liebe kollegin -
eine ergänzung : in gb herrschte vor der endgültigen zerschlagung der gewerkschaften das prinzip des "closed shop", was nichts anderes bedeutete als dass nur für gewerkschaftsmitglieder lohnverhandelt wurde und nur gewerkschaftsmitglieder nutznießer dieser verhandlungen waren - ein eklatanter unterschied zu unserem system der gehaltsverhandlungen.
aber es gibt neuerdings bestrebungen von seiten der bundesregierung, die lohnverhandlungen nicht mehr "zentral" für alle , sondern auf betriebliche ebene zu verlagern. was dabei herauskommt, braucht in diesem forum wohl nicht näher erläutert werden ! vielleicht auch deshalb der versuch, diktatorisch den ögb zu zerschlagen !
im übrigen ist die idee einer regierungshörigen "standesvertretung" so neu nicht ,das hatten wir doch schon mal ! irgendwann nach 1933 ! meint mkg rainer hofmann - ögb (tirol)     

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Sent: Sunday, September 09, 2001 7:10 AM
Subject: LF: Arbeitsbedingungen

So schaut das neue Schuljahr für uns LehrerInnen an unserer Schule in NÖ aus:
2 KollegInnen wurden versetzt, durchschnittliche Überstundenanzahl 4 - 5, trotz mehrmaliger Versuche einen für KollegInnen erträglichen Stundenplan zu entwerfen, gibt es nur für ca. 5 (meist mit reduzierter Stundenzahl) davon einen freien Tag (6 - Tagewoche).
Zusätzliche  LehrerInnen wurden keine genehmigt.
Was mich selbst betrifft, so darf ich für den C - Topf eine Klasse führen, eine Projektwoche in England organisieren ( konnte nicht mehr abgesagt werden) und die Schulbuchaktion durchführen.
Die Mehrzahl der LehrerInnen an unserer Schule ist über 50.
So schaut das Neue Regieren aus.
Dafür haben wir einen Personalvertreter, der es nicht als unvereinbar betrachtet, gleichzeitig auch Direktor zu sein.
Was die Gewerkschaft betrifft, so hat mir ein Insider berichtet, daß man sich einen Streik nicht durchhalten könne, da die Kasse leer ist. Die Gründe dafür hat er mir auch genannt, was ich aber an dieser Stelle nicht an die Öffentlichkeit bringen möchte.
An den gewöhnlichen Mitgliedern liegt es jedenfalls nicht, und so ich mich recht erinnere, haben wir seit meinem Dienstantritt (1973) maximal einen Tag gestreikt.
Ich jedenfalls würde eher 3 Tage auf mein Gehalt verzichten, als Jahrzehnte an
den Folgen dieser Politik leiden zu müssen.
Die Zerschlagungsversuche des ÖGB sind ein anderes Kapitel.
Maggie hat es in GB vor 15 Jahren getan, die Resultate sehe ich bei den Projektwochen, die Armut schaut an jeder Ecke hervor. 
MfG
Pauline Stoiber