Lieber Kollege Wallner,

recht herzlichen Dank für die "Aufklärung" der KollegInnen. Ich dachte, das Wort "Englisch" in der Betreff-Zeile würde gewisse Unklarheiten nicht aufkommen lassen. Z.B. in Geschichte ist die Bekanntgabe des Notenschlüssels vor dem Test auch für mich kein Problem. Bin nur neugierig, wie die Deutsch-KollegInnen das bewerkstelligen wollen.

Meine Bedenken gehen weiter, da unseres Inspektors Wünsche damit noch nicht befriedigt sind. Er will im ganzen Bezirk an allen Schulen Beurteilungskriterien für alle Fächer erstellen lassen.

Ich erinnere mich an die ersten Entwürfe zum letzten Lehrplan der Mittelstufen. Da waren Qualitätssicherung, Evaluation,... darin verankert. Sie wurden dann rausgenommen, da sich Lehrer weigerten, ohne Bezahlung diese Mehrarbeit zu leisten. In der Zwischenzeit gibt es ein BBG und ein LDG, d.h. mehr Arbeit für weniger Geld.

Diesmal stelle ich kommentarlos einige Sätze aus dem Pflichtschullehrer 11/12/97 geschrieben von Hermann Helm nach einem Gespräch mit Frau Gehrer und Herrn Univ.-Prof. Posch ins Forum:

" Wachsende Autonomie der Schulen bedeutet auch wachsende Rechenschaftspflicht" "Es gehört zum zeitgemäßen "Handwerkszeug" jedes Lehrers, mit Qualitätsevaluation versiert umgehen zu können." "Verpflichtung der Schulen (HS, AHS, BMHS) zur Veröffentlichung eines Schulprogramms in noch zu bestimmenden Zeitabständen. Dabei sind die Qualitätsentwicklung und Qualitätsevaluation unverzichtbarer Bestandteil. ..... Die "Seriosität" der Schulprogramme vor allem in Hinblick auf die Qualitätsevaluation wird von der Schulaufsicht überprüft (Metaevaluation)"

Da ich alles weitere der Fantasie des geschätzten Lesers und der Leserin überlassen möchte verabschiede ich mich jetzt mit "no comment".

Joanna Kainz

> Liebe Kollegin Kainz!
>
> Mit großem Vergnügen habe ich Ihre Korrespondenz mit dem Ministerium
gelesen, in der zwei
> Welten aufeinanderprallen. - Mir scheint, Ihre dortige
> Auskunftsperson,
Herr Baumühlner,
> hat sich einigermaßen patschert ausgedrückt, in seiner Exegese des
Gesetzestextes aber
> recht.
>
> Das Problem besteht offenbar darin, daß Herr Baumühlner juristisch
> recht,
pädagogisch aber
> Unrecht hat. Interessant ist in diesem Zusammenhang Koll. Fuchsbauers
bereits
> eingegangener Kommentar - wenn er Sie als Mathematiker schon nicht
verstehen kann (so
> interpretiere ich seine Worte, und ich verstehe auch seine Haltung),
> dann
kann man das von
> einem Juristen im Landesschulrat erst recht nicht erwarten.
>
> Als Anglist glaube ich Ihr Problem zu kennen. In meinen ersten
Dienstjahren habe ich auch
> den Notenschlüssel (von Unterstufen-Schularbeiten nach Punktesystem)
vorher bekannt
> gegeben, bin aber bald davon abgegangen, weil das immer wieder zu
unrealistischen
> Ergebnissen (in beide Richtungen) geführt hat. Auch jetzt mit 25
Dienstjahren bin ich
> immer noch nicht imstande, die Ergebnisse einer Schularbeit soweit zu
prognostizieren, daß
> ein zuvor bekannt gegebener Notenschlüssel sinnvolle Noten-Resultate
liefern würde.
>


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