Lieber Kollege Drexel!

Eugen Drexel schrieb:
> Laut ORF hat die GÖD ca. 235.000 Mitglieder, davon sind ca. 60.000
> Lehrer und die liefern pro Jahr ca. 120 Mio. ATS an
> Mitgliedsbeiträgen ab (grobe Schätzung von mir, lasse mich gerne durch
> offizielle Zahlen verbessern). Und jetzt wollen Sie uns hier erzählen,
> diese Organisation wäre nicht in der Lage gewesen, sich gegen die
> Verschlechterungen wirksam zur Wehr zu setzen? ...

Nein, das will ich Ihnen nicht erzählen.
Ich habe von der Sektion der AHS-Lehrer allein gesprochen, und die hat wesentlich weniger Mitglieder. Ich habe auch erläutert, warum die Erfolgsaussichten bei einer Beteiligung aller Lehrer wesentlich besser aussehen. Es dürfte allgemein bekannt sein, dass es bei der ganzen Boykott- und Streik-Diskussion ausschließlich um Aktionen der AHS-Lehrer allein gegangen ist, denn dass sich die anderen Lehrersektionen nicht bundesweit beteiligen würden, war ja ziemlich bald klar.

Zur Verdeutlichung nochmals jene Passage, die Sie offenbar übersehen haben, als Sie aus meinem Mail obige Anschauung herausgelesen haben:

>> ...
>> Wenn AHS-Lehrer alleine streiken (oder wenn alle Lehrer nur in einem
>> Bundesland streiken, oder beides zusammen), tut das der Regierung
>> nicht wirklich weh. Bei unserem Warnstreik im vorigen Dezember habe
>> ich zweimal von Schülern gehört: "Herr Professor, könnten die Lehrer
>> nicht öfter streiken?" Es hat mich auch nicht gewundert: Die Schüler
>> hatten durch unseren Streik ja frei. Und die Eltern hatten auch keine
>> ernsthaften Probleme, denn 10-18-jährige kann man auch einmal einen
>> Tag allein zu Hause lassen. Ich habe daraus den Schluss gezogen, dass
>> ein Lehrerstreik nur dann einen Sinn hat, wenn zumindest die
>> Volksschullehrer dabei sind - und zwar bundesweit. Denn bei einem
>> Streik in Vorarlberg denken die meisten Politiker in Wien (leider):
>> "Die sollen machen, was sie wollen, mir ist das wurscht." ...

Mit freundlichen Grüßen
Peter Friebel

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