ORF Oberösterreich 17 10 01
 
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Nachsitzen fürs Demonstrieren
Im BORG Honauerstraße Linz werden heute einige Schüler länger als gewöhnlich die Schulbank drücken müssen. Betroffen davon sind all jene, die gegen den Schulabbau demonstriert haben.
Die Schülervertreter des BORG Honauerstraße Linz sehen ihre freie Meinungsäußerung in Frage gestellt. Denn heute um 13.45 Uhr müssen alle, die am 11. Oktober gegen den Bildungsabbau demonstriert haben, nachsitzen.

Teilnahme an Demonstration untersagt
Markus Radhuber, Direktor des BORG Honauerstraße zum Grund für diese Maßnahme: "Ich habe vom Landesschulrat genaue Anweisungen gekriegt, die Teilnahme an dieser Demonstration zu untersagen. Wir haben das natürlich bekannt gemacht, und da war es dann so, dass sich Schüler vom Unterricht am Vormittag entfernt haben, obwohl ich es als Direktor untersagt habe. Wir versuchen jetzt, sinnvoll damit umzugehen".



Schülervertreter vermuten Einschüchterungsversuch
Radhuber sieht das Nachsitzen nicht als Strafe, sondern als Nachholen versäumter Pflichten, da die Schüler freiwillig zwei Stunden versäumt hätten. Die Schülervertreter des BORG vermuten in dieser Maßnahme aber einen politischen Einschüchterungsversuch des Direktors und einiger Lehrer. Dagegen wehrt sich Radhuber energisch: "Mein oberstes Prinzip ist Toleranz, und ich würde mich hüten, jemand irgendwie politisch zu beeinflussen. Das würde auch komplett gegen meine persönliche Linie gehen".

Am Linzer Körner-Gymnasium wird - nach Angaben der Aktion kritischer SchülerInnen Linz - sogar allen Schülern, die noch einmal demonstrieren gehen, mit dem Schulausschluss gedroht. Auch Direktor Radhuber würde bei weiteren Demonstrationen nicht einfach so zusehen und behält sich "weitere Schritte" vor. Davon lässt sich die AKS Linz nicht einschüchtern und wird den Schülern mit rechtlichen Schritten beistehen.