Sehr geehrter Herr Kollege!
Man kann die Sache mit den Budgetbegleitgesetzten drehen und wenden, wie man will, letztlich kommt immer dasselbe heraus. Die FCG dominierte Lehrergewerkschaft will der Regierung nicht weh tun. Das, was man dem ÖGB allgemein (oft zu Recht) vorwirft, nämlich eine zu große Affinität zur SPÖ, passiert im Lehrerbereich genauso, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Die schwarzen Christgewerkschafter wollen ihrer eigenen Unterrichtsministerin nicht schaden. Dass dabei noch schöne Posten und Aufstiegsmöglichkeiten herrausschauen, ist noch ein angenehmer Nebeneffekt. Ehrlicher wäre es zu sagen, wir, die FCG sind glücklich (wahrscheinlich glücklicher als Westenthaler nach dem Integrationsvertrag), nach 30 Jahren sozialistischer Vorherrschaft endlich wieder den Bundeskanzler stellen zu dürfen, und dafür nehmen wir sogar finanzielle Opfer in Kauf. Bei Zweidrittelmehrheiten geht sich bei den nächsten Wahlen vielleicht sogar noch einmal eine Mehrheit aus. Es ist sicher interessant, wie lange diese Nibelungentreue anhält. Die FCG findet zwar nichts dabei, die Verbesserungen unter roten Regierungen für sich zu reklamieren, die massiven Veschlechterungen durch die schwarze Ministerin und die blau-schwarze Koalition werden als gottgegeben hingenommen.
MfG
Josef Auzinger
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