Wäre ich Dienstgebervertreter, könnte beim Mitlesen des Lehrerforums meine größte Freude haben.
Anstatt freimütig zu erkennen, dass der Widerstand (Streikerl, Boykotterl) gegen Verschlechterungen unserer Berufssituation zum x.Mal erfolglos war, und an Strategien zu feilen, wie man den nächsten Angriff erfolgreich abwehren könnte, wird eine Front nach der anderen zwischen den Kollegen (-innen) eröffnet.

FCG gegen FSG und umgekehrt
ÖGB gegen UBG und umgekehrt
APS gegen AHS und umgekehrt
AHS gegen BHS und umgekehrt
Fast alle gegen Adam und umgekehrt

Als Dienstgeber hätte ich wirklich meine Freude, denn die Diskussion könnte ja auch gefährlich anders laufen: Es könnte im Zuge der Diskussionen herauskommen, dass eigentlich  alle die gleichen Probleme haben. Man könnte vielleicht beschließen, die Problematik an der Wurzel zu bekämpfen. Zum Beispiel könnte die liebe Gewerkschaft medienkundige Fachleute einsetzen, die das Lehrerbild in der Öffentlichkeit völlig umkehren. Was wäre dann?  Ein abscheulicher Gedanke! Dann müsste man sich glatt für die Zukunft andere, leichtere Opfer aussuchen, um Budgetmittel einzusparen. Aber diese "Gefahr" besteht ohnehin nicht, denn die Lehrer streiten sich wegen schwarz-rot-blau-grün und wegen anderer ganz wichtiger Dinge.
Schönen Sonntag wünscht
Josef Zwickl