Presse 06 09 01
 
 

AHS-Reform: Gehrer will Schüler auf Uni vorbereiten

Keine fixen Stundenpläne, mehr Gestaltungsfreiheit: Bis 2003 ist die Reform der AHS-Oberstufe geplant.

WIEN (ewi). Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (VP) will noch in dieser Legislaturperiode, also bis zum Herbst 2003, eine Reform der AHS-Oberstufe umsetzen. In erster Linie sollen die 7. und 8. Klasse betroffen sein, in denen anstelle der fixen Stundenpläne Wahlmöglichkeiten treten sollen. Als Beispiel führte Gehrer an, daß ein Schüler zuerst das Fach Geographie abschließen könne, dann würde ein Geschichte-Schwerpunkt folgen. Damit sollen die Schüler auf den Studienbetrieb an den Unis vorbereitet werden: Sie sollten sich selbst organisieren und die Fächerabfolge wählen können.
Mit dieser Ankündigung, die die VP-Politikerin im "Krone-Hitradio" tätigte, überraschte die Ministerin auch ihre zuständigen Beamten. Allerdings: Im VP-FP-Regierungsprogramm vom Februar 2000 findet sich der kurze Vermerk "Weiterführung des differenzierten Angebotes der Oberstufenformen".
FPÖ und Grüne begrüßten den Reformvorschlag Gehrers, wobei beide Parteien noch weitergehende Wahlmöglichkeiten der Schüler fordern. Eine Änderung der Schulorganisation erfordert aber eine Zweidrittelmehrheit im Nationalrat, also die Zustimmung der SPÖ.
Derzeit beginnt der Computerunterricht in der 5. AHS-Klasse (IT-Schwerpunktschulen ausgenommen). Hier will die Bildungsministerin die Beschäftigung mit Computerprogrammen schon in der 2. Klasse ansetzen, ab der fünften sollen dann Spezialkurse und die Einführung in die Netzwerktechnik angeboten werden.