Sehr geehrter Kollege Zangerl,

widersprüchlicher geht's wohl nicht mehr wie in Ihrer Email an mich: Einerseits sollen wir ÖGB und GÖD stärken, wo Sie offenbar jene Apparate meinen, in denen wahlmännersystem-hierarchisch Verzetnitsch & Neugebauer vorsitzen. Auf der anderen Seite wettern Sie gegen die "Klüngelwirtschaft im ÖGB"???

Naheliegend wäre es da in Ihrer Email gewesen, ebenfalls nach voller Demokratie in ÖGB und GÖD zu rufen, was in keiner Weise den "Blauen Horden" der FPÖ nützt: Denn ich meine - und das ist eine KERNAUSSAGE unseres Aufrufs zur ÖGB-Urabstimmung - dass solches Urabstimmungskultur für Mobilisierungen gegen BlauSchwarz und den Turbokapitalismus bedeutet!

Ich bin weiterhin ÖGB-Mitglied, meine aber, dass es angesichts des kommenden reissenden Flusses neuer Angriffe der Regierung auf die Lohnabhängigen, Sozialstaat und Öffentlichen Dienst notwendig wäre,

das Pferd jetzt schon zu wechseln und nicht erst im reissenden Fluss!

Mit gewerkschaftlichen Grüßen,
Karl Fischbacher


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von:
An: Karl Fischbacher
Cc: ;
Gesendet: Montag, 10. September 2001 10:45
Betreff: Re: LF: ÖGB-Urabstimmung


> Sehr geehrter Herr Kollege Fischbacher!
> Gratuliere, Marx, Engels und vielleicht noch einige Altkommunisten
> hätten
an
> diesem Pamphlet ihre ungetrübte Fruede. Für mich klingt das schon sehr
nach
> vorgestern, was Sie da verbreiten. Und es ist auch so weit weg von
> jeder Realität, daß ich meine, Sie dürften in Ihrem Aufruf sehr der
> FPÖ und
ihrer
> Anti-Gewerkschaftskampagne nützen. Stärken wir im Gegensatz dazu die
> GÖD
und den
> ÖGB, verhalten wir uns aber auch krtiisch gegen
> Macht-Erhaltungsstrategien
und
> Klüngelwirtschaft im ÖGB. Das ist leider auch ein Erbe der
> Sozialpartnerschaft, deren Auswüchse kritisch zu hinterfragen ist. Und
> -
in Wahrheit gibt es
> auch zum ÖGB keine Altrernative: Kein Verein einiger vermeintlich
unabhängiger
> Lehrer, der kaum ernstzunehmen ist, keine sonst vollmunigen Gremien.
> Wenn, dann müssen wir eben den ÖGB umbauen und auch entsprechend Druck
> machen,
wenn
> uns was nicht paßt. MfG Alfons Zangerl
> > Urabstimmung: Kein Vertrauen in diese ÖGB-Führung!
> >
> > Wenn du übereinstimmst, verbreite bitte diesen Aufruf an andere
> > kritische GewerkschafterInnen, BetriebsrätInnen und
> > ArbeiteraktivistInnen!
> >
> > Die ÖGB-Urabstimmung ist genau nach dem bisherigen mutlosen Muster
> > der ÖGB-Führung gestrickt: Einsamst im ÖGB-Präsidium beschlossen,
> > die Fragestellungen bis zur Unterwürfigkeit abgestumpft, soll sie
> > Druck auf die Regierung ausüben. Lachhaft für Riess-Passer /
> > Schüssel, denn die Urabstimmung soll alles bezwecken nur nicht eine
> > Mobilisierung der Lohnabhängigen.
> >
> > Und die "gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen" (???) werden wieder im
> > ÖGB-Präsidium der Mutlosen beschlossen werden ...
> >
> > Mensch gebe sich einmal die heutige Dimension des Klassenkampfs von
> > "oben":
> > Blau-Schwarz ziehen Sozialpartnerschaftsverhandlungspunkte im
> > Parlament durch, säubern die Gewerkschafter aus der
> > Sozialversicherungsverwaltung und Riess-Passer, Gorbach und
> > Kameraden stellten zuletzt den ÖGB überhaupt
in
> > Frage. Und die ÖGB-Führung? Der ÖGB sei ja bereit zu verhandeln ...
> >
> > Nein, diese Gewerkschaftsführung muss weg, sie hat völlig versagt!
> > Eine breite Mobilisierung der Lohnabhängigen tut Not in diesem
> > Blau-Schwarzen Österreich, nur um einfache soziale Errungenschaften
> > und demokratische Rechte zu verteidigen. Dafür ist nicht bloß die
> > Führung auszuwechseln, sondern eine basisdemokratische Gewerkschaft
> > mit Urabstimmungskultur und Internationalismus zu schaffen!
> >
> > Nein zu allen 7 Punkten der ÖGB-Urabstimmung - durchstreichen des
> > ganzen Stimmzettels! Denn auch über den Fragen zur
> > Pflichtversicherung, Abfertigung, Bildungsoffensive, Öffentlichen
> > Dienste und zu den Kollektivverträgen steht natürlich die
> > "Mitbestimmungspolitik" des ÖGB, d.h. die Politik einer abgehobenen
> > Bürokratie, die selbst unter größter Bedrohung
> > der Gewerkschaften kein Jota an Militanz und Basisdemokratie zugesteht.
> >
> > Durchstreichen des Stimmzettels und "ergänzen" durch:
> > Weg mit dieser Gewerkschaftsführung - volle Gewerkschaftsdemokratie
> > - systematische Mobilisierung bis hin zum Streik!
> >
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