Sehr geehrter Kollege!
Welche geeigneten Mittel hat denn die FCG-geführte Gewerkschaft zur Wahrung der Interessen der Kollegenschaft unternommen, außer Abstimmungsergebnisse zu manipulieren, den Boykott medial abzuschwächen (jederzeit beweisbar, weil nachzulesen) und Boykottschulen in den Rücken zu fallen. Am besten ist die Schizophrenie der führenden Christgewerkschafter am Beispiel des eintägigen Warnstreiks festzumachen. Der wird von allen Funktionären als leuchtendes Beispiel hingestellt. Wenn ich dann auf der ÖPU-Hompage lese, dass der sattsam als Weichmacher (Erfüllungsgehilfe der Regierung) bekannte Spitzenfunktionär Weißmann feststellt, dass nur gut 20% der AHS boykottieren und daraus ableitet, dass das Verstecken der Gewerkschaft hinter den einzelnen Schulen (bei 75% Zustimmung zum
Boykott) richtig gewesen sei, dann braucht man sich nicht mehr zu wundern. Wo doch die breite Masse der Kollegenschaft nichts ohne Führung der Gewerkschaft macht. Und dieses Vertrauen hat die Gewerkschaft unter der Führung der FCG stäflichst missbraucht. Das stereotype Wiederholen, dass die Quoren nicht erreicht worden seien und die manipulative Auszählung macht die Angelegenheit auch nicht besser.
MfG
Josef Auzinger
Franz Steinparz schrieb:
>
> Sehr geehrter Herr Kollege
>
> Dieses Stereotyp ist genau so blöd wie jenes, welches behauptet den
> Befürwortern von Kampfmassnahmen könne es nur darum gehen der
> Regierung zu schaden, da sie ja selbst wüssten, dass in der heutigen
> Situation gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen die vorgeblichen Ziele im
> Sinne der Lehrerschaft nicht erreichen könnten. Offenbar gibt es immer
> wieder Scharfmacher, welche nicht zur Kenntnis nehmen wollen, dass
> über die geeigneten Mittel, die Interessen der Kollegen bestmöglich zu
> wahren, unterschiedliche Meinungen existieren können.
>
> mfg.
> Franz Steinparz
> ----- Original Message -----
> From: "Josef Auzinger"
> To:
> Sent: Saturday, October 06, 2001 12:33 PM
> Subject: LF: Boykott - Mehrheitsbegriff
>
> > Sehr geehrter Herr Kollege!
> >
> > Man kann die Sache mit den Budgetbegleitgesetzten drehen und wenden,
> > wie man will, letztlich kommt immer dasselbe heraus. Die FCG
> > dominierte Lehrergewerkschaft will der Regierung nicht weh tun. Das,
> > was man dem ÖGB allgemein (oft zu Recht) vorwirft, nämlich eine zu
> > große Affinität zur SPÖ, passiert im Lehrerbereich genauso, nur mit
> > umgekehrten Vorzeichen. Die schwarzen Christgewerkschafter wollen
> > ihrer eigenen Unterrichtsministerin nicht schaden. Dass dabei noch
> > schöne Posten und Aufstiegsmöglichkeiten herrausschauen, ist noch
> > ein angenehmer Nebeneffekt. Ehrlicher wäre es zu sagen, wir, die FCG
> > sind glücklich (wahrscheinlich glücklicher als Westenthaler nach dem
> > Integrationsvertrag), nach 30 Jahren sozialistischer Vorherrschaft
> > endlich wieder den Bundeskanzler stellen zu dürfen, und dafür nehmen
> > wir sogar finanzielle Opfer in Kauf. Bei Zweidrittelmehrheiten geht
> > sich bei den nächsten Wahlen vielleicht sogar noch einmal eine
> > Mehrheit aus. Es ist sicher interessant, wie lange diese
> > Nibelungentreue anhält. Die FCG findet zwar nichts dabei, die
> > Verbesserungen unter roten Regierungen für sich zu reklamieren, die
> > massiven Veschlechterungen durch die schwarze Ministerin und die
> > blau-schwarze Koalition werden als gottgegeben hingenommen.
> >
> > MfG
> > Josef Auzinger
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