Ich wundere mich immer, wie es manchen gelingt einen - für mich doch zwiespältigen Sachverhalt - so einfach beurteilen zu können. Obwohl ich nicht zu den "Greisen" gehöre, also zu jenen Menschen im hohen Lebensalter, die hier für Ihr Statement herhalten mussten, würde mich in einem Land unter der Führung eines Herrn Berlusconi die Möglichkeit einer derartige "Verschwörung" nicht wundern! Übrigens unser "Destabisierungs-verschwörungstheoretiker" ist so um die 50 - oder? mfg Herbert Till
Üblicherweise sind es Greise, die solchen Verschwörungstheorien anhängen.
mfg
Dr. Franz Steinparz
----- Original Message -----
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Sent: Monday, July 23, 2001 10:03 AM
Subject: LF: Artikel http://www.jungewelt.de/2001/07-23/002.shtml
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> Artikel http://www.jungewelt.de/2001/07-23/002.shtml
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> 23.07.2001
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> Die Gewaltfrage
> Italienische Polizei setzte auf Eskalation
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> Polizei gegen Schwarzen Block - ein Kampf der Unversöhnlichen? Ein
> Kampf bis aufs Messer zwischen »Ordnungshütern« und solchen, die
> jegliche Form staatlicher Ordnung zerstören wollen? Die Bilder der
> Straßenschlacht von Genua vermitteln exakt diesen Eindruck. Der
> Protest gegen die Globalisierung, der an die 200 000 Menschen in der
> Stadt an der ligurischen Küste zusammenführte, erscheint als
> nebensächlicher Anlaß einer Schlacht, in der die nihilistische
> Anarchie die gesellschaftliche Ordnung herausfordert.
>
> Doch es gibt auch andere Bilder. Bilder, die die Öffentlichkeit meist
> nicht erreichen. Bilder zum Beispiel, deren Aussendung die
> italienische Polizei verhindern wollte, als sie eine Schule stürmte,
> in der das Pressezentrum des Genoa Social Forum, der Dachorganisation
> der Globalisierungsgegner, eingerichtet war, um belastendes
> Filmmaterial zu beschlagnahmen. Nach Aussagen von GSF- Vertretern soll
> es sich um eine Dokumentation handeln, die beweist, daß Polizeiagenten
> den Schwarzen Block infiltriert haben. Demnach war es nicht der
> vielzitierte »gewalttätige Kern« der Demonstranten, der die Lage
> eskalieren ließ, sondern die Polizei selbst, um eine Situation zu
> schaffen, in der sie als »bedrängte Unschuld« zur Gegenoffensive
> »verpflichtet« scheint. Das wirft freilich auch die Frage nach der
> Zweckmäßigkeit autonomen Widerstandes auf. Der Straßenkämpfer, der zum
> Stein greift, müßte sie sich - nach vielen einschlägigen Erfahrungen -
> eigentlich längst selbst gestellt haben. Nämlich, ob sein Stein nicht
> die gleiche Wirkung hat wie der von Polizeihand geschleuderte. Ob also
> diese Form gewaltsamen Widerstandes nicht durchaus systemimmanent ist.
>
> Das ist keine pazifistische Fragestellung. Gewalt ist ein objektives
> gesellschaftliches Verhältnis. Lohnarbeit beruht auf Gewalt, die
> Herrschaft einer Minderheit über die Mehrheit bedeutet Gewalt. Die
> Globalisierung ist ein Gewaltakt gegen das Gros der Weltbevölkerung.
> Der Neoliberalismus hat eine soziale Regression bewirkt, die sich auch
> als Regression im sozialen Bewußtsein widerspiegelt. Im Kampf gegen
> die Globalisierung, gegen das Diktat der Kapitalströme aber ist neues
> Bewußtsein entstanden. Der gegen das globale Prinzip der
> Profitmaximierung gerichtete Antiglobalismus ist auch eine neue Form
> des Internationalismus. Die Bewegung gegen die Globalisierung knüpft,
> mehr oder weniger bewußt, an der historischen Rolle der
> Arbeiterbewegung an, die aus diesem Konfliktfeld neu hervorgehen
> könnte - auf einem höheren, den modernen Produktivkräften
> entsprechenden Niveau.
>
> Das aber erfordert Zähigkeit, Ausdauer und Geduld. Ein
> voluntaristisches Pro oder Contra Gewalt trifft das Problem nicht.
> Durch massiven Demokratieabbau wird die Gewaltfrage zur Zeit von der
> neoliberalen Bourgeoisie gestellt. Sie adäquat zu beantworten - auf
> dem Niveau der die Massen ergreifenden materiellen Gewalt - wird
> schwierig werden.
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> Werner Pirker
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