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2. Teil (Elternverbände)
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"Der Katholische Familienverband Österreichs
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P r e s s e a u s s e n d u n g

Boykottmaßnahmen sind kontraproduktiv

Die Eltern- und Familienverbände lehnen die angedrohten Boykottmaßnahmen der AHS-Lehrer ab. Eine neu eingesetzte Arbeitsgruppe "Soziale Beziehungen" soll Wege aus der Sackgasse aufzeigen.

Wien, 26. Juni 2001. 'Konflikte mit dem Dienstgeber dürfen nicht auf den Rücken der Kinder ausgetragen werden', warnen die Eltern- und Familienverbände und lehnen die von den AHS- Lehrern angedrohten Boykottmaßnahmen für das kommende Schuljahr entschieden ab. Als Protest gegen die Sparmaßnahmen im Budgetbegleitgesetz wollen die AHS-Lehrer am Herbst nur mehr Dienst nach Vorschrift machen. Schulskikurse, Projektwochen und Sprachwochen sollen ebenso boykottiert werden wie beispielsweise die Einhebung des Selbstbehaltes für Schulbücher durch den Klassenvorstand oder die Verteilung der Freifahrtausweise. Die
Eltern- und
Familienverbände haben Verständnis für die anspruchsvoller werdende Arbeit der Pädagogen, lehnen aber die Art der Vorgangsweise ab. 'An vielen Schulstandorten wurde nicht einmal das Gespräch mit den Elternvertretern gesucht. Sie wurden schlicht vor vollendete Tatsachen gestellt.'

Gestern fand im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur ein Schulpartnerschaftsgespräch statt. Die dort vertretenen Eltern- und Familienverbände unterstrichen mit Nachdruck die pädagogische, soziale und integrative Funktion des Klassenvorstandes. 'Der Klassenvorstand ist für viele Schüler/innen eine wichtige Bezugs- und Vertrauensperson und wird so zu einem unverzichtbaren Bindeglied zwischen Schüler, Eltern, Lehrer und Direktor.' Ein Grund für die angedrohten Boykottmaßnahmen ist die Streichung der Abschlagsstunde für den Klassenvorstand. Derzeit wird die Arbeit des Klassenvorstandes mit einer Stunde abgegolten. Er braucht für seine Tätigkeiten als Klassenvorstand eine Stunde weniger zu unterrichten. Nach der neuen Regelung erhält der Klassenvorstand für seine Tätigkeit pauschal 2000 Schilling pro Monat.

Einen möglichen Ausweg aus der Sackgasse könnte die vom Bildungsministerium neu eingerichtete Arbeitsgruppe 'Soziale Beziehungen' bringen. Vertreter aller drei Schulpartner (Eltern, Lehrer, Schüler) sollen in dieser Arbeitsgruppe Aufgaben und Anforderungen der Klassenvorstände, Vertrauenslehrer und Bildungsberater beraten und diskutieren. Die Eltern- und Familienverbände ersuchen sowohl die Vertreter der Lehrer wie auch die der Schüler in dieser Arbeitsgruppe konstruktiv mitzuarbeiten, um möglichst schnell eine für alle Beteiligten befriedigende Lösung zu finden. Die neu eingesetzte Arbeitsgruppe wird im Herbst 2001 ihre Arbeit aufnehmen."


(Ender der Presseaussendung der oben angeführten Elternverbände)

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