Lieber Kollege,

stimmt ja alles,

und noch mehr dazu:

Wie so wird diese Abstimmung nicht über die gewählten Betriebsräte organisiert? Kein Vertrauen?

Wäre nicht eine Meinungsumfrage mit einem ausreichendem Sample billiger,
bzw.: Gibt der ÖGB denn nicht ohnehin in regelmäßigen Abständen welche in Auftrag?


Aber andererseits: Es ist ja ganz nett, dass ERSTMALS die Mitglieder überhaupt irgendwas gefragt werden.

Und: Wenn der ÖGB bzw. die ÖGB-Führung eine Rückenstärkung braucht, warum sie gerade JETZT verweigern?

Ich werde halt alles brav ankreuzeln und zurückschicken -- eine Organisation, deren Führungsspitze die Basis nie fragt, wäre mir persönlich noch wesentlich suspekter!

Mit freundlichem Gruß

Mag. Ronald Eidenberger
Vorsitzender GBA
am BRG XIX
Krottenbachstraße 11-13
1190 WIEN

----- Original Message -----
From: "Erich Wallner"
To: "Lehrerforum"
Sent: Friday, September 14, 2001 8:18 AM
Subject: LF: ÖGB-Urabstimmung - letzte Frage


> "Soll der ÖGB zur Durchsetzung seiner Forderungen in Verantwortung für
> die
Zukunft unseres
> Landes und seiner Menschen notfalls auch gewerkschaftliche
> Kampfmaßnahmen
ergreifen?"
>
> Dazu zwei Zitate aus dem dieswöchigen PROFIL:
>
> 1. Seite 16: "'Zahlen sind Schall und Rauch' - Gerhard Fritz, neuer
> Chef
der
> Postgewerkschaft, in der ZiB 2 auf die Frage, warum er keine
Teilnehmerzahl nennen wolle,
> ab der die geplante Urabstimmung des ÖGB ein Erfolg ware"
>
> 2. Seite 24: "Nach anfänglicher Weigerung, eine Prognose für den
> Erfolg
der Urabstimmung
> abzugeben, ließ er [= Verzetnitsch] sich schließlich breitschlagen.
> Sein
Ziel sei die
> Teilnahme von 'mehr als 50 Prozent der Mitglieder'. Diese hohe Latte
> hat
im ÖGB ziemliche
> Panik ausgelöst. ..."
>
> Mein viertes Zitat stammt aus dem März dieses Jahres, aus dem
> Fragebogen
zur
> AHS-Abstimmung: "Die BS-Leitung hat zur Sicherung größtmöglicher
> Effizienz
beschlossen,
> nur zu solchen Maßnahmen aufzurufen, die von mindestens 50% der
> gesamten
Kollegenschaft
> und von zwei Dritteln aller Schulen sowie zwei Dritteln der an der
Abstimmung
> teilnehmenden KollegInnen und Kollegen mehrheitlich befürwortet
> werden."
>
> Sollte jemand bei flüchtiger Lektüre zu dem Schluß kommen: "Nun ja,
> bei
den AHS waren es
> 50%, und Verzetnitsch will auch 50%, also wo ist das Problem?" so
übersieht er zwei
> Punkte:
>
> a) Bei der AHS-Abstimmung waren 50% DER GESAMTEN KOLLEGENSCHAFT
> gefordert,
also auch der
> Nicht-Gewerkschaftsmitglieder. Dort hatte also die Gewerkschaft den
> Erfolg
der Abstimmung
> von der Teilnahme von ausreichend vielen
> NICHT-GEWERKSCHAFTSMITGLIEDERN
(!) abhängig
> gemacht. Die Begründung klang ja ganz einleuchtend: Bei allfälligen
Kampfmaßnahmen müßten
> ja, damit diese wirkungsvoll seien, alle mitziehen, also auch die
> Nicht-Gewerkschaftsmitglieder. - Kann mir irgenwer erklären, warum
dieses Argument ein
> halbes Jahr später seine Gültigkeit verliert? Schließlich wird ja
> jetzt
genauso die
> Bereitschaft zu "gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen" abgefragt.
Konsequenterweise dürfte
> also jetzt gar keine ÖGB-Urabstimmung stattfinden, sondern es müßte
> eine Arbeitnehmer-Urabstimmung geben - von der Gewerkschaft
> organisiert, so wie
im Frühjahr an
> den AHS. (Unter den 7 Fragen ist ja auch keine einzige, die nur
Gewerkschaftsmitglieder
> beträfe.)
>
> b) Bei der AHS-Abstimmung wurde zusätzlich zur bloßen TEILNAHME auch
> ein
2/3 Ergebnis für
> jede einzelne Maßnahme gefordert. Dieser Aspekt wird in der
> gegenwärtigen
Diskussion über
> die ÖGB-Urabstimmung nicht einmal andiskutiert. Aus den beiden
obenstehenden
> PROFIL-Zitaten ersieht man, daß der Erfolg der Abstimmung bereits im
Vorfeld
> sicherheitshalber über die TEILNAHME und nicht über das VOTUM
> definiert
wird.
> Offenbar ist man schon froh, wenn überhaupt wer TEILNIMMT - und
> Teilnahme
heißt ja, daß
> es reicht, wenn jemand eine einzige Frage mit NEIN beantwortet. Wenn
genügend viele Leute
> so etwas tun, dann ist die Sache ein Erfolg - jedenfalls nach der
> Logik
des ÖGB.
>
> Fazit: Bei der AHS-Abstimmung konnte man den teilnehmenden KollegInnen
noch guten Glauben
> zubilligen - von dem Wahlbetrug hinterher via "Zombie-Schulen" und
nachträglich
> "korrigierten" Zahlen der Wahlberechtigten konnten sie ja noch nichts
ahnen - wer sich
> jetzt aber ein zweites Mal sehenden Auges manipulieren läßt und der
Gewerkschaft einen
> Blankoscheck für die Interpretation des Ergebnisses ausstellt, dem ist
nicht mehr zu
> helfen.
>
> Erich Wallner
>
> P.S. Nimmt jemand Wetten darüber an, wie lange diesmal die Auszählung
dauert? - Bei der
> AHS-Abstimmung war es bekanntlich ein sattes Monat. Wetten, daß es
> jetzt
viel schneller
> geht? (Warum wohl?)
> --
> Diese Liste wird vom Computer Communications Club (http://www.ccc.at)
> betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein
e-mail
> an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im
> Nachrichtentext.
>


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