Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Da von meinen 4 Mail gestern offenbar nur die ersten 3 im Lehrerforum angekommen sind, versuche ich es nochmals. Möglicherweise war das Mail mit 12 kB einfach zu lang.

Ich teile es daher nochmals in 2 Teile: (4a) und (4b):

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Teil (4a)
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Die in der im Folgenden zitierten Presseaussendung angeführten Beilagen
- Presseaussendung der Elternverbände (26. 6. 2001), Schreiben der Bundeswirtschaftskammer (23. 8. 2001), Schreiben von Young Austria (29. 6. 2001) - sind Inhalt der drei vorangegangenen Mails


Aussendung des Verbands der Leibeserzieher Österreichs:

"An die
Lehrerinnen und Lehrer
des Gegenstandes Leibesübungen (Bewegung und Sport)

Wien, am 30. August 2001

Boykott mehrtägiger Schulveranstaltungen

Sehr geehrte Frau Kollegin!
Sehr geehrter Herr Kollege!
Der Verband der Leibeserzieher Österreichs ist in den letzten Wochen des vorigen Schuljahres mit zahlreichen Anfragen im Zusammenhang mit dem Boykott von mehrtägigen Schulveranstaltungen konfrontiert worden. Im vorliegenden Schreiben werden nun die wichtigsten Fragen zu dieser Materie zusammengefasst, Antworten unter Zugrundelegung der relevanten Rechtsquellen angeboten und die Position des VDLÖ erläutert. Der VDLÖ protestiert energisch gegen die Kürzungen im Schulbereich und unterstützt alle Maßnahmen der gesetzlichen Interessensvertretung gegen diese unpädagogischen und für die Lehrerschaft demotivierend wirkenden legistischen Schlechterstellungen. Der an vielen Schulen diskutierte Boykott von mehrtägigen Schulveranstaltungen wird allerdings als untaugliches Mittel angesehen, die restriktiven Maßnahmen der Bundesregierung rückgängig zu machen, und daher nicht befürwortet. Die von der Gewerkschaft öffentlicher Dienst BS 11 durchgeführte Umfrage über mögliche Kampfmaßnahmen im Zusammenhang mit den Bestimmungen des Budgetbegleitgesetzes hat zur Frage eines Boykotts mehrtägiger Schulveranstaltungen nicht die festgesetzten Quoren ergeben. Es ist daher unwahrscheinlich, dass es zu einem bundesweiten Boykott von mehrtägigen Schulveranstaltungen kommen wird. Wie die Entwicklung der letzten Wochen auch gezeigt hat, ist zu befürchten, dass die an mehreren Schulen erwogenen Boykottmaßnahmen für die einzelnen Standorte zum Teil erhebliche Nachteile bringen können: Weder die Elternverbände noch die in den Wirtschaftskammern organisierten Beherbergungsbetriebe setzen Signale bezüglich einer Unterstützung der Lehrerforderungen. (siehe Presseaussendung des Familienverbandes vom 26.6.2001 und Schreiben der Bundeswirtschaftskammer vom 23.8.2001) Für Schulen, die im kommenden Schuljahr keine mehrtägigen bewegungsorientierten Schulveranstaltungen anbieten, ist neben einem Imageschaden in der Öffentlichkeit auch ein Qualitätsverlust für den Schulstandort zu befürchten, da gute Quartiere zu guten Zeiten in den folgenden Jahren nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Diesbezügliche Ankündigungen von Beherbergungsorganisationen wurden schon mehrfach geäußert. (siehe Schreiben von Young Austria vom 29.6.2001) Bewegungsorientierte Schulveranstaltungen bilden nicht nur ein Qualitätskriterium für den einzelnen Schulstandort sondern auch für den Pflichtgegenstand Leibesübungen (siehe Erlebnisorientierte Bewegungshandlungen des neuen Lehrplans). Der Vorstand des VDLÖ empfindet es daher als undemokratische Vorgangsweise, wenn Kolleginnen und Kollegen, die an Schulveranstaltungen nicht teilnehmen, mit ihrer Stimme über deren Durchführung entscheiden, vor allem wenn die kritisierten Bestimmungen des Budgetbegleitgesetzes in keinem Zusammenhang mit Schulveranstaltungen stehen. Ein Beschluss zum Boykott von bewegungsorientierten Schulveranstaltungen, der nicht von der Mehrheit der Leibeserzieher/innen einer Schule getragen wird ist daher abzulehnen. ... "


(Fortsetzung der Stellungnahme des Verbandes der Leibeserzieher Österreichs folgt)

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