Irmgard Lackenbauer schrieb:

Sehr geehrter Herr Kollege Eidenberger!
Ich entdecke keinerlei Unterschiede in unserer demokratischen Grundhaltung, denn diese sollte wohl so ziemlich überall die gleiche sein: Wenn an einer Schule sich die Mehrheit für Boykottmaßnahmen entschließt, wird sie diese höchstwahrscheinlich durchführen, wenn nicht, dann ist es auch ihre eigene demokratische Entscheidung, dies nicht zu tun.

® Ja, diese Meinung habe ich vertreten.

Wenn Sie diesen Grundsatz allerdings auf die LSL übertragen, wird es eher schwierig. Wollen sie nun vorschlagen, dass eine LSL allen Schulen in hrem Bereich vom Boykott abraten soll, weil sich im Land keine Mehrheit der Schulen für einen solchen gefunden hat? In diesem Fall müßte also eigentlich so manche LSL vom Boykott von Schulveranstaltungen abraten .

® ich schrieb wörtlich: "Mein persönlicher Grundsatz lautet ..., dass demokratische Verfahren anzuwenden sind -- wenn die Mehrheit meines Kollegiums Boykottmassnahmen wünscht, dann habe ich als GBA-Vorsitzender sie durchzuführen -- eine ähnliche Vorgangsweise hätte ich gerne von den Funktionären der Landesleitungen und der Bundesleitung auch gesehen --" Ihr obiger Fall entspricht in keinem Bundesland der Realität (in Salzburg waren zB zwischen 87,5 und 91,67% der AHS für Boykott der "mehrtägigen"). Von den LehrerInnen waren jeweils >75% der Abstimmenden in Salzburg für Boykott der diversen mehrtägigen Schulveranstaltungen (ganz ähnlich wie in Gesamt-Österreich). Damit ist für mich der Wille der Vertretenen klar zum Ausdruck gekommen. Es haben sich ja auch in Salzburg
>90% der Schulen an jener Umfrage beteiligt -- WO LIEGT DAS PROBLEM?

Aber noch einmal: das war Ihre Aussage, nicht meine!!! Ausdrücke wie "die Gewerkschaft" "die Gewerkschaftsspitze"sind nicht meine persönlichen Wortschöpfungen. Ich halte aber Forderungen wie "die Gewerkschaft wird sich schon zu gemeinsamen Maßnahmen durchringen müssen" (Mail von Koll.Schödl, wörtlich) für unproduktiv. Denn sowohl die Entscheidung über als auch die Durchführung von Maßnahmen liegt bei den einzelnen Schulen. Und dort haben Kollegen ja wohl ausführlich über Gründe für und dagegen diskutiert, bevor Entschlüsse gefaßt wurden. Da mag vielleicht auch eine Schule die Meinung vertreten, dass sie nur solche Aktionen durchführen will, die alle anderen auch mittragen.

® Ja, das ist natürlich pikant: In meiner langjährigen Erfahrung sind bis vor Kurzem (noch zum Dezember-Streik) alle Direktiven von der BSL gekommen -- meist zu Ö-weiten Dienstellenversammlungen -- und jetzt soll das ganz falsch gewesen sein? Ich nenne ein solches Vorgehen, "sich aus der Verantwortung stehlen".

Das kann ich persönlich für richtig halten oder nicht. Aber Schuldzuweisungen dafür, DASS nicht ALLE Schulen eine Kampfmaßnahme mittragen, sind absurd!

® Die BSL hat ja nach der letzten Umfrage die Kollegenschaft entmutigt, leider, leider, drei Viertel sind ja gar nicht drei Viertel usw. dafür trägt sie die Verantwortung -- und niemand kann sie ihr abnehmen.

Jedenfalls sollten sich Außenstehende nicht berufen fühlen, die Beweggründe einer Schule zu beurteilen, ob sie sie nun verstehen oder nicht (sie waren ja auch in die Diskussion nicht eingebunden!!). Irmi Lackenbauer

® die Zahlen, Mylady, die Zahlen sprechen eine klare Sprache...

mit gewerkschaftlichen Grüßen

Mag. Ronald Eidenberger
Vorsitzender GBA
am BRG XIX
Krottenbachstraße 11-13
1190 WIEN


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