-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Josef Zwickl


Es ist ja erschütternd wieviel Mitleid manche im LF mit jenen haben, die, nachdem sie ein paar Geschäfte verwüstet hatten, von der Polizei einige über die Rübe bekamen. Mir tun da schon eher die Beamten leid, die nicht nach Hause gehen konnten und wüst attakiert wurden. MfG Josef Zwickl


Die Nacht von 22. Juli 2001 auf 23. Juli 2001: Menschen werden im Schlaf von der Polizei blutig und krankenhausreif geprügelt, weit und breit kein "Krawall". Siehe: www.spiegel.de

Das Motto von Herrn Zwickl: Irgendwas wern's schon angestellt haben, wenn sie "von der Polizei einige über die Rübe bekamen". Vermutlich waren sie halt irgendwie schon in der Nähe von irgend einem "Krawall" gewesen. Und da muss dann die Polizei halt schon mindestens das Recht haben, Schlafende, deren Schuld ja im Übrigen schon bewiesen ist, denn sie waren sicher irgendwie in der Nähe eines "Krawalls", ein bisschen loszuprügeln. Immerhin, es wurde ja nicht mehr gezielt scharf geschossen. Wahrlich, ein Fortschritt gegenüber dem 21. Juli 2001!

Und was für ein Fortschritt gegenüber dem 15. Juli 1927. Eine Frage an Sie, Herr Zwickl, die ich aber gerne im LF stellen möchte:

Am 15. Juli 1927 brannte in Wien kein Geschäft, sondern der Jusitzpalast. Die Polizei erhielt daraufhin von Herrn Schober den Befehl, scharf zu schießen. Nicht nur einer, sondern 85 Erschossene und 1500 Verletzte waren das Resultat. Und auch da durfte die Polizei nicht nach Hause gehen. Viele der Verletzten Wienerinnen und Wiener waren nämlich Opfer von regelrechten Polizeijagden auf die Arbeiter der Wiener Außenbezirke, die noch Tage nach dem 17. Juli 1927 durchgeführt wurden. Finden Sie es auch erschütternd, wieviel Solidarität (in Ihren Worten
"Mitleid") ich mit den erschossenen Arbeitern von Wien habe?

Markus Grass


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