AGTK 00287: Nanotubes. 30.12.00


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Forschung/Technologie, Produkte/Innovationen Rastertunnelmikroskop weist Y-foermige Kohlenstoff- Nanotubes nach Moegliche Alternativen fuer die Elektronik der Zukunft entdeckt

Berlin (pte, 27. Dezember 00/11:00) - Wissenschaftler des Berliner Max-Born-Instituts http://www.mbi-berlin.de/ konnten das Wachstum von einwandigen Y-foermigen Nanoroehren mit Hilfe eines Rastertunnelmikroskops nachweisen. Die winzigen Kohlenstoffmolekuele haben einen Durchmesser von etwas mehr als einem Nanometer. Die einzelnen Zweige sind ein bis mehrere Mikrometer lang. http://www.berlinews.de/wista/archiv/276.shtml Diese Kohlenstoff-Zylinder entsprechen geradezu ideal der Vorstellung eines Quantendrahts. In der Elektronik koennten diese Nanoroehren irgendwann in Bauteilen oder als duennste Draehte verwendet werden. Dies wuerde eine weitere Verkleinerung von Schaltkreisen ermoeglichen.

Bei der neu entwickelten Methode wachsen die Nanoroehren auf einer Graphitschicht, die durch ihre ebenfalls sechseckige Grundstruktur quasi als Schablone fuer die Kohlenstoff-Roehrchen dient. Als Ausgangsmaterial verwenden die Physiker Fullerene, die zusammen mit katalytisch wirkendem Nickelpulver bei etwa 400 CC aus einem Tiegel verdampft werden. Die Entdeckung der Y-Roehren koennte besonders fuer einen Einsatz in der Elektronik - als Schalter, in Transistoren oder zur Vernetzung von Bauteilen - von Bedeutung sein. Solche Y-Formen koennten als Gates in mikroelektronischen Schaltungen dienen.



http://www.pressetext.com/open.php?pte=001128053 [Foto] pte001128053 Computer/Telekommunikation, Forschung/Technologie Grafiken als Passwoerter Berkeley-Forschungsprojekt setzt auf visuelles Erinnerungsvermoegen

Berkeley (pte, 28. November 00/16:48) - Drei Studenten an der California Universitaet Berkeley wollen bei Passwoertern Zahlenkombinationen durch Grafiken ersetzen. Bei ihrer Loesung "Deja Vu", die derzeit im Testlauf erprobt wird, erfolgt die Identifizierung durch Wiedererkennung und Auswahl eines bekannten Bildes oder einer Grafik. Deja Vu soll nach Angaben der Entwickler nicht nur benutzerfreundlicher, sondern auch verlaesslicher sein. http://paris.cs.berkeley.edu/%7Eperrig/projects/usenix2000/node2.html
Wie die drei Doktoranden Adrian Perrig, Dawn Song und Rachna Dhamija in ihrer Studie schreiben, orientiert sich die Loesung an der angeborenen Faehigkeit des Menschen, welche im visuellen Bereich sehr viel staerker ausgepraegt ist als die Erinnerung komplexer Zahlen-Buchstabenfolgen wie DR3FY, die keinen Sinn ergeben. So stelle das Notieren von Passwoertern etwa auf Monitoren ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, das durch das Grafik-Passwort geloest werden koenne.

Deja Vue laesst Nutzer aus einer grossen Menge von zufaellig generierter abstrakter Grafiken fuenf auswaehlen. Die Grafiken sind bunt und symmetrisch und stellen die Visualisierung eines Hash-Codes dar. Der User muss, um Zugang zu seinem PC oder Notebook zu erlangen, seine gewaehlten Bilder aus einer Anzahl von Grafiken auswaehlen koennen. Die Studenten geben an, dass ihr Deja Vu-System im Test weit besser abschnitt als herkoemmliche PINs. So konnten 90 Prozent der Testpersonen das Grafik-System erfolgreich nutzen, waehrend es bei den herkoemmlichen Zahlen-Buchstaben-Abfolge nur 70 Prozent waren.



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Forschung/Technologie, Computer/Telekommunikation
Datenspeicher und Prozessor in einem Chip
Magnetische Halbleiter koennten in Zukunft die Computertechnologie revolutionieren

Sendai (pte, 25. Dezember 00/10:45) - Japanischen Wissenschaftlern der Tohoku Universitaet http://www.tohoku.ac.jp gelang es erstmals, in einem Halbleitermaterial ein Magnetfeld beliebig an- und auszuschalten. Magnetische Halbleiter-Chips aus diesen Werkstoffen koennten in Zukunft gleichzeitig Daten verarbeiten und auch magnetisch speichern. Solche so genannten "Spintronics"-Elemente gelten als ein vielversprechender Ansatz fuer die Computerchips der Zukunft.

Iridiummanganarsenid heisst das ferromagnetische Material, in dem die einzelnen Manganatome als winzige Permanent-Magnete wirken. Ueber ein aeusseres elektrisches Feld richteten die Forscher das magnetische Dipolmoment dieser Atome beliebig aus. Sind sie alle in eine Richtung orientiert, wird das gesamte Element magnetisch. Schaltet man das Feld ab und laesst man so die magnetischen Dipole sich beliebig ausrichten, heben sich die einzelnen Magnete in ihrer Wirkung auf und das Material wird wieder unmagnetisch. Die Forscher sprechen auch vom paramagnetischen Zustand.

Durch die Kombination von magnetischen und halbleitenden Eigenschaften koennte diese Legierung zusaetzlich zu ihrem Einsatz in einem Prozessor theoretisch als magnetischer Datenspeicher analog zu der heutigen Festplattentechnologie nutzbar sein. Obwohl die Wissenschaftler noch nicht endgueltig klaeren konnten, was fuer die Ausrichtung der einzelnen magnetischen Dipole verantwortlich ist, ist dies das weltweit erste Experiment, bei dem in einem Halbleiter ein Magnetfeld beliebig geschaltet werden kann. Bis solche "Spintronics"-Elemente aber in Computer eingebaut werden koennen, bedarf es noch weiter gehender Forschungen. Denn bisher klappte dieser Effekt nur bei rund minus 250 Grad Celsius und Schaltspannungen von etwa 125 Volt.




MfG Martin Weissenboeck
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