S.g. Koll. Adam und Zwickl
Es geht bestimmt nicht darum, Missverständnisse herbeizuschreiben. Aber in mir formt sich eine fürchterliche Vorstellung, nämlich dass in unserer Gesellschaft mit demokratischen Mitteln (mit dem Stimm-
zettel) überhaupt gar keine Rückkehr zu einer verantwortungsbewußten Politik (zum Sozialstaat) mehr möglich sein soll.
Diese Vision ist so absurd nicht. In England setzt Tony Blair die Politik der Maggie Thatcher unverhohlen fort. Unter der Eisernen Lady wurde das Gesundheitswesen und das Schulsystem demoliert, Blair wollte erst die Wirtschaft sanieren, und das "soziale Netz" gibt es kaum mehr.
Wenn wir uns den Verlauf des Bildungskonvents geben, dann deute ich das - leider - so, dass es nicht Priorität der SPÖ sein wird, all die getroffenen Maßnahmen von Schwarz-Blau rückgängig zu machen, sondern allenfalls die ärgsten Ungerechtigkeiten ein wenig auszubügeln.
Daher finde ich es gerade jetzt angesagt, dass in der Sozialpolitik nicht nur der bösartige Tollpatsch Haupt für die Salmutter Ablöse getögelt wird, sondern dass auch die Geschichte der Sozialpolitik aufgearbeitet wird, festgestellt wird, dass unter der "großartigen" Gewerkschafterin Lore Hostasch das Pensionsversicherungssystem auf drei Säulen gestellt wurde, zu unserem Nachteil (der Bezieher von ASVG Pensionen), und nur zur Einladung an den unverhofften Nachfolger, die eine Säule, die Verpflichtung des Staates, immer schwächer und schwächer werden zu lassen. Der ÖGB kann gar nicht glaubwürdig gegen eine Politik auftreten, die er vor noch nicht allzu langer Zeit mit vorangetrieben hat, gegen die Interessen der Mitglieder. Nur weil jetzt das Tempo atemberaubend verschärft wird, ist es trotzdem nicht glaubwürdig, wenn gerade die, die diesen Weg eingeschlagen haben, jetzt zu mehr Zurückhaltung mahnen. Mehr gibt die ÖGB Position nicht her.
Ich will nicht polemisieren (auch wenn es mir manchmal so rausrutscht), aber im Grunde suche ich ernsthafte Antworten, die ich mir in einem Diskussionsforum eher erwarte / erhoffe als von anderswo ..
mkG
Günter Wittek
----- Original Message -----
From: Josef Zwickl
To: Günter Wittek ; Lehrerforum
Sent: Saturday, October 06, 2001 6:27 PM
Subject: Re: Re: Re: Re: Re: boykott - mehrheitsbegriff
Wenn man die Reaktion auf Koll. Adams mail und dessen Klarstellung liest, gewinnt man den Eindruck, dass es manchen Kollegen richtig Spaß macht, Missverständnisse zu produzieren. Nehmen wir doch zur Kenntnis, dass es unterschiedliche politische Ansichten gibt, und das auch innerhalb der Kollegen (-innen) und machen wir daraus keine persönliche Qualifikation . Auch der politische Gegner macht nicht immer alles falsch! Schöne Grüße Josef Zwickl
----- Original Message -----
From: Hans Adam
To: Günter Wittek ; Lehrerforum
Sent: Saturday, October 06, 2001 4:25 PM
Subject: Re: Re: Re: Re: Re: boykott - mehrheitsbegriff
Sg. Koll. Wittek!
Ich habe nichtes gegen Meinungsvielfalt. Ich möchte ja nicht jedem sagen wie er zu wählen hat unter dem Vorwand wählen lernen.
Hans Adam
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