OÖN 11 09 01
 
 

Geheime Abstimmungen sollen Schulveranstaltungen sichern

 

LINZ. Schulveranstaltungen wie Projektwochen und Skikurse sollen auch an Gymnasien, an denen Lehrer mit Boykott drohen, weiterhin durchgeführt werden. Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer empfiehlt den Schulpartnern geheime Abstimmungen im Schulgemeinschaftsausschuss.

Diese würden Eltern-, Schüler- und Lehrervertretern bei den Entscheidungen unnötigen Druck ersparen. Manche Eltern und Schüler hätten in den von Boykottmaßnahmen bedrohten Gymnasien Bedenken, in einer offenen Abstimmung für die Durchführung von Schulveranstaltungen zu stimmen.

Dazu Enzenhofer: "Gibt es im Schulgemeinschaftsausschuss eine einfache Mehrheit für die Abhaltung einer Projekt- oder Sportwoche, muss diese laut Gesetz durchgeführt werden. Die Eltern müssen seriös über die Rechtslage informiert werden."

Die Schulbehörde würde eingreifen, wenn ein Gymnasium mit einem pädagogischen Schwerpunkt wegen des Protests gegen das Budgetbegleitgesetz wichtige Angebote auf Eis lege. "Ein Sportgymnasium, das den Besuch von Sportveranstaltungen absagt, würde seinem Profil untreu. Das wäre ein Etikettenschwindel, den wir den Eltern nicht zumuten dürfen", warnt Enzenhofer.

Die Hoffnung mancher Lehrergewerkschafter, durch die angedrohte Absage von Projekt- und Sportwochen Wirtschaft und Regierung beeindrucken zu können, werde sich laut Enzenhofer nicht erfüllen. "Über attraktive Skikurstermine, die von österreichischen Schulen abgesagt werden, freuen sich deutsche Schulen."

(fsa)