Lieber Timo
falls ich die Aussagen von Koll. Adam richtig verstanden habe, so ist ihm die schrecklichste aller Vorstellungen die, dass es nicht unzählige BSL, LSL, Führerbunker usw. in der Gewerkschaft gibt, sondern e i n e Gewerkschaft für a l l e Lehrer. Die könnte ja einmal Erfolg haben und gegen den Arbeitgeber etwas ausrichten, daher muss er dagegen mit all seinen Fähigkeiten anschreiben. Soll er doch. Hoch lebe sein einig Volk der Schuster! (damit uns die Schuhe nicht mehr drücken)
Günter Wittek
----- Original Message -----
From: Timo Davogg
To: Hans Adam ; Josef Gary Fuchsbauer ; lehrerforum@ccc.at
Sent: Friday, October 05, 2001 10:47 PM
Subject: LF: Re: Re: Re: boykott - mehrheitsbegriff
Liebe KollegInnen,
Manchmal passiert es, dass man einfach so in den Tag hinein lebt, ohne zu großen Ärger Zeitung liest, auf Ö1 mit Interesse die Analysen des "Journal Panorama" hört - und dann doch durch ein Mail im Lehrerforum einigermaßen aus der Bahn geworfen wird.
Da schreibt doch Herr Adam - und ich reiße seine Aussage jetzt in keiner Weise aus einem auch nur irgendwie gearteten Kontext, das wäre zu viel des
Zusammenhangs-: "Im demokratischen Österreich lernt man nicht wählen, das gab es nur in der kommunistischen Aera in Osteuropa."
Was, werte KollegInnen, soll man von einem derartigen Statements eines österreichischen Pädagogen ableiten: Wir Österreicher (Innen?) haben die Demokratie genetisch? Politisch gesehen gibt's bei uns nix zu lernen, wir wissen eh schon alles? Wer (unsere SchülerInnen) über Wahlmöglichkeiten
(d.h.: es gibt NICHT nur eine Möglichkeit!) belehrt, ist ein Kommunist? Wer für eine pluralistische Demokratie eintritt, ist kein Österreicher und / oder hat nichts gelernt und / oder ist kommunistisch unterwandert?
Jetzt ist mein Freitag Abend doch noch fast ins Philosophische abgeglitten, und ich weiß nicht, ob ich Herrn Adam dafür dankbar sein soll.
Grüße sendet
Timo Davogg
> Sg. Koll. Fuchsbauer, sg. Kollegenschaft!
>
> Im demokratischen Österreich lernt man nicht wählen, das gab es nur
> in
der
> kommunistischen Aera in Osteuropa. Ich hoffe wohl sehr, dass diese Art
> der Gesellschaft nicht das Ziel der Öli/Ug ist.
>
> Die Gruppe der Lehrer an höheren Schulen ist ohnehin eine Minderheit
> unter den Lehrern, die einzelnen Sektionen (APS, AHS, BMHS,...) haben
> sehr divergierende Interessen und Ansprüche. Das BDG und das BBG
> gelten für den gesamten Bereich der höheren Schulen. D.h. es sind die
> Bereiche AHS und BMHS davon betroffen. Ein Bereich allein wird wohl
> kaum allein etwas ausrichten, also muß ich den gesamten Bereich der
> "Höheren Schule" zählen. Wenn ein Bereich Abstimmung macht und der
> andere nicht, so ist das schon ein Zeichen für die unterschiedlichen
> Interessen. Man könnte nun zwar argumentieren, dass die Sektion 11
> oder Sektion 14 jeweils allein kämpfen sollten, aber das erscheint mir
> wie die jüngste Vergangenheit zeigt aussichtslos. Genauso aussichtslos
> sind die Abspaltungsversuche von der Gewerkschaft (Verein UBG), da sie
> nur unserem Arbeitgeber nützen. Gebracht hat die ganze Aspaltung
> nichts, weil damit nichts erreicht wurde.
>
> Ich würde mir wünschen, dass die von einigen Phantasten in die Irre
> eines falsch verstandenen Arbeitskampfes geleitete Kollegenschaft
> wieder zusammensteht und wir einig werden wo allen der Schuh drückt.
> Dann können wir gemeinsam unsere Probleme lösen.
>
> Hans Adam
--
Diese Liste wird vom Computer Communications Club (http://www.ccc.at) betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein e-mail an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im Nachrichtentext.