Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Die ausführliche, unten zitierte Schilderung zeigt wieder einmal deutlich, wie viele Journalisten mit Interviews umgehen. Aus dem Zusammenhang gerissene Zitate erwecken oft einen völlig falschen Eindruck. Irreführende einleitende Bemerkungen, die einem "Interview" vorangestellt werden, tragen ihren Teil dazu bei. Ich finde es schlimm, dass betroffene Interview-Partner kaum eine Chance haben, sich gegen diese üble Praxis zu wehren.

Falls sich Koll. Schödl durch mein Mail persönlich angegriffen fühlte, bedaure ich das. Immerhin hat sich dadurch die Gelegenheit ergeben, ein Missverständnis aufzuklären.

Was die Kritik an den zwei Sätzen von Koll. Weißmann, die im Report gesendet wurden und die offensichtlich ebenfalls aus dem Zusammenhang gerissen waren, betrifft: Es gibt für mich keinen Grund anzunehmen, dass sich die Journalisten beim einen "Interview" fairer verhalten hätten als beim anderen. Insbesondere ist es nicht angebracht zu kritisieren, was jemand alles nicht gesagt hat, ohne zu wissen, was alles weggeschnitten wurde.

Viele Grüße
Peter Friebel


guenter schoedl schrieb:
>
> Da ich im Report zu Wort gekommen bin ein paar Zusatzinformationen:
>
> Gefilmt wurde einen ganzen Vormittag. Es wurden ausführliche
> Interviews mit der Direktion und mir geschnitten. Wir haben unsere
> Unzufriedenheit mit der derzeitigen Situation klar zum Ausdruck
> gebracht. So habe ich u.a. darauf hingewiesen dass ich volles
> Verständnis für alle Boykott Maßnahmen habe. Mir wurde dann die Frage
> gestellt warum ich auf Projektwochen fahre. Meine Antwort darauf war
> dass die Woche im Ausland schon im Vorjahr vertraglich fixiert wurde,
> und wir in weiterer Folge natürlich im SGA Maßnahmen beraten werden.
> Die nächste Frage war dann warum Projektwochen wichtig sind - diese
> Antwort wurde dann gesendet, die Fragestellung natürlich nicht. Die
> einleitende Bemerkung in der Reportage dass ich von Boykottmaßnahmen
> nichts halte ist völlig aus der Luft gegriffen, richtig ist aber dass
> wir glauben dass Einzelaktionen nichts bringen. Die Gewerkschaft wird
> sich schon zu gemeinsamen Maßnahmen durchringen müssen und wird diese
> auch zu organisieren haben. Koll. Friebel möge sich in seiner Fraktion
> darum kümmern dass die Gewerkschaft die Interessen der Kollegen
> vertritt.
>
> Mag. Günter Schödl
> BG Wr. Neustadt
> Babenbergerring 10
> www.mathenet.net
>
> ----- Original Message -----
> From: "Peter Friebel"
> To:
> Sent: Wednesday, October 03, 2001 1:18 PM
> Subject: LF: Re: Report
>
> > Liebe Kolleginnen und Kollegen!
> >
> > Ich habe mir gerade die Wiederholung des gestrigen Reports im
> > Fernsehen angeschaut. Über die bisher ins Lehrerforum gestellten
> > Kommentare, insbesondere über den Unsinn über das "Interview" mit
> > Koll. Weißmann, kann ich mich nur wundern.
> >
> > Koll. Weißmann war 2 (oder waren es 3?) Sätze lang zu hören. Von
> > einem Interview - ein solches besteht normalerweise aus mehreren
> > Fragen und Antworten - habe ich nichts bemerkt. Jeder, der schon
> > einmal mit Journalisten zu tun hatte, weiß, wie sich so etwas
> > abspielt: Aus einem ausführlichen Gespräch schneidet der Journalist
> > nach Gutdünken irgendetwas heraus. Das Ergebnis sind ein paar aus
> > dem Zusammenhang gerissene Sätze. Alles, was nicht ins Konzept der
> > Sendung passt, wird weggeschnitten.
> >
> > Mir ist allerdings noch etwas aufgefallen, was in krassem
> > Widerspruch zu der oft geäußerten These steht, die FCG bremse beim
> > Boykott, um der Regierung zu helfen:
> >
> > Ein FSG-Basisfunktionär (ich habe mich nicht verschrieben: FSG), der
> > manchmal im Lehrerforum schreibt und dabei meist einen besonders
> > kompromisslosen Standpunkt einnimmt, der auch heftig kritisiert hat,
> > dass der Schulveranstaltungsboykott 1998 nach einem Kompromiss
> > abgesagt wurde, ist im Report als Informatik-Lehrer aufgetreten und
> > hat begründet, warum er wichtige Projekte im Interesse der Schüler
> > nicht boykottiert. Obwohl ich seinen im Report vertretenen
> > Standpunkt teile, war ich angesichts diverser Äußerungen des
> > Kollegen im Lehrerforum doch etwas überrascht.
> > Sein Direktor, der im Anschluss daran interviewt wurde, steht übrigens
> > auch keiner der Regierungsparteien nahe.
> >
> > Viele Grüße
> > Peter Friebel

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