Ihrer Definition von LEISTUNG kann ich durchaus viel abgewinnen. Nur gelingt diese Zielsetzung nur dann, wenn leistungsfähige und wissensdurstige Schüler in den AHS-Klassen sitzen. Je schlechter die Eingangssituation der Schüler ist, desto weniger locker können Sie die Ziele erreichen. Wir kennen das alle aus der Praxis. Schon ein lernunwilliger Schüler zerstört die Leistungsbereitschaft der ganzen Klasse (unter Umständen). Wenn immer mehr Eltern aus gutem Glauben heraus ihre Kinder (unabhängig davon ob diese leistungswillig und neugierig sind) in die AHS pressen müssen (aus Prestigegründen?), muss aus meiner Sicht über Alternativen nachgedacht werden.
Schöne Grüße
Josef Zwickl
----- Original Message -----
From: HYPERLINK "mailto:t.davogg@aon.at"Timo Davogg
To: HYPERLINK "mailto:adam@borg-6.borg-graz.ac.at"Hans Adam ; HYPERLINK "mailto:Lehrerforum@ccc.at"LEHRERFORUM
Sent: Wednesday, August 01, 2001 1:05 AM
Subject: LF: Re: Amon
Sie, werter Herr Adam, zitierten in einem Beitrag den alten (bewährten?) Satz: "Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir". Nun fragte ich Sie, wie denn dieses Leben aussehe, für das Sie in der Schule lernen lassen möchten.
Ihre knappe Antwort:
"Auf alle Fälle nicht die Schüler von Leistung fern zu halten."
Nun bin ich der Meinung, dass ein geglücktes (vielleicht sogar glückliches) Leben eine ganz besondere Leistung ist. Älter und alt zu werden, zu lernen und zu wachsen, andere (auch ANDERE!) Menschen in ihrem So-Sein zu akzeptieren, sich selbst wichtig zu nehmen, aber nicht der zu bleiben, der man einmal war, Neues kritisch zu hinterfragen und Interessantes zu akzeptieren - DIESE LEISTUNG muss, sollte Ziel von Erziehung und Bildung sein, Erziehungs- und Bildungsziel jedenfalls der AHS.
Wenn Sie unsere jüngeren und älteren SchülerInnen von DIERSER LEISTUNG "nicht fern halten" wollen, dann bin ich ganz bei Ihnen.
Grüße sendet
Timo Davogg
Auf alle Fälle nicht die Schüler von Leistung fern zu halten.
Hans Adam
Sg. Koll. Adam,
wie sieht "das Leben" aus, das Sie in der Schule vermitteln bzw. das Sie in der Schule vermittelt sehen möchten?
Grüße sendet
Timo Davogg
Sg. Koll. Gutschi!
Eine Differenzierung in unserem Schulsystem gleichzusetzen mit der Selektion in ihrer übelsten Form ist schon eine Frechheit an sich.
In einer Leistungsgesellschaft wie sie die heutige in Österreich ist, in der Schule künstlich genau das Gegenteil zu vermitteln, finde ich als Verbrechen an unseren Kindern.
Irgendwo gibt es den Spruch:
Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.
Wie sieht das Leben aus, dass sie in der Schule vermitteln?
Hans Adam