Auch im "Report" vom 2.10. (ORF 2) hat Frau Minister Gehrer von den LehrerInnen wieder konstruktive
Kritik anstelle von Boykotten gefordert: dem komme ich gerne nach, in Form von zwei konkreten
Vorschlagen.
Erstens: Die Ministerin hat es ja wirklich schwer; Finanzminister Grasser ist bose, wenn sie nicht das
ressortma?ige Scherflein zum Nulldefizit beitragt, die LehrerInnen sind bose, wenn sie
Gehaltsabschlusse
weit unterhalb der Inflationsrate hinnehmen mussen und fur mehr Arbeit (Umsetzung des Lehrplan
Neu?!)
im schlimmsten Fall weniger Geld bekommen (Klassenvorstande, Kustoden). Klar: das kann sich nicht
ausgehen. Ich empfehle daher die im osterreichischen Schulwesen bereits bestens erprobte Methode
"Titel
statt Bargeld". Da der Professorentitel aber seine diesbezugliche Wirkung langst verloren hat, konnte
sie
es nun mit dem Titel "Prasident" versuchen: das ist sachlich richtig (praesidere=vorsitzen, LehrerInnen
sitzen vor der Klasse), kostet nichts und konnte die aufgebrachten Gemuter beruhigen. Kontroversieller ist wohl mein zweiter Vorschlag: Ministerin Gehrer moge per Erlass die
Bundeshauptstadt
Wien in "Akademik" umbenennen; dann bekamen z.B. die ankommenden AutofahrerInnen "Akademik
ist
anders" zu lesen, auf den Speisekarten fanden sich "Akademiker Schnitzel", vor allem aber: Osterreich
hatte mit einem Schlag knappe zwei Millionen Akademiker. Wenn die Frau Minister diese Chance, als
erfolgreichste Bildungspolitikerin in die Geschichte des Landes einzugehen, nicht wahrnimmt, dann
steht
es um sie (um die Bildungspolitik) wirklich schlecht.


Roland Kadan




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