Aus dem Samstag - STANDARD, Seite 26

"Schlechte Zeiten für Metaller / Niedriger Abschluss mit Nachschlag 'kein Thema'"

In einem Artikel mit obiger Überschrift über die kommenden Lohnverhandlungen der Metaller (heuer erstmals ohne Elektroindustrie) heißt es dann unter dem Untertitel "Kein
Splitting":

"Einhellig abgelehnt wird von Haslauer [= Arbeitgeber-Vertreter] und Nürnberger der Vorschlag von Opel-Austria Chef Franz Rottmeyer nach einem niedrigen Abschluß mit einem allfälligen Nachschlag, wenn man über den Konjunkturverlauf klarer sieht. 'Das ist
unrealistisch; wenn ein Abschluss da ist, dann wird mit ihm kalkuliert, und das Geld ist verbraucht. Daher kann es keinen Nachschlag geben', sagt Haslauer. Auch Nürnberger schlägt in diese Kerbe: 'Wie immer werden die Lohnverhandlungen einen vernünftigen Mix zwischen Abgeltung der Leistungen der Vergangenheit und einer Einschätzung der zukünftigen Kosten- und Preisentwicklung sein.'"

Wie man sieht, wagt es die "rote" Metallergewerkschaft nicht, ihren Mitgliedern einen niedrigen Abschluß garniert mit vagen Versprechungen eines Nachschlags vorzulegen. Sogar der Vertreter der Arbeitgeberseite bezeichnet ein derartiges Ansinnen als "unrealistisch", weil derartige Versprechen eh nicht eingehalten würden.
Die "schwarze" Beamtengewerkschaft hat für 2002 bekanntlich 0.8% ausgehandelt plus einen nachträglichen Inflationsausgleich. Aus gegenwärtiger Sicht hieße das für 2003 eine Gehaltserhöhung in der Gegend von 4 Prozent (Inflation + Nachschlag 2002). Ein Beamter, der daran glaubt, soll nicht vergessen, bei der ÖGB-Urabstimmung beim Punkt 3 JA anzukreuzen.

Erich Wallner
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