Nach meinen Informationen handelt es sich zur Zeit noch um eine reine AHS-Geschichte.
Unter "Zielvereinbarungen" versteht man nachvollziehbare Kriterien der Beurteilung von Schülerleistung. Die Vorstellung ist, dass Erziehungsberechtigten und Schülern VOR jeder Leistungsüberprüfung mitgeteilt wird, was zur Erreichung einer bestimmten Note erbracht werden muss. Darüber gab es in diesem Forum schon interessante Diskussionsbeiträge (Mathematiker gg. Sprachen etc.)
Wie immer man zu dieser Frage stehen mag, eines steht außer Streit: Jede Form der Zielvereinbarung, jedes nachvollziehbar objektive Beurteilungsverfahren ist mit beträchtlicher Mehrarbeit seitens der LehrerInnen verbunden und müsste daher mit zusätzlichen Ressourcen (=WE) ausgestattet werden.
Und jetzt kommt der formale Teil, der mir ein besonderes Anliegen ist: Genau diese Frage nach den zusätzlichen Lehrerstunden für die beschreibbare Mehrarbeit ist ein klassisches gewerkschaftliches Anliegen. Durch die gewählte Vorgangsweise (wortidente mündliche Weisungen der (nur Wiener?) LSI) wird die gesetzlich festgelegte Arbeitnehmermitbestimmung umgangen. Und deshalb meine ich, wären wir gut beraten, die Wünsche der LSI an den Weihnachtsmann zu verweisen und auf der Einhaltung üblicher Vorgangsweisen (Verordnung, Erlass) zu bestehen.
Auf welch tönernen Füßen diese 'Weisungsorgie' steht, zeigt die Auskunft eines Wiener LSI: auf die beharrliche Frage nach der Rechtsgrundlage dieser Weisung kam letztlich die Auskunft, dass eigentlich nichts passiert, wenn sich KollegInnen weigern, der Weisung nachzukommen.
In diesem Sinne!
Hans Gruber
Vors. GBA
GfBer. Wien
Henriettenplatz 6
----- Original Message -----
From: HYPERLINK "mailto:isi@net4you.at"Isi
To: HYPERLINK "mailto:lehrerforum@ccc.at"Lehrerforum
Sent: Sunday, October 14, 2001 7:01 PM
Subject: LF: Boykott von Zielvereinbarungen
Wär auch sehr an näheren Informationen interessiert, besonders für den Pflichtschulbereich, falls sowas auch für uns gilt.
Ilse Schindler