liebe kolleginnen und kollegen ich teile völlig die auffassung von koll. friebel -ihr ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen ! eine ergänzung trotzdem : ich war am gewerkschaftstag 1997 im austria-center in wien als "kleiner " delegierter und ich kann euch sagen, wie heiß es den "parteipolitikern" fasslabend und damals noch ruttensdorfer in den fraktionen (fcg und fsg) ergangen ist !von parteipolitischer eintrübung kann bei dieser abstimmung meiner meinung nach wohl überhaupt nicht die rede sein -wenngleich dies gerne von der "anderen " politischen seite behauptet wird ! das gegenteil ist der fall und ich bin zutiefst davon überzeugt, dass sich der ögb eine politische vereinnahmung nach einem guten ergebnis auch verbieten wird ! deshalb :alle kräfte mobilisieren und ein achtbares ergebnis nach hause bringen ! meint r. hofmann (tirol)-ps: mein votum ist schon im postkasten !
----- Original Message -----
From: "Peter Friebel"
To: "Lehrerforum"
Sent: Wednesday, September 19, 2001 9:30 PM
Subject: Re: LF: Re: Info der GOeD-Presse zur Urabstimmung
> Liebe Kolleginnen und Kollegen!
>
> Josef Zwickl schrieb:
> > ...
> > Alle gestellten Fragen mit ja zu beantworten käme dem Wunsch der
> > parteipolitischen Ã-GB-Spitze sehr gelegen. Ich persönlich werde
> > abstimmen, jedoch sicher nicht alle Fragen mit ja beantworten. Die
> > Fragen sind mir viel zu vordergründig und
parteipolitisch
> > motiviert. ...
>
> Ich glaube, dass die Fragen nicht parteipolitisch motiviert sind -
> sonst hätte die FCG-Spitze wohl kaum zugestimmt. Und ich glaube auch,
> dass derzeit die Gefahr, dass die Regierung unsere
> Interessenvertretung bei einem schwachen Abstimmungsergebnis noch
> weniger ernst nimmt als bisher, größer ist, als die Gefahr, dass die
> Opposition bei einem guten Abstimmungsergebnis das Ganze
> parteipolitisch vereinnahmen könnte.
>
> Zu den einzelnen Fragen:
>
> 1. Stärkung der Sozialpartnerschaft, Mitbestimmung der
> Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf alle Bereiche ausweiten
>
> Eine Stärkung der Sozialpartnerschaft ist gerade in Zeiten, in denen
> sie von Riess-Passer, Gorbach und Co. gänzlich in Frage gestellt wird,
> unbedingt notwendig. Für mich ist das der Hauptgrund für meine
> Teilnahme an der "Abstimmung". In unserem Bereich würde eine Stärkung
> der Sozialpartnerschaft bedeuten, dass die Regierung wieder mehr
> verhandeln soll statt einfach drüberzufahren.
> Der Stil des Drüberfahrens ist übrigens nicht von der jetzigen Regierung
> erfunden worden, sondern ist spätestens seit der Regierungsklausur in
> Rust 1997 (Klima/Schüssel), bei der unser Pensionsrecht arg beschädigt
> worden ist, gängige Praxis.
>
> 2. Pflichtversicherung nicht durch Versicherungspflicht ersetzen
>
> Auf den ersten Blick klingt es zwar verlockend, sich seine
> Krankenversicherung aussuchen zu können. In der Praxis würde es aber
> bedeuten, dass nur jene, die die Krankenversicherung selten brauchen,
> sich ihre Versicherung aussuchen könnten, während Ältere und häufiger
> Kranke froh sein müssten, wenn sie von einer Versicherung genommen
> würden. Daher müssten sie dann höhere Beiträge und schlechtere
> Versicherungsleistungen hinnehmen. Schauen wir doch zur
> KFZ-Versicherung: Malus-Fahrer finden nur schwer eine Versicherung,
> und wer öfters Schäden hat, wird von seiner Kasko-Versicherung
> gekündigt. Es gibt aber einen wesentlichen Unterschied: Malus-Fahrer
> sind meistens selbst schuld an ihrer Lage, aber chronisch Kranke und
> ältere Mitbürger können nichts für ihre Krankheit bzw. ihr Alter.
> Die Beibehaltung der Versicherungspflicht ist wichtig, damit sich auch
> Ältere und Kranke ihre Krankenversicherung weiterhin leisten können.
>
> 3. Kollektivverträge
>
> Stellen Sie sich vor, in jedem kleinen Betrieb müssten die Mitarbeiter
> alles selbst aushandeln. In vielen Fällen bekämen sie nur zu hören,
> sie sollten sich eine andere Firma suchen, wenn ihnen etwas nicht
> passt. Das wäre ein Rückschritt in die Zeit des
> Manchester-Liberalismus. Nur wenn weiterhin die Gewerkschaft unsere
> Anliegen vertritt, haben wir eine Chance, dass es gelingt, einen Teil
> unserer Anliegen durchzusetzen.
>
> 4. Abfertigung auch bei Selbstkündigung, Anspruch ab dem ersten Tag
>
> Das ist auch eine Forderung von FCG und ÖAAB. Das Modell dazu, das der
> ÖAAB entwickelt hat, bringt übrigens sowohl Arbeitnehmern als auch
> Arbeitgebern Vorteile. Warum sollte man also nicht dafür sein?
> Strittig ist derzeit in erster Linie der Anspruch ab dem ersten Tag.
> Ein Vorteil dabei wäre, dass es nicht finanziell belohnt würde, einen
> Betrieb nach dem Prinzip "Hire and fire" zu führen.
>
> 5. Bildungsoffensive
>
> Welcher Lehrer könnte gegen eine Bildungsoffensive sein?
>
> 6. Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit des öffentlichen Dienstes,
> Stopp des Ausverkaufs öffentlichen Eigentums
>
> Es ist sicher nicht sinnvoll, frei werdende Planstellen ohne Rücksicht
> auf die zu erledigenden Aufgaben einfach nicht nachzubesetzen. Eine
> sinnvolle Verwaltungsreform müsste zuerst Aufgaben reduzieren, etwa
> durch Eindämmung der Flut zu vollziehender Gesetze oder durch
> Eindämmung von Mehrgleisigkeiten. Die Planung dazu müsste aber durch
> Insider erfolgen, nicht - wie geschehen - durch eine bunt
> zusammengewürfelte Kommission von Leuten, die zwar in ihrem Bereich
> recht erfolgreich sein mögen, aber von den Bereichen, die sie
> durchleuchtet haben, überhaupt nichts verstehen. Beim "Ausverkauf
> öffentlichen Eigentums" müsste man m.E. differenzieren. Es gibt
> durchaus Bereiche, die man sinnvoll privatisieren kann. Bei der
> Privatisierung so grundlegender Bereiche wie Elektrizität bin ich aber
> skeptisch - siehe Kalifornien.
>
> 7. notfalls gewerkschaftliche Maßnahmen
>
> Wenn wir eine Chance auf Durchsetzung unserer Anliegen haben wollen,
> dürfen wir nicht von vornherein gewerkschaftliche Maßnahmen
> ausschließen.
>
> Viele Grüße
> Peter Friebel
> (FCG-Mitglied)
>
> --
> Diese Liste wird vom Computer Communications Club (http://www.ccc.at)
> betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein
e-mail
> an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im
> Nachrichtentext.
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