Auch ich habe die Ankündigung vernommen,
dass in der nächsten Legislaturperiode das Schüler-Computer
Verhältnis auf 1:1 "geschraubt" werden soll.
Eine Aussage, die in Vorwahlzeiten so nicht Ernst genommen
werden darf und soll!
Dieser Kraftakt wäre wohl nur schwer finanzierbar:
Gehen wir davon aus, ein 0815-Computer koste 700 Euro,
das würde dann für a l l e Schüler/innen Österreichs (1,2 Mio.)
ca. 12 Milliarden Schillinge kosten, reine Hardwarekosten,
versteht sich.

Für Software, Vernetzung, Wartung, Instandhaltung sollte
für den Zeitraum der Einsatzbereitschaft der Geräte ( sagen wir 4 Jahre)
mindestens gleich viel veranschlagt werden, wenn nicht mehr (TCO: total cost of ownership).
Dann liegen wir bei einem Betrag, den in etwa die Abfangjäger kosten würden.
Eine einfache Rechnung eigentlich! Oder?

Nur: Wer will denn die Schulen mit konventionellen Computern (herkömmliche Bauweise)
zu"müllen". Ist die Zahl der Computer an einer Schule ein sinnvolles
Maß für die Qualität der Ausbildung? Mitnichten!

In diesem Zusammenhang möchte ich auf zwei Literaturempfehlungen verweisen:
Hartmut von Hentig: Der technischen Zivilisation gewachsen bleiben.
Clifford Stoll: Logout
Sicherlich 2 Extrempositionen, aber ist nicht das Verhältnis 1:1 Schüler-Computer
in der Schule eine andere Extremposition (unserer nicht reflektierender) Politiker?

Oder ist an Notebooks gedacht?
Wer kann sich noch erinnern?
Wie war das nicht allzulanger Zeit mit der Ankündigung Gehrers?:
Ein Notebook pro Oberstufenschüler/in?
Außerdem:
Die vertrauenswürdigen Studien, die eindeutig belegen, dass der signifikante
Mehrwert von Notebookklassen hundertprozentig gegeben ist, gibt es noch nicht.
(Reden Sie mit den betroffenen Lehrer/innen hinter den Kulissen...)

Aber: Wie war das mit pro Schüler ein Computer eigentlich gemeint?
Nur in der Schule?
Wir haben das Verhältnis 1:1 faktisch eh schon erreicht, wenn man den Zugang
der Schüler/innen zu Computern zu Hause miteinrechnet.
Also, wozu dann die Aufregung?

Peter Micheuz

http://www.schulinformatik.at