Lieber Kollege Zwickl,
 
das ist zwar sehr plakativ, was Sie da schreiben, aber im Großen & Ganzen kommt es mir auch so vor. Ich zB habe hier im LF eigentlich (aber vielleicht werd' ich schon senil) nie "die fcg" angegriffen, hingegen gar sehr einzelne Funktionäre oder diverse mediale Emanationen. Ich habe auch nie verschwiegen, der fsg anzugehören, habe nämlich auf solchiger Liste kandidiert.
 
Ich suche immer noch eine schwarze Wiener Vertauensperson, die einmal mit mir "tauscht", d.h. sich für mich zu den "roten" Vertrauensleuten setzt, während ich mich von den "Schwarzen" rauswerfen lasse (oder auch nicht, wer weiß). Unser Teinfältiger Wappensaal ist doch nicht die Kaaba!
 
Ich war zB einmal irrtümlich (irgendwer hatte den Termin mit einer Netzwerksitzung verwechselt) bei einer öliug-Vertrauensleute-Sitzung und die haben mich nicht nur nicht hinausgeschmissen, sondern waren sogar noch nett zu mir.
 
Daher kam die obige Idee: Man nennt sowas vertrauensbildende Massnahmen. Wir sind ja nicht Taliban versus Nordallianz, oder?
 
Wir haben doch alle (zumindest die Vertretenen) einigermaßen die gleichen Interessen!
 
Mir gebrichts ebenfalls an der Lust, gegen die UBG anzurennen.
 
Und ich bin muß mich für die Probleme der KollegInnen APSlerInnen interessieren, nicht zuletzt, weil ich befürcht', dass wir in der AHS vielleicht auch bald den Scherm (wienerisch für Topf) A+B+C aufhaben werden.
 
Also: Wie packen wir 's an?
 
mfg
Mag. Ronald Eidenberger
Vorsitzender GBA
am BRG XIX
Krottenbachstraße 11-13
1190 WIEN

----- Original Message -----
From: HYPERLINK "mailto:zwickl@chello.at"Josef Zwickl
To: HYPERLINK "mailto:lehrerforum@ccc.at"!Lehrerforum
Sent: Sunday, October 07, 2001 5:13 PM
Subject: LF: Gedanken des Dienstgebers

Wäre ich Dienstgebervertreter, könnte beim Mitlesen des Lehrerforums meine größte Freude haben.
Anstatt freimütig zu erkennen, dass der Widerstand (Streikerl, Boykotterl) gegen Verschlechterungen unserer Berufssituation zum x.Mal erfolglos war, und an Strategien zu feilen, wie man den nächsten Angriff erfolgreich abwehren könnte, wird eine Front nach der anderen zwischen den Kollegen (-innen) eröffnet.

FCG gegen FSG und umgekehrt
ÖGB gegen UBG und umgekehrt
APS gegen AHS und umgekehrt
AHS gegen BHS und umgekehrt
Fast alle gegen Adam und umgekehrt

Als Dienstgeber hätte ich wirklich meine Freude, denn die Diskussion könnte ja auch gefährlich anders laufen: Es könnte im Zuge der Diskussionen herauskommen, dass eigentlich  alle die gleichen Probleme haben. Man könnte vielleicht beschließen, die Problematik an der Wurzel zu bekämpfen. Zum Beispiel könnte die liebe Gewerkschaft medienkundige Fachleute einsetzen, die das Lehrerbild in der Öffentlichkeit völlig umkehren. Was wäre dann?  Ein abscheulicher Gedanke! Dann müsste man sich glatt für die Zukunft andere, leichtere Opfer aussuchen, um Budgetmittel einzusparen. Aber diese "Gefahr" besteht ohnehin nicht, denn die Lehrer streiten sich wegen schwarz-rot-blau-grün und wegen anderer ganz wichtiger Dinge.
Schönen Sonntag wünscht
Josef Zwickl