ORF 23 07 01
 
 Ministerium will Lehrern beim Benoten helfen

 Im Ministerium steht man dem Vorstoß von ÖVP und FPÖ positiv gegenüber

Das Bildungsministerium steht dem Vorstoß von ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon für Aufnahmeprüfungen für AHS "im Sinne einer Verbesserung der Prognoseverfahren und der Bildungsberatung" positiv gegenüber. Das erklärte Sektionschef Heinz Gruber am Montag in Vertretung von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP).

Gleichzeitig kündigte Gruber an, ab kommendem Schuljahr Volksschullehrern einen "nationalen Orientierungshorizont" zur Verfügung zu stellen, an dem die Lehrer ihre Notengebung besser einschätzen könnten.

Ministerium setzt auf Lehrer-Urteil

Gruber hält das Urteil der Volksschullehrer prinzipiell für ein gutes Prognoseverfahren. Allerdings habe es in den vergangenen Jahren Tendenzen gegeben, dass sich die Lehrer vor der Verantwortung scheuten, die Leistungsbeurteilung vor allem in Richtung "Sehr gut" und "Gut" gehe und damit fast alle zur Aufnahme in die AHS berechtigt seien.

"Wenn aber alle diese Berechtigung haben, hat das Zeugnis keinen Prognosewert mehr", so Gruber.

Mehr Hilfestellungen für Lehrer

Deshalb will das Bildungsministerium im kommenden Schuljahr beginnen, den Volksschullehrern Hilfestellungen zur Orientierung zur Verfügung zu stellen.

"Die Lehrer sollen daran erkennen können, was ein Volksschüler am Ende der 4. Klasse können sollte - etwa anhand von Schularbeiten der ersten Klasse AHS und Hauptschule - und ob sie in ihrer Beurteilung richtig liegen oder zu hoch bzw. zu tief benoten", sagte Gruber.

"Keine große Testmaschinerie"

Der Bildungsbeamte betont, dass es sich dabei um zusätzliche Hilfsmittel handle. "Wir wollen aber nicht alle Schüler durch eine Testmaschinerie jagen, weil sonst eine ganze Schule nur für den Test lernt bzw. das Niveau der Tests geändert wird, damit die Schule gut dasteht", sagte Gruber.