-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Robert Sutterlütti
An: alfons.zangerl@gmx.at
Cc: Hans Adam ; lehrerforum@ccc.at
Datum: Donnerstag 01, November 2001 18:44
Betreff: Re: LF: Re: Frage an UBG



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: alfons.zangerl@gmx.at
An: Robert Sutterlütti
Cc: adam@borg-graz.ac.at ; lehrerforum@ccc.at
Datum: Samstag 20, Oktober 2001 21:36
Betreff: Re: LF: Re: Frage an UBG

Geehrter Kollege Zangerl!

Ich habe, in Reaktion auf eine Frage von Dir. Adam an die UBG, unter anderem
geschrieben:
>
>> In der UBG schaffen sich KollegInnen Strukturen, die es ihnen in der
>> Zukunft ERMÖG'LICHEN sollen, für die Reparatur der neuen Bestimmungen
>> und gegen weitere Verschlechterungen bei Gehältern, Stellensituation
>> und pädagogischer
>> Situation zu kämpfen, ohne von Bundessektionsleitungen und
>> Zentralvorständen
>> dabei behindert zu werden.

Sie, Koll. Zangerl, antworten:

>Träume ich - oder ist des dasselbe, was Sie der GÖD immer vorwerfen -
>und jetzt sagen sie es selber. Wir werden Schlimmeres abwenden! Wir
>haben abgewendet, das ist der feine Unterschied.

Was haben Sie denn abgewendet? Uns ist nichts bekannt. Aber vor allem: Schießen Sie nicht so schnell, lesen Sie doch genauer: Ich habe von "Reparatur der neuen Bestimmungen" (BBG, LDG-neu) gesprochen - das heißt gerade nicht Abwehr von Schlimmerem, wie Sie antworten, sondern Kampf für die RÜCKNAHME ALL DER VERSCHLECHTERUNGEN, die die GÖD nicht abgewehrt hat, d.h. FÜR VERBESSERUNGEN, gemessen am jetzigen Zustand. Konkret: für die WIEDEREINRECHNUNG und damit wieder BESSERE Bezahlung der KV- und Kustodiatstätigkeit in die Lehrverpflichtung (AHS, BMHS), für die BEZAHLUNG der KV-, Verwaltungstätigkeit usw. (Pflichtschulen). u.a.m.

Was sollen wir nach der Einführung der neuen Schemata anderes tun? Die Alternative wäre, sie so unverändert stehenzulassen, die Verschlechterungen also zu akzeptieren. Ist das so schwer zu verstehen? Diese Forderung gleichzusetzen mit der Ausrede "Es hätte schlimmer kommen können", ist eine rein polemische Reaktion ohne Überlegung.

Und natürlich geht es auch darum, weitere Verschlechterungen, die die Regierung plant, abzuwehren und im Gegenzug Verbesserungen anzustreben, gerade auch durch WIRKUNGSVOLLE Kampfmaßnahmen. (z.B. im Zusammenhang mit dem neuen Gehaltsschema, Forderung nach Erhöhung der Anfangsgehälter usw., Gehaltsabschlüsse über der Inflationsrate nach mehreren Nulllohnrunden der GÖD...).

***
Herr Koll. Zangerl, Sie schreiben auch:

"Die GÖD und die Lehrersektionen haben das diktiert bekommen." (die Änderungen des BBG usw.)

Die Gewerkschaft kann nichts anderes machen, ist der Situation ausgeliefert...!? Warum müssen Sie und Ihre Fraktion ständig die Umstände verschleiern? Müssen wir alles hundermal durchkauen? Also, nochmals die
Tatsachen:

a) Die Gewerkschaft hat die WAHL, sich die Dinge diktieren zu lassen oder dagegen anzukämpfen. Durch den Verzicht auf WIRKSAME Kampfmaßnahmen (aufgrund dogmatischen Festhaltens am Sozialpartnerschaftskurs) haben sich die GÖD-Lehrersektionen die Änderungen (zum Schlechten) DIKTIEREN LASSEN.

b) Die GÖD hat sich im Gehaltsabkommen mit der Regierung vom September 2000 zur MITWIRKUNG am Abbau von 15000 Dienstposten im öffentlichen Dienst BEREIT ERKLÄRT (Punkt 2 des Abkommens). Die Haltung der Lehrersektionen gegenüber den Sparmaßnahmen im Lehrerbereich (Unterbindung wirksamer Kampfmaßnahmen) ist nur das Resultat dieser grundsätzlichen Zustimmung - durch das BBG sollte ja dieser Stellen-Einsparungs-Effekt im Schulwesen erzielt werden. - Die Segnungen des Jahresnormmodells (mit Einsparungen in der Höhe der
Regierungsvorgabe) sind, wie wir zur Genüge wissen, ein Produkt der Pflichtschullehrergewerkschaft selbst, sie hat dieses "Modell" massiv gegenüber den KollegInnen durchgesetzt.

Also, stehen Sie doch zur Haltung Ihrer Fraktion bzw. der GÖD: Jawohl, wir sagen Ja zum Sparkurs der Regierung im öffentlichen Dienst, jawohl, die KollegInnen müssen jetzt halt Opfer bringen, statt eine Opposition dagegen vorzugaukeln, die nicht vorhanden ist.

Robert Sutterlütti (UBG)










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