Innenministerium: Inhaftierte sind harmlos und unbescholten

Falter präsentiert entlastende Fotos der Volxtheaterkarawane

Neue Wendung im Fall "VolxtheaterKarawane". Rund um die österreichischen U-Häftlinge in Genua sind nun neue entlastende Beweise aufgetaucht. Die Wiener Stadtzeitung Falter veröffentlicht in der Mittwoch erscheinenden Ausgabe exklusiv Fotos der "VolxTheaterKarawane" bei ihren Auftritten in Genua.
Die Fotos stützen die Angaben der Demonstranten, ihre von der Polizei beschlagnahmten Requisiten (Helme, Gasmasken, Spritzpistolen) nur für Strassentheater verwendet zu haben.
Auf den Bildern erkennt man ein als "Pirat" verkleidetes Mädchen mit einer Faschings-Totenkopfmütze, barfüßige Frauen mit Kopftüchern, die sich mit gelben Wasserspritzpistolen bespritzen. Auch die beschlagnahmten Helme und Overalls sind zu sehen. Doch neben den behelmten und tanzenden Volx-Schauspielern stehen keine Polizisten, sondern japanische Touristen mit Kameras. "Wenn das linksextreme Terroristen sind, bin ich beruhigt", meint Wilfried Embacher, Anwalt der Inhaftierten. Gianluca Faccio, jener Fotograf, der die Bilder angefertigt hat, meint: "Ich habe diese Gruppe mehrmals begleitet, sie haben sich vor dem Schwarzen Block selbst angeschissen und waren absolut friedlich".
Auch im Innenministerium schwächt man nun die Aussagen von Aussenministerin Benita Ferrero Waldner ("einschlägig vorgemerkt") ab. "Ich habe diese Leute in Salzburg gesehen, die waren komplett harmlos und haben mit Keulen jongliert", meint Rudolf Gollia, Sprecher von Erik Buxbaum dem Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit im Innenministerium. Gollia weiter: "Laut den mir vorliegenden Unterlagen sind alle Inhaftierten unbescholten". Ferrero Waldner hatte Informationen aus dem kriminalpolizeilichen Aktenindex des Polizeicomputers "Ekis" bekannt gegeben. Dieser speichert lediglich Anzeigen, egal ob sie zutreffend waren oder nicht. (red)

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