Es wäre meiner Ansicht nach schon ausreichend, wenn man in unserem Forum alle -auch politisch mittig angesiedelte- Meinungen vertreten könnte, ohne dass man deshalb gleich zum Unmensch erklärt wird. Ich bin zwar davon überzeugt, dass im LF keine mails unterdrückt werden -manche vielleicht individuell gesperrt- aber die politische Demarkationslinie liegt etwa am rechten Rand der SPÖ. VP- oder gar FP-nahe Argumente führen unmittelbar zu einem Sturm der Entrüstung bis hin zu persönlichen Beleidigungen.
Ich glaube, dass dies kein Zeichen der Toleranz ist. Wenn man es wagt, darauf hinweisend, dass es ohnehin die erste gute Tat ULFM Gehrer war, die Verhaltensprobleme in der Schule zu thematisieren, wird man postwendend als begeisteter Schwarz-blauer eingestuft. Mir persönlich würden aber bei monocoloren Diskussionsforen die vielen Gegensätze fehlen. Daher kann ich einem Amon´schen Forum sicher nichts abgewinnen.
Da soll sich jetzt einer auskennen!?

----- Original Message -----
From: HYPERLINK "mailto:fhe.gruber@aon.at"Hans Gruber
To: HYPERLINK "mailto:LEHRERFORUM@ccc.at"Lehrerforum
Sent: Saturday, July 28, 2001 6:32 PM
Subject: LF: Re: bizarrer Kampf


Dank an Koll. Davogg für das Posting des "Presse" Artikels, der nicht unkommentiert bleiben soll.
 
Zitat: "In die Defensive geriet zuletzt die VP-Lehrervereinigung Österreichische Professoren-Union. Vom Landeslehrer-Dienstrecht bis zur Kustodiats-Abgeltung für AHS-Lehrer gab es nur negative Botschaften. "(Zitat Ende)
 
Wo bleibt, bitteschön, der Aufschrei aller Hüter der Unabhängigkeit? Seid Ihr jetzt trotz aller gegenteiligen Beteuerungen tatsächlich ein ÖVP-Anhängsel?

Zitat: "Die grünen Lehrer verbreiteten über das Netz teils skurrile Ideen im Kampf gegen die Sparpläne der Regierung ... Gedankenblitze wie "Gezielte Krankmeldung der Pragmatisierten". Und der Höhepunkt: "Jeder Lehrer verfaßt eine anonyme Beschwerde über sich selbst und schickt sie ans Ministerium." (Zitat Ende)
 
Als geistiger Vater dieser oben zitierten kreativen Formen gewerkschaftllicher Auseinandersetzung interessiert mich deren Rezeption natürlich brennend. Wurden diese Ideen schon anlässlich der Budgetdebatte von ULFM Gehrer im Parlament zitiert, so greift nun der Bildungssprecher Amon wieder darauf zurück. Der Schluss liegt nahe: Das sind Kampfformen, gegen die man sich schlecht wehren könnte; deshalb werden sie gefürchtet und geistern permanent durch die Köpfe der Mächtigen. Will die Gewerkschaftsbewegung ernst genommen werden, muss sie sich moderner, effizienter Methoden bedienen. Boykott, selbst Streik sind letztlich Antworten des vergangenen Jahrhunderts auf Fragen der Gegenwart.
 
 Für den eifrigen LF-Teilnehmer brietet der "Presse" - Artikel auch Sachen zum Schmunzeln:
 
Zitat: "VP-Bildungssprecher Werner Amon wirft der ÖLI auch vor, daß sie bei Internet-Diskussionsrunden unerwünschte Wortmeldungen aus dem Netz lösche und deren Urheber elektronisch aussperre. Im Herbst will Amon zum Gegenangriff ausholen: mit einem VP-Internetdienst für Lehrer, wo "alle Meinungen zugelassen sind". (Zitat Ende)
 
Das haben wir doch alle schon gehört! Nach welcher Melodie singt hier Herr Amon? Hat der einsame Kämpfer hinter dem Semmering endlich einen dankbaren Abnehmer für seine Verschwörungstheorien gefunden? Es unterhalten Sie: Doppel A (=Amon & Adam) e Los Paranoios.
In seiner kargen Freizeit wird Dir. Adam sicher auch Zeit finden, das erste wahrhaft demokratische Internetforum für Lehrer zu betreuen. Die Vorfreude ist grenzenlos.
 
Trotzdem schöne Ferien an alle!
 
Hans Gruber