Werte KollegInnen!
Kollege Salzer schrieb:
"Ich bin ganz Ihrer Meinung, allerdings ist der Mehrheitsbegriff zu definieren. Die Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder, des Gesamtkollegiums, der Abstimmenden???"
®: Ist in einer Demokratie ganz einfach: ich bin denen verantwortlich, die mich gewählt haben -- deren Mehrheit kann auch von mir die Vertretung IHRER Interessen fordern.
"Gerade diese Hürden waren es ja, die von allen Fraktionen der BSL im April gemeinsam beschlossen wurden - und die beschlossenen Quoren wurden eben vielfach nicht erreicht. Für Sie sind das vielleicht "künstliche Hürden", andere müssen die Folgen verantworten und dann gegenüber Öffentlichkeit und Politik auch durchtragen und durchstehen."
®: Ich verstehe Sie. Diese Diskussion wurde ja im LF schon geführt.
"Das Beispiel meiner Schule: Bei der Aprilabstimmung deutliche Mehrheiten für Boykott, ja Streik - aber als klar wurde, dass es bundesweit nicht geht, massiver Rückzug. Grund: Wir raufen seit Jahren um Aufpolierung unseres Images, wir rennen uns die Hacken ab, um genug Schüler zur Deckung des WE-Bedarfs zu bekommen (zahlreiche KollegInnen in ihrer Freizeit!), wir zittern jährlich um die Eröffnung von Klassen und haben trotz allen Bemühens jedes Jahr Schülerrückgänge zu verzeichnen (sinkende Geburtenzahlen). Dazu gibts eine Nachbarschule (privat), deren Konkurrenz bedacht werden muss etc. Bei uns ist wirklich von "Existenzgefährdung" die Rede, wenn die möglichen Folgen von Boykottmaßnahmen ohne breitesten Rückhalt diskutiert werden; z.B. musste unsere jüngste Kollegin (30) bis auf 3 Stunden die Schule verlassen."
®: Ich verstehe das ganz gut. Wir im 19. Bezirk konnten (es war nicht
einfach) einen Konsens der vier öffentlichen und einer der beiden privaten Schulen erreichen. Ich war darüber sehr froh. Die "Fertilität" ist übrigens in Wien auch nicht höher als in NÖ. Und die Konkurrenz von 6 AHS können Sie sich sicher vorstellen. Aber: Stimmen sie mir nicht zu, dass dieser Konkurrenzkampf ein nicht vertretbares Maß angenommen hat? Wozu soll das gut sein? Auch in der oftzitierten Wirtschaft kommt es mit der "Konkurrenz" öfter mal zu Absprachen und "Marktaufteilung".
"Wien ist anders, wohl auch in den Problemen rund um Boykottmaßnahmen. Und es wäre schon gut, nicht alles über den Leisten der eigenen Erfahrungen zu schlagen."
®: Warum Wien anders ist, weiß ich nicht -- ich stellte nur fest, dass es zwischen Kolleginnen auf Bezirksebene überhaupt keinen fraktionellen Hickhack gibt. Umso künstlicher erscheint mir der in Gewerkschaftgremien. ihren letzten satz stimme ich vollinhaltlich zu: tauschen wir unsere erfahrungen aus, das ist ja auch, so glaube ich, das eigentliche Ziel des LF (Herzlichen dank seinem Gründer und "Alimentierer").
MfG Wolfgang Salzer
mit ebensolchen
Ronald Eidenberger
Maria Hülf
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