AHS um jeden Preis?
Nach der Volksschule könnten Kinder künftig "Prognose- und Aufnahmeverfahren" absol-vieren. Dabei sollen durch unabhängige Agenturen einerseits die Leistungen der Vergangenheit überprüft und andererseits die gegen-wärtigen Fähigkeiten abgetestet werden, erklärte ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon.
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"Wir wollen im Bildungssystem keine Mauern aufziehen. Aber diese Gefahr besteht, wenn man die Hauptschulen, speziell in den Ballungszentren, immer mehr abwertet, so dass die Schüler im Anschluss daran nicht mehr umsteigen können. Wir wollen eine gute Hauptschule, die alle Bildungsmöglichkeiten offenlässt", so der ÖVP-Bildungssprecher.
Aus Ausnahmen nicht die Regel machen
Die rechtlichen Rahmenbedingungen seien "in Ordnung". Es gelte aber, die Ausnahmeregelung, dass Volkschulabsolventen mit einem "Befriedigend" der Zugang zur AHS ermöglicht wird, nicht zur Regel zu machen. "Um den Druck aus den Volksschulen zu nehmen, ist zu überlegen, unabhängige Agenturen ein Prognoseverfahren entwickeln zu lassen, um die Schnittstellenproblematik in den Griff zu bekommen".
Vertikale Durchlässigkeit ausbauen
Es gehe nicht darum, Chancen zu verbauen. Wichtig sei, die vertikale Durchlässigkeit weiter auszubauen, damit keine Schulstufe "zur Sackgasse" werde. "In Ballungszentren besuchen 60 Prozent der Jugendlichen die AHS, am Land sind es 30 Prozent. Es ist nicht nachzuvollziehen, warum in den Städten so viele Schüler in die AHS gehen", so Amon. Die Folge sei ein dramatischer Qualitätsverlust an den Hauptschulen sowie an den AHS. "Diese Kritik findet sich auch bereits in internationalen Leistungsvergleichstudien wieder: Wird der Sekundarstufe I noch ein gutes Zeugnis ausgestellt, kann sich die Sekundarstufe II teilweise nicht mehr mit unseren Nachbarländern im Osten messen", erklärte der ÖVP-Bildungssprecher.
SPÖ will Einheitsschule durch Hintertür
"Manche Kommunalpolitiker begrüßen und fördern diesen Trend geradezu, da die AHS vom Bund erhalten werden und sich die Gemeinden und Städte dadurch die Erhaltungskosten der Hauptschule ersparen", so Amon. Auch eine ideologische Präferenz trage zur Fehlleitung der Schülerströme bei. "Die ÖVP setzt auf Leistung und Differenzierung. Die SPÖ hingegen bevorzugt die Gesamtschule. Durch die politisch gewollte Lenkung der Schülerströme in sozialdemokratisch regierten Städten, soll die Einheitsschule entgegen den gesetzlichen Bestimmungen de facto über die Hintertür eingeführt werden", kritisierte Amon.
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