Eckehard Quin wrote:

> Die Uneinigkeit beruht darauf, dass die Kollegenschaft
> an den verschiedenen Schultypen unterschiedliche Interessen haben.

Dem stimme ich voll zu. Auch in einer großen Firma haben die Mitarbeiter in verschiedenen Abteilungen sehr divergierende Interessen und Ziele.Das ist natürlich und gar nicht so schlimm, wie es meiner Meinung nach viele hier im Forum sehen.

> Die Regelung der
> Dauermehrdienstleistungen ist im Vergleich zum alten System umso
> attraktiver, je mehr Überstunden jemand hat.

Mich würde die Rechnung interessieren, die hier dahintersteckt! Ich verstehe sie nämlich nicht. Denn wenn ich statt bisher etwa 830,-- nunmehr 690,-- für eine MDL erhalte, dann nützen mir auch 20 MDLs nichts: ich erhalte heuer dann eben 20 mal 140,-- pro Woche weniger. Was ist daran so attraktiv? Höchstens die Hoffnung, eine Steuerklasse tiefer zu fallen und statt 60% nur mehr 50% insgesamt an Abgaben von den MDLs zahlen zu müssen?

> Fällt außerdem die
> Supplierverpflichtung weg...bringt die
> Neuregelung sogar deutliche Vorteile.

Auch das ist interessant. Habe ich bisher für eine Supplierstunde die oben erwähnten 830,-- erhalten, so gibt es jetzt nichts mehr zu supplieren. Ich verliere also alles. Ja, ich darf sogar bei Bedarf eine Stunde pro Woche gratis supplieren! Wo liegt hier der Vorteil??

> Der BHS-Bereich ist insgesamt aus
> gutem Grund kein Gegner der Neuregelung

Der BHS-Bereich hat sich offenbar nach Jahren des eher stillen Boykotts weich klopfen lassen. (Und um es auszusprechen: In dieser Zeit haben die vorher kaum bezahlten Supplierungen im AHS-Bereich zu offenbar angenehmen Zusatzeinkünften und breiter Zustimmung zum neuen 61er geführt.) Ich höre jetzt bei uns die Propaganda immer öfter: "Es hätte schlimmer kommen können". Und die Drohung, das Jahresmodell würde auch an der BHS kommen, verstärkt das Schweigen. Zudem sind viele KollegInnen nach wie vor uninteressiert und können die neue Bezahlung von Klassenvorstand und Kustodiat nicht einschätzen.

> Im Falle eines
> Interessenskonflikts mit den Pflichtschullehrern würden die Lehrer an
> höheren Schulen außerdem immer den Kürzeren ziehen.

Sind Sie sicher, dass wir derzeit gemeinsam marschieren und daher an den höheren Schulen in den letzten Jahren immer siegreich waren? Die letzte "Gehaltserhöhung" war für viele Bundesbedienstete eine hohe, für die meisten Lehrer eine Frotzelei, daran haben auch die 70000 APS-KollegInnen nicht rütteln können. Ihre Aussage impliziert zudem, dass die APS-Lehrer die Forderungen der anderen Gruppen stets negieren. Ich hoffe, dass Sie das so nicht meinen. Denn: welchen Sinn hätte eine solche Gewerkschaft, bei der die Mehrheit immer über Minderheiten drüberfährt??

Erich Ganspöck

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