Zur Abwechslung einmal ein Zitat aus einer regionalen Wochenzeitung (NÖN, Woche 35/2001, Seite 2, Verfasser Harald Knabl:)

"Weg mit den Pfünden

Es passt genau. Die Antwort kam zeitlich perfekt abgestimmt. Rache ist also doch süß. Kaum ließ der ÖGB die Katze 'Urabstimmung' aus dem Sack, ließ die Regierung die bestens geplante und sorgfältig vorbereitete Gagenaffäre der Postgewerkschaftler platzen. Wohl wissend, dass dies zu einer Lawine an Gehaltsdiskussionen bei Spitzengewerkschaftern führen würde. Wohlbedacht auch der Zeitpunkt für den 'Zund' an die Kurier-Redaktion: Der ÖGB-Boss im Ausland. Unerreichbar.
Nun, selbst wenn Fritz Verzetnitsch sich sofort zu Wort gemeldet hätte, seine Worte wären unglaubwürdig gewesen: Wer im Penthouse wohnt, braucht nicht mit Steinen zu werfen.
Selbstverständlich ist die Gagenerhöhung bei den Postgewerkschaftern angesichts der geplanten Reformen bei der Post ein Skandal. Neu ist er allerdings nicht. Denn nicht zuletzt die sofort aufflammende Diskussion über die Gewerkschaftsgehälter zeigt, dass es sich Spitzen-ÖGBler schon immer richten konnten. Als Beweis dafür mache man sich nur die Mühe, in von der SPÖ dominierten niederösterreichischen Gemeinden die Besetzungsliste von
Stadt- und Gemeinderäten zu studieren.
Trotz alledem laufen wir in dieser Diskussion in [sic] Gefahr, den eigentlichen Sinn der österreichischen Gewerkschaftsbewegung in Frage zu stellen. Und das wiederum ist gefährlich.
Ein Wirtschaftssystem, welches praktisch uneingeschränkt dem Kapitalismus zuneigt, wie es das österreichische tut (und das ist gut so), schreit nach einer starken Vertretung jener, die diesen Kapitalismus zu erarbeiten haben. Das sei festgestellt. Niemand wird wohl an diesem Grundsatz zweifeln. Und ich halte es für unnötig, ja sogar für gefährlich, diesen Grundsatz in Frage zu stellen. Bloß, die personelle Zusammensetzung dieser Vertretung und die Privilegien dieser Vertreter (die absurdesten stammen ja allesamt aus der Ära Kreisky) bedürfen einer raschen Überarbeitung. Lieber heute als morgen."

Abgetippt von Erich Wallner
--
Diese Liste wird vom Computer Communications Club (http://www.ccc.at) betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein e-mail an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im Nachrichtentext.