Schon ein bisserl fad wenn es noch immer lehrer/innen gibt die nach dem motto:" was interessiert mich die wirtschaft (anforderungen der ...), ich bin pädagoge/in" diskutieren!
aufgabe eines/r verantwortungsbewussten lehrer/s/in muss es doch sein seinen schülern möglichst viel mitzugeben, dass diesen befähigt im beruf möglichst rasch, möglichst gut, zu bestehen. vorbereitung auf ein studium ist eines, aber gibts da nicht auch schüler die gleich in den beruf gehen?
jede/r lehrer/in der/die nur etwas ehrlich zu sich und seinem berufsstand ist, muss zugeben, dass unsere noten keine wirkliche vergleichbarkeit herstellen. jede/r der das aktuelle "schulranking" im NEWS liest erkennt den groß angelegten etikettenschwindel.
zertifikate sind nicht ein ersatz des unterrichts, sondern eine bestätigung über zusatzqualifikationen, über spezielle vertiefungen. sie sind auch eine messlatte für den aufbau des unterrichts danach ...
lehrer/innen die "nur" zum zertifikat ausbilden und auf die grundlagen vergessen handeln genau so verantwortungslos und fahrlässig wie lehrer/innen die meinen, dass die integration von zertifikaten bedeute, dass man dabei keine grundlagen mehr unterrichten würde. natürlich will ein/e lehrer/in, der seinen schüler/n/innen zertifikate anbietet, dass diese solche auch bestehen, aber wenn er/sie auch nur ein geringes mass an pädagogischer verantwortung hat, wird er/sie auch nicht vergessen grundlagen zu unterrichten.
zertifikate sollen keinen unterricht dominieren oder gar den lehrplan (ist es nicht wieder einmal an der zeit über die inhalte der LP zu diskutieren) ersetzen, sie sollen zeugnis geben über persönliche neigungen oder !zusatzqualifikationen! eines/r schüler/s/in.
wer den ecdl als "firmenzertifikat" bezeichnet kennt ihn nicht und hat ihn auch nicht verstanden! wer den ecdl als "zu trivial" bezeichnet soll ihn doch erst einmal selbst machen, vielleicht versteht er dann, was sich die wirtschaft gedacht hat, als sie dieses zertifikat entworfen hat.
* es wird schon einen grund haben, dass gerade finnland (eindeutiger sieger der pisa studie) ihn erfand,
* und dass gerade in schweden die höchste durchdringung herrscht,
* und dass inzwischen 56 länder sich dem angeschlossen haben,
* und dass österreich hier als besonders fortschrittlich gilt, waren wir doch die ersten die ihn in die schule brachten,
* und dass bereits jede/r dritte schüler/in ihn macht!
wer auf den MCP schimpft muss konsequenterweise auch auf CCNA, MOS, CCNP, SAP, Java ... schimpfen, im anderen fall steht im verdacht hier nur einen glaubenskrieg zu führen. wer auf firmenzertifikate schimpft sollte sich zuerst informieren, dass es neben dem ecdl auch noch andere "software-unabhängige" zertifikate gibt. man kann aber auch selbst zertifikate entwickeln, dabei sollte nicht übersehen werden, dass zertifikate mehr wert sind wenn sie von mehr wirtschaft anerkannt sind!
zertifikate in schulen dienen aber auch dazu, dass schulen sich unterscheiden, und wirtschaft=abnehmer unsere/r schüler/innen orientiert sich am angebot unserer schulen, und da sind zertifikate ein nicht zu unterschätzender indikator.
in der hoffnung, dass diese diskussion sich sachlich weiterführen lässt, und, dass die verantwortlichkeit des/r lehrer/s/innen meines kindes endlich so weit geht, dass unterrichtsstoff nicht zur selbstbefriedigung der persönlichen gelüste des/r lehrer/s/in führt, sondern zur maximierung der berufschancen meines kindes
mfg
ernst karner
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