Das zum Thema "Selbstbedienungsladen"

"Die Regierung hat aus ihren bisherigen Fehlern in der Gesundheitspolitik - z.B. Ambulanzgebühr und Hauptverband - offenbar nichts gelernt. Nicht anders sind die Ankündigung aus den Büros von Minister Haupt und Staatssekretär Waneck zu verstehen, wonach noch im August ein sogenanntes Expertenpapier zur Versicherungspflicht versus Pflichtversicherung vorgestellt wird. Die Auftragsvergabe an sich ist ja schon ein erster politischer Vorstoß in Richtung abgehen von der solidarischen Pflichtversicherung zur Versicherungspflicht". Das sagt heute AK-Vizepräsident Alfred Dirnberger
(ÖAAB-FCG-Fraktion) zu einem Bericht in der heutigen Ausgabe der Tageszeitung Die Presse.In Deutschland ist dieses Experiment klar gescheitert. Die angebliche Wahlfreiheit der Patienten bei der Versicherung führt dazu, dass die Krankenversicherung für junge gesunde Männer billiger angeboten würde, für alle anderen, vor allem Frauen im gebärfähigen Alter, Menschen mit chronischen Erkrankungen, Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen teurer. Die einzigen Gewinner sind private Versicherungskonzerne und deren, meist ausländische Aktionäre, die oft wiederum Konzerne sind.In den USA, im Land mit der ausgeprägtesten Form des privatisierten Gesundheitssystem, können sich wegen der Versicherungspflicht rund 30 Millionen Menschen eine Krankenversicherung gar nicht leisten. "In diesen Versicherungssystemen geht es anders als derzeit bei uns nicht um Solidarität zwischen Gesunden und Kranken, zwischen Jung und Alt, sondern nur mehr um die Profitsucht der Versicherungskonzerne. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass, wie die Tageszeitung Die Presse heute berichtet, heimische Unternehmensberater die Abschaffung der Pflichtversicherung fordern, zählen doch die privaten Versicherungskonzerne zu deren ertragreichsten Kunden", zeigt Dirnberger die Zusammenhänge auf.
Zwtl.: Neuer Hauptverband wahrscheinlich erster Schritt zur Versicherungspflicht Die Besetzung der neuen Positionen im Hauptverband wird aber bereits ein erster Schritt zur Zerschlagung der Pflichtversicherung sein, befürchtet Dirnberger. Denn die Leute die dort hinkommen, werden treue Vasallen eines Prinzhorn und Grasser sein und deren Befehle ausführen - koste es was es wolle und sei es die umfassende Gesundheitsversorgung für alle Österreicher, warnt Dirnberger vor künftigen Entwicklungen im Gesundheitswesen.


Dem ist nichts hinzuzufügen
mfg H.Till

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