Mich stört, daß hier so über den Leitantrag Bildung am Gewerkschaftstag diskutiert wird, als müsste er erst formuliert werden. Tatsache ist, am Gewerkschaftstag lag EIN Leitantrag Bildung vor, der von der FCG ausgearbeitet wurde. Alternativen dazu waren keine eingebracht worden. Änderungswünsche zum vorgelegten Leitantrag wurden von der FSG eingebracht und auch berücksichtigt. Die ÖLI-UG lehnte den einzigen vorliegenden Leitantrag Bildung rundweg ab. Jetzt darüber zu diskutiern, ob und was man besser hätte formulieren können ist einfach zu spät, der Gewrkschaftstag ist vorbei. Guten Morgen ÖLI!

mfg.
Franz Steinparz
----- Original Message -----
From: "Erich Wallner"
To:
Sent: Monday, October 29, 2001 10:09 PM
Subject: Re: LF: GÖD-Leitantrag Bildung


> S.g. Kollege Friebel!
>
> 1. Wenn Sie schreiben, daß ein gewerkschaftlicher Leitantrag
> Forderungen
an den
> Dienstgeber enthält / zu enthalten hat und daß die Forderung, in den
Schülern
> Bildungswillen zu erwecken, "eher in einer pädagogischen Schrift oder
> in
einer
> Beschreibung unseres Selbstverständnisses als Lehrer" Platz hätte,
> dann
verstehe ich erst
> recht nicht, warum die Adjektive "lern- und ausbildungswillig"
> unbedingt
in den Leitantrag
> hinein mußten.
>
> 2. Was würde sich Ihrer Meinung nach an der Interpretation ändern,
> wenn
sie darin fehlten?
>
> MfG Erich Wallner
>
>
> Peter Friebel schrieb:
> >
> > Liebe Kolleginnen und Kollegen!
> >
> > Heute gab es im Lehrerforum einige Diskussionsbeiträge zu einem
> > Leitantrag zum Thema Bildung, der vor kurzem auf dem
> > Gewerkschaftstag beschlossen wurde (gegen 2 Stimmen der ÖLI-UG).
> >
> > Dabei hatte ich den Eindruck, dass manche Kommentatoren beim
> > Interpretieren des Textes eher den Kommentar des vorigen
> > Diskussionsteilnehmers kommentierten als den Originaltext. Ich
> > möchte daher nochmals die betreffende Passage des Leitantrags in
> > Erinnerung
> > rufen:
> >
> > Ich zitiere wörtlich den Beginn des mehrheitlich beschlossenen
> > Leitantrages:
> >
> > "Um sowohl den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Österreich zu
> > erhalten und zu stärken, als auch zur Festigung und Vertiefung
> > demokratiepolitischer Werte sind Investitionen in Bildung und
> > Erziehung unerlässlich.
> > 1) Es wird daher gefordert, dass die ausreichenden personellen und
> > ausstattungsmäßigen Ressourcen bereitgestellt werden, um allen lern-
> > und ausbildungswilligen jungen Menschen und darüber hinaus allen
> > weiterbildungswilligen Mitbürgern im Sinne des lebensbegleitenden
> > Lernens entsprechend moderne öffentliche und unentgeltliche
> > Bildungs- und Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt werden.
> > 2) Um innovativ pädagogisch arbeiten zu können, wird eine Absenkung
> > nicht nur der gesetzlichen, sondern auch der effektiven
> > Klassenschülerhöchstzahlen und Gruppengrößen gefordert. ..."
> >
> > Hinter dieser Formulierung steht offensichtlich der Gedanke, der
> > Staat habe die Aufgabe, jedem, der lernen will, eine moderne Bildung
> > und Ausbildung (beides!) zu ermöglichen und diese auch ausreichend
> > zu finanzieren - ein Gedanke, den ich voll und ganz unterstütze.
> >
> > Selbstverständlich ist es auch eine wichtige Aufgabe der Schule, bei
> > den Schülern das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Bildung zu
> > wecken, damit möglichst alle zu "lern- und ausbildungswilligen
> > jungen Menschen", wie es im Antrag heißt, werden. Doch von dieser
> > unserer Aufgabe ist im Antrag nicht die Rede, weil er - wie bei
> > einem Leitantrag einer Gewerkschaft üblich - Forderungen an den
> > Dienstgeber, sprich die Regierung, zum Thema hat. Die Forderung, bei
> > Schülern das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Bildung zu wecken,
> > würde sich hingegen primär an uns Lehrer (und an die Gesellschaft
> > als Ganzes - aber eine Verbesserung der Einstellung der
> > "Gesellschaft" zur Bildung muss wohl ein langfristiges Ziel sein)
> > richten und wird sich daher naturgemäß eher in einer pädagogischen
> > Schrift oder in einer Beschreibung unseres Selbstverständnisses als
> > Lehrer finden.
> >
> > Den Antragstellern zu unterstellen, Ziel des Antrages wäre es,
> > Jugendliche als nicht lernwillig zu stigmatisieren, kommt mir sehr
> > an den Haaren herbeigezogen vor. Ich kann mich des Eindrucks nicht
> > erwehren, dass hier jemand den Antrag so durch die Ideologie-Brille
> > betrachtet hat, dass er die Intention des Antrages missverstanden
> > hat.
> >
> >
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