derStandard.at

17.09.2001 20:09:00

Im Ernstfall unbefristeter Streik
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Teile der Lehrerschaft kampfbereit - Verwirrung um Boykott an AHS
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Wien - Derzeit erhalten viele Eltern von Gymnasiasten Schulmitteilungen, wonach es in diesem Unterrichtsjahr einige beliebte Extras nicht mehr geben soll: Das reicht von Schulfesten über Lehrausgänge bis zu mehrtägigen Schulveranstaltungen. Grund ist ein neues Lehrerdienstrecht. Oppositionelle Gruppen innerhalb der Lehrergewerkschaft sowie die neu gegründete "Unabhängige Bildungsgewerkschaft" werfen ihrer - ÖVP-dominierten - Standesvertretung vor, die Schulveranstaltungsboykotte bewusst herunterzuspielen. Allein in Wien würden drei Viertel aller AHS aus Protest gegen das neue Lehrerdienstrecht keine mehrtägigen Veranstaltungen (wie
Skikurse) abhalten, sagt etwa Hauptschullehrer Roland Czernitc, der in Wien eine Filiale der in Vorarlberg gegründeten "Unabhängigen Bildungsgewerkschaft" aufzubauen versucht. Im Bildungsressort hingegen erwartet man, dass die Zahl der beteiligten Schulen weitaus niedriger liegt.

"Es kocht in vielen Lehrern", meint jedoch auch Czernitc-Mitstreiterin Johanna Kainz aus Niederösterreich. Zu viele schmerzhafte Reformen habe es in letzter Zeit gegeben. Der derzeit 825 Mitglieder starke Verein fordert Rücknahme der dienstrechtlichen Änderungen, Erhöhung der Einstiegsgehälter für Lehrer bei gleichzeitiger Erhöhung der Lebensverdienstsumme. Sollte dies nicht erfüllt werden, so sei an einen unbefristeten Streik zu denken - und zwar der Lehrer aller Schultypen.

Wie berichtet, ist es bisher an Pflichtschulen und BHS, abgesehen von einer großen Protestwelle in Vorarlberg, relativ ruhig geblieben. (mon) (DER STANDARD, Printausgabe, 17.9.2001)

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Quelle: ©2001 derStandard.at


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