> Wenn ich Sie richtig verstehe, akzeptiert also die UGB nicht die
> unterschiedliche Interessenslage in den verschiedenen Schultypen. Ob
> die UGB damit den Interessen der Kollegenschaft gerecht wird, wage
> ich allerdings zu
> bezweifeln. Um nicht missverstanden zu werden: Ich bin
> durchaus für eine
> verstärkte Zusammenarbeit der Lehrersektionen, wehre mich
> aber entschieden
> gegen eine Zusammenlegung, die meines Wissens auch keine Sektion will.
Ich habe immer geglaubt, der Sinn einer Gewerkschaft bestehe darin, möglichst viele gemeinsame Ziele zu suchen, seine Kräfte zu bündeln und dem Dienstgeber als möglichst große, einheitliche und kraftvolle Gruppe gegenüberzutreten. Vielleicht befindet sich unser Berufsstand ja unter anderem deswegen heute in einer nicht besonders erfreulichen Situation, weil die unterschiedliche Interessenslage zu stark in den Vordergrund gerückt wurde. Seine Hauptgegner in den anderen Fraktionen und in den anderen Schultypen zu sehen, hat uns allen nur geschadet und es dem Dienstgeber ziemlich leicht gemacht. Das was bei Ihnen anscheinend niemand will, wird bei uns auf allen Ebenen praktiziert.
> Es würde mich sehr freuen, wenn all diese Forderungen umgesetzt werden
> könnten. Allerdings erinnert mich in der augenblicklichen politischen
> und wirtschaftlichen Situation diese Liste mehr an den
> sprichwörtlichen Brief an
> das Christkind als an eine realistischen
> Verhandlungsgrundlage. Ein solches
> Brieflein ist das Privileg einer Gruppierung wie der UGB. Da
> sie niemals in
> die Lage kommt, den praktischen Beweis dafür antreten zu
> müssen, wie sie
> ihre Forderungen durchsetzen kann, ist es sogar nützlich, völlig
> illusorische Forderungen aufzustellen. Je utopischer, umso
> besser. Es lässt
> sich dann umso leichter sagen: "Wären wir stark genug, dann
> hätten wir das
> und das und das umgesetzt." Den Wahrheitsbeweis muss man ja niemals
> antreten, und die großen Fraktionen kann man als unfähig und inaktiv
> hinstellen.
Da ist es schon realistischer, vorsichthalber einmal gar keine Forderungen zu stellen. Und da die nicht vorhandene Gegenwehr die beste Einladung für das nächste Lehrer-Sparpaket ist, tut man sich mit dem Wahrheitbeweis für die "Wir haben Schlimmeres verhindert"-Theorie auch relativ leicht. Wenn auch mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung. Das gleich Ergebnis ließe sich allerdings auch ohne eine solche Gewerkschaft erzielen.
> Mir gefällt vor allem das nicht, was hier zwischen den Zeilen steht.
> Ich kenne keinen FCG-Funktionär, der das Budgetbegleitgesetz als
> Erfolg darstellen würde. Warum wohl hat die angeblich so
> regierungstreue, FCG-dominierte BS 11 dagegen gestreikt? Das Gesetz
> wurde ohne Begutachtung
> und ernsthafte Verhandlungen mit den Sozialpartnern
> beschlossen. Das ist
> Faktum.
Eben. Und eine Gewerkschaft, die das achselzuckend zur Kenntnis nimmt, anstatt die Basis zu informieren, zu mobilisieren und entsprechende Kampfmaßnahmen einzuleiten, eine Gewerkschaft, die wie bei den Pflichtschullehrern den Mitgliedern noch weiterreichende Verschlechterungen beschehrt und mit demokratiepolitisch höchst fragwürdigen Methoden bis hin zur Manipulation aufs Auge drückt, wer braucht die noch?
MkG
Eugen Drexel
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