Liebe KollegInnen (und liebe fleißig mitlesende Ministeriums- etc -Leute)!
----- Original Message -----
> Im STANDARD-Interview: Ministerin Gehrer lässt neue Tests erarbeiten
....
> Standard: Trotzdem wird an einigen Schulen ein Boykott von Landschul-
> und Sportwochen überlegt.
> Gehrer: Die Schulen müssen sich gründlich überlegen, ob sie ihren Ruf bei
> den Eltern verschlechtern wollen.
Wieso? Keine Schulveranstaltungen bedeutet: Weniger finanzielle Belastung fuer die Eltern und mehr Unterrichtsstunden, das wollen doch die Leute von heute: Mehr Drill, statt "Freizeitvergnuegen". Die Boykottschulen liegen also voll im Trend!
> Gehrer: Die Beherbungsunternehmen haben mir
> außerdem bereits brieflich mitgeteilt, dass sie riesige Anfragen aus
> dem süddeutschen Raum haben.
Komisch, kuerzlich hat ie Tourismusindustrie gejammert, dass nur mehr 22 Prozent der Winterurlauber mit Kindern unter 14 kommen und daher immer weniger das Schifahren etc lernen. Kuerzlich wurde allegmein gejammert, dass der Tourismus nicht mehr boomt, die Auslastung zurueckgeht. Wenn die Beherbungsunternehmen tatsaechlich Ersatz fuer die oesterr. Schulen haetten, wuerden sie sich diese Meldungen sparen, denn ob sie das Geld von sueddeeutschen oder oesterreichischen oder sonstigen Leuten bekommen, ist wohl egal.
> Gehrer: Ich bin aber überzeugt davon, dass man irgendwann wieder die
> rationale Seite einschaltet und sieht, welche Verbesserungen es
> gegeben hat.
Bitte, wo sind die?
> Gehrer: Es wird auch immer übersehen, dass wir ab diesem Jahr wieder
> die pauschalierte Überstunde haben. Das ist ein Plus für die
> Lehrerschaft.
Wieso? Weil die Bezahlung der MDL um 17 Prozent verschlechtert wurde?
> Standard: Wird es noch weitere Sparpakete im Schulbereich geben?
> Gehrer: Wir haben für die Schulen Ressourcen, die zwar nicht irrsinnig
> üppig, aber ausreichend sind,
bitte um Rueckmeldungen: In welchen Schulen sind die Ressourcen aureichend?
> Gehrer: .... und ich möchte diesen Standard auf jeden Fall die
> nächsten Jahre beibehalten. Das Budget 2002 ist beschlossen, und da
sind
> keine weiteren Einschränkungen vorgesehen.
Ja, aber die 1,6 Milliarden, die eingespart werden, werden jedes Jahr wieder eingespart, fehlen uns jedes Jahr wieder am Konto, auch ohne neue Pakete. Und die gekuerzten und zu geringen Budgetansaetze fuer die einzelnen Schulen bleiben auch auf dem zu niedrigen Niveau.
Uebrigens: Die Erklaerungen zum Par. 61 legen zwar klar, dass der Personalvertreter bei Stundenentfall durch PV-Taetigkeit oder -Seminare keine MDL verliert. Aber er verliert die Gunst der KollegInnen, die fuer ihn gratis oder um den laeppischen Fixbetrag supplieren. So kann man PV-Taetigkeit sehr effizient unbeliebt machen - oder die Selbstausbeutung der PV noch weiter ausreizen, bis die KollegInnen zusammenbrechen, aufgeben, out-burnen..... Mir jedenfalls reicht's dann bald. Ein Tipp an KollegInnen, die die Erklaerungen zum Par. 61 noch nicht so genau gelesen haben: Abwesenheit von der Schule moeglichst mit mindestens 15 Tagen anstreben, dann bekommen alle KollegInnen von Anfang an alle Supplierstunden als DauerMDL bezahlt, das ist zwar immer noch um 17 Prozent weniger als im Vorjahr, aber immer noch viel mehr als gratis oder zum Fixbetrag.
Also: Seminare, Exkursionen, sonstige Schulveranstaltungen, hintereinanderlegen! Bei Krankheit sich sicherheitshalber einmal 15 Tage krank melden, man weiß ja nie wielange es dauert. Und falls es dann doch nicht solange dauert, macht's auch nix: Denn wenn die KollegInnen schon als DauerMDL suppliert haben, gibt's keine Rueckverrechnung!
> Gehrer: Es gibt das, was die Lehrergewerkschaft seit Jahren verlangt:
> eine leistungsorientierte finanzielle Abgeltung.
Ok, wenn das leistungsorientiert ist, dann muessen wir unsere Leistung an der Bezahlung orientieren. Es ist Phantasie gefragt, wie das zum Besten der SchuelerInnen und und nicht zum Vorteil der Schulbehoerden geht.
> Gehrer: Jetzt muss es eine inhaltliche Bildungsdebatte geben. (mon/DER
> STANDARD, Print,8./9.9.2001)
Vielleicht muss es auch einmal eine personelle Debatte ueber MinisterInnen und GewerkschaftsvertreterInnen geben. MfG Josef Gary Fuchsbauer
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