Lieber Kollege Wallner!
> Frage 1: Können Sie mir drei Verbesserungen nennen, für die die FCG
> "in
den letzten
> Jahrzehnten" verantwortlich gewesen wäre? (Wenn geht, Dinge, die nicht
sowieso von allen
> Fraktionen gefordert wurden)
Dass der Lebensstandard in den letzten Jahrzehnten gestiegen ist, brauche ich wohl nicht zu untermauern. Interessanter ist da schon der Satz in der Klammer. Ich wehre mich schlicht und einfach gegen eine Argumentation, die die FCG für alle Misserfolge verantwortlich macht, die Erfolge aber den anderen Fraktionen auf die Fahnen heftet.
> Frage 2: Als die Grünen an ihrem politischen Anbeginn standen, hatten
> auch
sie bloß ein
> paar hundert Mitglieder. Wieso waren die nicht auch "von vornherein
> zum
Scheitern
> verurteilt", wenn es nur auf die Größe ankommt?
Eine Gewerkschaft hat meines Erachtens nur dann einen Sinn, wenn der Arbeitgeber mit ihr verhandelt. Ich kann nicht erkennen, dass in naher oder mittlerer Zukunft die UBG der kollektivvertragsfähige Verhandlungspartner unseres Arbeitgebers wird.
> > Diejenigen, die jetzt "Jantschitsch & Co." für die Änderung des § 61
> > in der Luft zerreißen, haben die FCG medial gesteinigt, als die
alte
> > Regelung eingeführt wurde. Darf ich daraus schließen, dass die
> > eingefleischten Gegner der FCG zumindest nachträglich die alte
> > Regelung
als
> > Erfolg der FCG deuten?
>
> Frage 3: Wenn Ihnen jemand einen Fußtritt gibt und danach einen
> Kinnhaken,
der Sie ein
> paar Zähne kostet - sind Sie dann im Nachhinein für den Fußtritt
> dankbar,
weil er Sie
> nicht so nachhaltig beschädigt hat wie der Kinnhaken?
Das, was Sie als Fusstritt bezeichnen, kam dem Arbeitgeber teurer als die vorher gültige Besoldungsregelung. Insgesamt hat die Kollegenschaft also davon profitiert.
> Frage 4: Was hat Ihrer Erinnerung nach dieser Warnstreik gebracht -
> außer
ein paar Stimmen
> mehr für die FCG bei den unmittelbar danach folgenden Wahlen?
Dieses Argument gefällt mir. Sie haben recht, der Warnstreik, an dem sich alle AHS beteiligt haben, hat nichts geändert. Wenn heute jemand damit argumentiert, eine gewerkschaftliche Kampfmaßnahme habe nur dann zumindest die theoretische Möglichkeit auf Erfolg, wenn sie von der überwiegenden Mehrheit mitgetragen wird, wirft man ihm vor, er würde jeden Kampfeswillen im Keim ersticken. Der BSL werden von manchen die aus diesem Grund festgelegten Quoren übel genommen.
Mit kollegialen Grüßen
Eckehard Quin
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