Liebe KollegInnen

Peter Friebel schrieb:

> Liebe Kolleginnen und Kollegen!
>
> Ich finde, es ist nicht uninteressant zu lesen, was die andere Seite
> (Bundeswirtschaftskammer, Elternverbände und Young Austria) sowie der
> Verband der Leibeserzieher Österreichs - die Leibeserzieher sind ja bei
> Schulveranstaltungen eine besonders stark betroffene Gruppe unter den
> Kolleginnen und Kollegen - zum Thema Boykott von Schulveranstaltungen
> meinen ...

Der umfangreiche Brief des Verbandes der Leibeserzieher ist wohl durch den
Filter des Lehrerforums nicht durchgekommen, er setzt sich, wie erwartet,
kritisch mit dem Boykott auseinander, stellt aber fest, dass er den
Leibeserziehern an der Schule schon soweit die Entscheidung überläßt,
"Bewegungsorientiertes" zu veranstalten oder nicht. Immerhin wird darin die
Gesetzeslage klar umrissen, was für die KollegInnen des Faches eine größere
Hilfe sein dürfte.

Pikant ist auch, dass es sich beim Zweitunterzeichner des Schreibens um den
Kollegen Walter Sockel handelt, der damit als hochrangiger Gewerkschafter
einer (aus meiner Sicht) klaren Interessen-Kollision unterliegt!

Tröstlich find ich hingegen die Passage aus dem Schreiben des Wiener
Stadtschulrates an die AHS-Direktoren mit dem "BETRIFFT: allfälliger Boykott
von Schulveranstaltungen" (ich tippe ab): "Es wird also im Sinne des §2
SchUG empfohlen, in jedem Einzelfall ein ZUSAMMENWIRKEN VON LEHRERN,
SCHÜLERN UND ERZIEHUNGSBERECHTIGTEN ANZUSTREBEN, sodass ein Verständnis für
die konkreten Probleme aller Beteiligten entstehen kann und Kooperation
möglich wird." (Anmerkung: was ich in Versalien getippt habe, ist im
Original fett gesetzt).

Auf irgendeine rechtliche Stellungnahme unserer Gewerkschaft dürfen wir
hingegen weiter warten -- andererseits scheint unser Vorsitzender 25%
Boykottschulen wahrzunehmen, der Stellvertreter hingegen 75% (oder lag's am
Medium: Krone oder Kurier -- und da hatte einst wer Befürchtungen wegen der
ökonomischen Nähe der beiden Zeitungen!).

Inzwischen wird sicher an weiteren Verschlechterungen für unseren
Berufsstand gebastelt, wollen wir wetten, Kollege Friebel?

Mit gewerkschaftlichen Grüßen

Mag. Ronald Eidenberger
Vorsitzender GBA
am BRG XIX
Krottenbachstraße 11-13
1190 WIEN