiven Effekt wesentlich kritischer hinterfragt werden als solche mit einem negativen Effekt. Die uebrigen Experten betonen jedoch, dass die Gesamtheit der Studien und nicht eine einzelne zu betrachten sei. Elektrosensibilitaet @ Wohlbefinden Ein Vertreter von "Aerzte fuer eine gesunde Umwelt" bittet in seiner Wortmeldung die Experten, nicht nur gesundheitliche Schaeden, sondern auch Beeintraechtigungen des Wohlbefindens zu beruecksichtigen. Dr. Ulf Berqvist erklaert dazu, es gebe Personen die infolge Feldeinwirkung die verschiedensten Stoerungen der Gesundheit bzw. des Wohlbefindens beschreiben, allerdings sehr unterschiedlich. Experimente in denen versucht wurde, diese Folgen durch entsprechende Testfelder zu provozieren schlugen allerdings fehl. Es besteht daher, so Dr. Berqvist, derzeit kein Grund fuer die Annahme, dass die Elektrosensibilitaet primaer und eindeutig durch elektromagnetische Felder ausgeloest wird. Berqvist berichtet von Untersuchungen die weitere Faktoren, wie etwa Licht, Stress etc. beruecksichtigen und von der Erfahrung, dass durch fruehzeitige, individuell angepasste Vorsorgemassnahmen bei der Problemloesung die besten Ergebnisse erzielt werden koennen. Grenzwerte: ICNIRP contra Methoden der Umwelthygienie oder Toxikologie? Auf die Frage, welche Massnahmen zur Vorsorge in Oesterreich getroffen werden, verweist DI Neubauer auf die oesterreichische Vornorm ON-S1120, die den Schutz von Personen beinhaltet. Die in den ICNIRP-Guidelines angegebenen Grenzwerte, von denen die der ONS1120 nur geringfuegig abweichen, basieren auf dem Modell der spezifischen Absorption der Energie elektromagnetischer Wellen. Prof. Kundi stellt in seinem Statement dieses Modell in Frage. Er schlaegt als alternativen Weg vor, von einem NAEL (No Adverse Effect Level) auszugehen und meint, dass sich dabei durchaus aehnliche Grenzwerte ergeben koennten aber das Modell "ein anderes" sei. Dabei muessen nach Ansicht Kundis auch moegliche Kombinationen mit Umweltbelastungen sowie die individuelle Empfindlichkeit in der Bevoelkerung beruecksichtigt werden. Dr. Repacholi von der WHO sieht, diese in den Sicherheitsfaktoren, der ICNIRP-Guidlines enthalten. Seiner Ansicht nach entspricht der von ICNIRP ermittelte Basisgrenzwert durchaus dem NAEL@Prinzip, da Effekte die bei geringeren Feldern beobachtet wurden nicht als "adverse" zu sehen sind. In zwei Wortmeldungen aus dem Publikum werden hoehere Sicherheitsfaktoren, wie sie etwa bei der Grenzwertfestlegung fuer chemischen Substanzen verwendet werden gefordert. Dr. Veyret erinnert daran, dass bei toxikologischen Experimenten eine Dosis mit z.B. fuer Maeuse toedlichen Folgen ermittelt wird und dann ein hoher Sicherheitsfaktor gewaehlt wird, um auch geringe Schaedigungen zu vermeiden. Bei der Grenzwertfestlegung im Bereich EMF gehe man ohnedies bereits von Schwellwerten aus. Dr. Repacholi fuegt hinzu, dass die abgeleiteten Grenzwerte zum Faktor 50 einen zusaetzlichen Schutzfaktor enthalten, da bei den aus dem Absorptionsverhalten abgeleiteten Werten fuer die Feldstaerke "worst case" Bedingungen angenommen wurden. Wenn Anlagen oder Geraete den Internationalen ICNIRP-Richtlinien entsprechen, betont Dr. Repacholi, so ist, entsprechend den gegenwaertig vorliegenden Forschungsergebnissen die Sicherheit von Personen gewaehrleistet. Dr. Tenforde betont, dass bei der Erstellung der ICNIRP-Guidelines eine Vielzahl von Studien beruecksichtigt wurde und die Grenzwerte zum Schutz der Bevoelkerung, mit Ausnahme der Traeger von elektronischen Implantaten geeignet sind. Auf die Frage von Frau Michaela Reeh, (Forum Mobilkommunikation) ob es in der Literatur serioese Hinweise dafuer gibt einen Grenzwert mit 1mW/m2 festzulegen antwortet Dr. Berqvist mit einem klarem und kurzen "Nein". Vorsorge-Massnahmen, Prinzipien und Konzepte Dr. Repacholi erwaehnt, dass Mitgliedstaaten der EU das Vorsorgeprinzip in Umweltfragen in den Vertraegen von Maastricht festgelegt hat. Die Anwendung des Vorsorgeprinzips ist fuer EMF ungeeignet. Vielmehr empfiehlt Dr. Repacholi Vorsorgekonzepte zu entwickeln wie sie z.B. durch die WHO vorgeschlagen werden. Dabei sollte die Information und die Mitsprache der Buerger das Gefuehl der Hilflosigkeit gegenueber der "nicht-verstandenen" Technik reduzieren. Die Messung der Exposition sowie die Reduktion der Exposition durch die Netzbetreiber sollte freiwillig erfolgen. Die ICNIRP-Guidelines sollten jedoch verbindlich sein. WHO-EMF-Project Dr. Repacholi versichert, dass auf Grund der Vielzahl der Personen, die Mobiltelefone benutzen die Frage bezueglich geringster gesundheitlicher Schaeden fuer die WHO besonders relevant ist. Die WHO hat daher das EMF-Projekt ins Leben gerufen. Ziel ist es bestehende Luecken in der Forschung aufzudecken und moeglichst zu schliessen, sowie die vorhandene Literatur zu pruefen. Studien die Anlass zur Besorgnis geben, deren Ergebnisse aber nicht ausreichend gesichert erscheinen, sollen repliziert werden. Bislang "haben wir", so Dr. Repacholi "keinerlei die Gesundheit beeintraechtigenden Effekte gefunden. Sollte dies der Fall sein, werden wir die entsprechenden Konsequenzen ziehen." "Die WHO versucht alle moeglichen, gesundheitsgefaehrdenden Effekte, so ferne sie bestehen zu finden, wir suchen dabei in allen Bereichen. Und alles was ich Ihnen sagen moechte ist, dass die WHO im Bereich EMF sehr wachsam ist, um zu gewaehrleisten, dass wenn irgendein Effekt gefunden wird, sofort Pressekonferenzen einberufen werden, damit jeder, sobald als moeglich informiert wird." -- Diese Nachricht wurde ueber den Listserver des Computer Communications Club verteilt. Um von sich von der Liste streichen zu lassen, senden Sie eine Nachricht an majordomo@ccc.at mit dem Nachrichtentext "unsubscribe agtk-info".