Außenministerium weist Untätigkeitsvorwurf zu G-8-Verhafteten zurück

Das Außenministerium hat Vorwürfe zurückgewiesen, sich für die am Rande des G-8-Gipfels in Genua verhafteten österreichischen Aktivisten der österreichischen Theatergruppe "VolxTheaterKarawane" nicht einzusetzen. Außenministerin Ferrero-Waldner habe anlässlich des Besuchs ihres italienischen Amtskollegen Ruggiero in Wien Ende Juli volle Aufklärung gefordert, hieß es am Montag. *

Wien (APA) - Der Europasprecher der Grünen, Johannes Voggenhuber, hatte dem Außenministerium am Montag vorgeworfen, dass es nicht einmal die Mühe wert fände, zu klären, ob die Aktivisten Opfer von Menschenrechtsverletzungen seien. Nach den Worten der außenpolitischen Sprecherin der Grünen, Ulrike Lunacek, habe Ferrero-Waldner im Gegensatz zu ihren Amtskollegen in Deutschland, Großbritannien und Spanien bisher nicht gegen die Inhaftierung protestiert. Ferrero-Waldner hatte beim Besuch des italienischen Außenministers Ruggiero in Wien gesagt, dass sie allergrößtes Vertrauen in die italienische Justiz habe.

Die in den Strafanstalten der norditalienischen Städten Alessandria und Voghera inhaftierten Österreicher bleiben indessen wegen mutmaßlicher Verbindungen zur Anarchistengruppe "Black Block" weiterhin in U-Haft. Dies erklärte der Untersuchungsrichter von Genua, Roberto Fucigna, am Montag. Nach den Krawallen beim G-8-Gipfel in Genua waren die 15 Österreicher der Theatergruppe "VolxTheaterKarawane" festgenommen worden. Bei zwei weiteren ist die Staatsangehörigkeit noch nicht endgültig geklärt. Ihnen wird auch Plünderung und Vandalismus vorgeworfen.

Nach Angaben ihres Rechtsanwalts, Andrea Sandra, werden sie mindestens bis nächste Woche hinter Gittern bleiben müssen. Ein Gericht wird dann über eine Verlängerung der U-Haft entscheiden.


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